EU-Parlament nimmt österreichischen Kompromissvorschlag in erster Lesung an
Brüssel (bmwa) - "Nach der politischen Einigung über die Dienstleistungsrichtlinie kann ein
weiteres großes Vorhaben aus meinem Zuständigkeitsbereich noch während der Österreichischen
Präsidentschaft erfolgreich zum Abschluss gebracht werden", stellte Wirtschaftsminister Dr. Martin
Bartenstein nach der Abstimmung des Europäischen Parlaments über ein Rahmenprogramm für Wettbewerbsfähigkeit
und Innovation (CIP) fest. Das Europäische Parlament hat dabei den Kompromiss der Österreichischen EU-Präsidentschaft
im Plenum in erster Lesung angenommen. "Durch das CIP werden in erster Linie die Wettbewerbsfähigkeit
und die Innovationskraft von KMU unterstützt, also jenes Teiles der EU Wirtschaft, der hauptsächlich
zur Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen beiträgt. Infolge der KMU-Struktur der österreichischen
Wirtschaft kann auch Österreich davon gut profitieren", betonte Minister Bartenstein und setzte fort:
"Dieses wichtige EU Mehrjahresprogramm kann pünktlich am 1. Jänner 2007 starten."
Mit diesem Programm soll vor allem die Bedeutung von Innovationen für die Wettbewerbs- fähigkeit und
Maßnahmen der Industriepolitik hervorgehoben werden. Das Rahmenprogramm für Wettbewerbsfähigkeit
und Innovation ist ein Element der neuen Lissabon Strategie. Das Programm, das eine Laufzeit von 2007-2013 hat
und mit einem Budget von 3,622 Milliarden Euro ausgestattet wird, soll Aktivitäten auf Gemeinschaftsebene
ermöglichen, um eine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen, insbesondere der KMU, zu
erreichen, die Produktivität und die Innovationskraft zu fördern und ein nachhaltigen und umweltverträglichen
Wachstum herbeizuführen. Dieses Rahmenprogramm für Wettbewerbs- fähigkeit und Innovation ergänzt
das 7. Forschungsrahmenprogramm.
Drei Sub-Programme
Dieses Rahmenprogramm besteht aus drei Sub-Programmen, nämlich dem Programm für unternehmerische Initiative
und Innovation, dem Programm zur Unterstützung der IKT-Politik und dem Programm Intelligente Energie–Europa.
Das Erstgenannte bildet einen gemeinsamen Rahmen für Maßnahmen zugunsten von unternehmerischer Initiative,
KMU, industrieller Wettbewerbs- fähigkeit und Innovation. Das Zweite fördert die schnellere Einführung
der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) und vereint bestehende Maßnahmen wie z. B. eTEN (Transeuropäische
Telekommunikationsnetze), eContent (Förderung der Entwicklung innovativer europäischer digitaler Inhalte)
oder Modinis (Unterstützung für Benchmarking-Aktivitäten, Studien, Foren, sowie Förder- und
Sensibilisierungsmaßnahmen, die der Umsetzung von eEurope dienen). Das Dritte umfasst Maßnahmen zum
Übergang zu und Nachfrage nach Energieeffizienz, Förderung von Investitionen in und Aufklärung über
erneuerbare Energiequellen.
Weiters führt das Rahmenprogramm für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation zusätzlich zu bestehenden
Instrumenten der KMU-Förderung ein Risikokapital-Instrument ein. Dieses Instrument soll innovative Unternehmen
mit hohem Wachstumspotenzial in der Frühphase und in der Expansionsphase unterstützen.
"Mit dem Zustandekommen dieses Rahmenprogramms hat die Österreichische Präsidentschaft einen substantiellen
Beitrag für die Unterstützung von KMU geleistet", hob Bartenstein abschließend hervor und
verwies auf den KMU Schwerpunkt der Österreichischen Präsidentschaft. |