Plassnik: "Partnerschaft und Eigenverantwortung als Prinzipien unserer Zusammenarbeit"
Wien (bmaa) - "Wir unterstützen die regionalen Integrationsbemühungen auf dem afrikanischen
Kontinent. Die Europäische Union mit ihrer langjährigen Integrationserfahrung kann hier der Wirtschaftsgemeinschaft
Westafrikanischer Staaten (ECOWAS) ein spezifisches Angebot machen, insbesondere im Bereich der Konfliktverhütung
und Friedenserhaltung", sagte Außenministerin Plassnik nach dem Treffen mit ihrer Amtskollegin aus dem
Niger und Vorsitzenden der ECOWAS, Aïchatou Mindaoudou, dem Außenminister von Ghana, Nana Addo Akufo-Addo,
dem Exekutivsekretär von ECOWAS, Mohamed Ibn Chambas, sowie dem finnischen Staatssekretär Pertti Torstila.
"ECOWAS mit seinen 15 Mitgliedsstaaten ist eine der aktivsten und dynamischsten afrikanischen Regionalorganisationen.
Es liegt in unserem gemeinsamen Interesse, der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft bei ihren Anstrengungen
in Richtung Stabilität und wirtschaftliche Entwicklung zu unterstützen. Im Handelsbereich wollen wir
unsere Beziehungen mit den wirtschaftlichen Partnerschaftsabkommen, die bis Ende 2007 verhandelt werden sollen,
auf eine neue Basis stellen", so Plassnik.
Nach dem Ministertreffen mit der Afrikanischen Union sei die Fortsetzung des euro-afrikanischen Dialogs mit ECOWAS
ein sichtbares Zeichen des wachsenden Interesses Europas an Afrika. "Zu den großen Herausforderungen,
denen Afrika gegenübersteht, gehören die Bereiche Frieden und Sicherheit, Regierungsführung und
regionale Integration sowie wichtige Entwicklungsfragen wie Migration und Gesundheit. Afrika wird bei diesen Herausforderungen,
die uns alle betreffen, nicht alleingelassen. Partnerschaft und Eigenverantwortung sind die Prinzipien, auf denen
unsere Zusammenarbeit beruht", erklärte die Außenministerin.
"Die EU und Afrika bauen kontinuierlich ihre Partnerschaft aus. Von besonderer Bedeutung ist die Afrikastrategie
der EU vom Dezember 2005. Wir haben vor zwei Wochen in Wien mit der Afrikanischen Union ein gemeinsames Arbeitsprogramm
mit konkreten Zielen und Maßnahmen zur Umsetzung dieser Strategie vereinbart", so Plassnik weiter.
"Gegenstand unserer heutigen Gespräche waren auch die anhaltenden Migrationsströme aus westafrikanischen
Staaten, die eine große Herausforderung sowohl für Europa als auch für Afrika sind. Es ist wichtig,
in den Ursprungsländern, den Transitländern und den Zielländern dieser Migration zu einem gemeinsamen
Verständnis in dieser Frage zu kommen. Wir können es uns nicht einfach machen; wir müssen das Bewusstsein
schärfen für die Komplexität des Themas und der dahinter liegenden Ursachen“, so Plassnik abschließend,
die in diesem Zusammenhang auch auf die Bedeutung der Entwicklungszusammenarbeit und der humanitären Zusammenarbeit
verwies. |