Kürzere Meldeketten verringern Sterberisiko nach Unfällen
Wien (bmvit) - Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie startet
gemeinsam mit Dolphin Technologies, mobilkom austria und ÖAMTC das Pilotprojekt "eCall" zur Verringerung
des Sterberisikos nach Verkehrsunfällen. Das elektronische Notrufsystem eCall, so eine Studie der Europäischen
Union, würde durch die automatische Meldung von Verkehrsunfällen mittels einer Black-Box im Fahrzeug
und die dadurch schnellere Hilfeleistung die Anzahl der Todesopfer um bis zu 10 Prozent senken. "Durch den
eingebauten Crash-Sensor und die damit verbundene verzögerungsfreie Meldung an die nächstgelegene Notrufstelle
könnten durch eCall auf Österreichs Straßen jährlich rund 50 Menschenleben gerettet werden.
Das wäre ein weiterer Schritt zur Steigerung der Verkehrssicherheit und zur Halbierung der Zahl der Verkehrstoten
bis zum Jahr 2010", stellte Verkehrsminister Hubert Gorbach am 02.06. fest.
Im Rahmen des Projekts werden 100 Fahrzeuge mit einem Satalarm System ausgerüstet, um die Meldekette messbar
zu machen und diese zu optimieren. Die 100 freiwilligen Testfahrer werden von den Projektpartnern direkt beziehungsweise
über Ausschreibungen auf den Internetseiten der Partner rekrutiert oder können sich direkt auf www.e-call.at
bewerben. Innerhalb des Testzeitraums von 4-6 Wochen muss jeder Testfahrer mittels eines im Fahrzeug installierten
Tasters 10-15 Mal einen Unfall simulieren. Die eingebaute Black-Box meldet diesen direkt an die ÖAMTC-Einsatzzentrale,
welche dem Testfahrer den Alarm rückbestätigt und ihm mitteilt, welche Notrufstelle jetzt informiert
werden würde. Durch die exakte Aufzeichnung aller Schritte wird eine lückenlose Evaluierung und im weiterer
Folge eine optimale Verbesserung des bestehenden Systems ermöglicht.
Gorbach: "Mit diesem Test überprüfen wir einerseits, wie lange es dauert, bis eine automatische
Unfallmeldung zum Einsatz der Rettungskräfte führt und andererseits, welche Verbesserungen es in der
Meldekette gibt beziehungsweise welches Einsparungspotential eine automatische Unfallmeldung ergibt."
Bei der Initiative eCall handelt es sich um den automatisierten europaweiten Notruf 112, den Fahrzeuge nach einem
Unfall selbständig mit Standortangabe absetzen. Das im Rahmen dieses Piloten eingesetzte System stammt von
Dolphin Technologies, wird unter der Bezeichnung Satalarm über den Auto- und Elektrohandel in Österreich
vertrieben und ist ab etwa 800,- Euro erhältlich. Die Plattform TELECOMMANDER zur Verwaltung und Weiterleitung
dieser Notrufe wurde von mobilkom austria entwickelt. Das Gesamtprojekt wird im Rahmen des EU-Programms eSafety
von Juni bis Oktober durchgeführt und kostet insgesamt 120.000.- EURO. Geht es nach den Wünschen der
europäischen Union, sollen in einigen Jahren alle Neufahrzeuge mit einem solchen System ausgerüstet werden. |