Eröffnung der 34. Volkswirtschaflichen Tagung der OeNB  

erstellt am
23. 05. 06

durch Gouverneur Dr. Klaus Liebscher
Wien (oenb) - „Die Globalisierung ist ein vielschichtiger, aber insgesamt begrüßenswerter Prozess, von dem zahlreiche positive Impulse ausgehen und der in Summe – für Österreich, Europa und für die Welt – Wohlstandszuwächse mit sich bringt“, erläuterte der Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank, Dr. Klaus Liebscher anlässlich der Eröffnung der 34. Volks- wirtschaftlichen Tagung der OeNB, die dieses Jahr zum Thema „Globalisierung: Chancen und Herausforderungen für die Welt, Europa und Österreich“ am 22. und 23. Mai im Wiener Hotel Marriott abgehalten wird.

Gouverneur Liebscher betonte, dass Österreich in besonderer Weise von der Globalisierung im Allgemeinen und der Ostöffnung im Besonderen profitiert hat. Er verwies in diesem Zusammenhang auf den kontinuierlichen Anstieg der Exportquote und auf den Umstand, dass sich der seit einigen Jahren beobachtbare Trend zur Aktivierung der österreichischen Leistungsbilanz auch im Jahre 2005 weiter fortsetzte. Dies sei, so Liebscher, nicht zuletzt auf den Erfolg der österreichischen Exportwirtschaft in den mittel- und osteuropäischen Ländern zurückzuführen. Zugleich machte Dr. Liebscher deutlich, dass die Wirtschaftspolitik gefordert ist, notwendige Strukturanpassungen zu unterstützen und er verwies dabei auf die besondere Bedeutung der Bildungspolitik. In diesem Bereich wäre es zunehmend notwendig vorausschauend zu agieren, die Berufsbilder und Qualifikationen der Zukunft frühzeitig zu erkennen und flexible Ausbildungsmöglichkeiten anzubieten.

Abschließend brachte Gouverneur Liebscher noch seine Überzeugung zum Ausdruck, dass im Zeitalter der Globalisierung eine stabilitätsorientierte, berechenbare und transparente Geldpolitik von besonderer Bedeutung ist: „Ein makroökonomisch stabiles Umfeld ist eine wesentliche Voraussetzung, um die Vorzüge einer dynamischen Wirtschaft voll auszuschöpfen und Strukturanpassungen zu erleichtern“. Die Gründung der Europäischen Währungsunion und die erfolgreiche Einführung des Euro waren nach Auffassung Liebschers wichtige Schritte, nicht nur für den europäischen Integrationsprozess, sondern auch für die Positionierung Europas in einer globalisierten Welt.
     
Siehe auch:
BK Schüssel: "Provinzialisierung keine Antwort auf Globalisierung"
Bartenstein: Globalisierung sichert bestehende und schafft neue Arbeitsplätze
     
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