Tiroler Landespreis für Kunst 2006 an Lois und Franziska Weinberger
Innsbruck (lk) - Laut Statut wird der Tiroler Landespreis für Kunst als Würdigung eines
Gesamtwerks oder außergewöhnlichen Einzelleistung vergeben. „Die Jury hat einstimmig beschlossen, das
Künstlerpaar Lois und Franziska Weinberger als Preisträger für das Jahr 2006 vorzuschlagen“, erklärt
Kultur-Landesrat Erwin Koler zu seinem Regierungs-Antrag.
Lois Weinberger wurde 1947 in Stams geboren und besuchte nach einer Kunstschmiedlehre für vier Semester die
Wiener Kunstschule. Von 1994 bis 1995 übte er eine Professur an der Akademie Karlsruhe aus und 1995/96 nahm
er an einem internationalen Atelierprogramm im Künstlerhaus Bethanien in Berlin teil. Auf die große
künstlerische Bedeutung Lois Weinbergers weisen zahlreiche Preise hin: Förderpreis für Bildende
Kunst (Unterrichtsministerium 1985), Großes Kunststipendium des Landes Tirol (1999), Ehrenzeichen der Leopold-Franzens-Universität
Innsbruck (2005) und Würdigungspreis für Bildende Kunst (Bundeskanzleramt 2005).
Die Künstlerin und Kunsthistorikerin Dr. Franziska Weinberger wurde 1953 geboren und lebt gemeinsam mit ihrem
Mann Lois in Wien. "Seit 1999 besteht die strukturelle künstlerische Zusammenarbeit zwischen dem Künstlerpaar",
betont Kultur-Landesrat Erwin Koler.
Lois Weinberger geht es in seiner Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Natur und Kultur um die „Randzonen
der Wahrnehmung“. Weinbergers Formerfindungen und Sprachinterventionen setzen dort an, wo das Künstliche und
das Natürliche ineinander greifen, um in den Verschiebungen und Veränderungen einen kulturellen Prozess
sichtbar zu machen.
Weinberger ist dabei zugleich Künstler, Archäologe, Sprach- und Mythenforscher, Botaniker oder Gärtner.
Lois und Franziska Weinberger bereichern die internationale künstlerische Landschaft nicht nur mit Bildern
und Texten, Dia-Archiven, Objekten und Wandzeichnungen, sondern auch mit Video-Installationen und ortsbezogenen
Interventionen.
Als Kunst-am-Bau-Aufträge sind „Garten“ für das Neue Landesmuseum Niederösterreich im Regierungsviertel
St. Pölten und die temporäre Gestaltung des Stadtplatzes von Brügge im Rahmen der „Kulturhauptstadt
Europas 2002“ zu nennen. Speziell zu erwähnen sind auch seine Beiträge für die Sozial- und Wirtschaftswissenschaftliche
Fakultät und das Landhaus 2 in Innsbruck. |