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Der Börsegang der Österreichischen Post AG |
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erstellt am
31. 05. 06
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Handelsstart der Österreichischen Post AG an der Wiener Börse
Wien (börse) - „Der Börsegang der Österreichischen Post AG schafft großes Interesse
bei nationalen und internationalen Investoren an der Wiener Börse und bringt auch verstärkte Aufmerksamkeit
bei den österreichischen Privatanlegern“, erklärt Dr. Michael Buhl, Vorstandsmitglied der Wiener Börse
AG, anlässlich eines Pressegesprächs am ersten Handelstag der Aktien der Österreichischen Post AG.
Buhl sieht daher im Listing der Österreichischen Post AG „eine wahre Bereicherung für die Wiener Börse“.
Der Börsegang der Österreichischen Post AG hat bei Investoren im In- und Ausland eine sehr hohe Nachfrage
ausgelöst. Dies ist umso beachtlicher, als der Kapitalmarkt im Angebotszeitraum hohe Rückgänge verzeichnen
musste. Den von der Österreichischen Post AG angebotenen 31,5 Mio. Aktien (exklusive Mehrzuteilungsoption)
steht eine Gesamtnachfrage von rund 255 Mio. Aktien gegenüber. Damit wurde die Emission rund achtfach gezeichnet.
Ein Drittel des Angebots wurde bei österreichischen Anlegern platziert.
„Im Rahmen von bundesweit 21 Veranstaltungen für Privatanleger haben wir mehr als 6.000 Besuchern unser Unternehmen
präsentiert. Parallel führte uns die internationale Roadshow über 13 Tage durch 12 Städte.
Dabei wurden mehr als 200 Investorengespräche absolviert. Neben der starken internationalen Resonanz freut
mich besonders das hohe Interesse unserer Mitarbeiter, ohne die ein erfolgreicher Börsegang nicht möglich
gewesen wäre“, betont Dr. Anton Wais, Generaldirektor der Österreichischen Post AG.
Wirtschaftsmotor Kapitalmarkt
„Das überwältigende Interesse der Investoren basiert neben der Investment-Story der Österreichischen
Post AG natürlich auch auf dem Vertrauen in den Börseplatz Wien“, sagt Mag. Karl-Heinz Grasser, Bundesminister
für Finanzen. Und ein starker Kapitalmarkt ist wichtig für jeden Wirtschaftsstandort: Einer Studie des
Instituts für Höhere Studien zufolge bringt eine Verfünffachung der Börseumsätze 0,4 %
zusätzliches Wirtschaftswachstum und 21.000 mehr Arbeitsplätze, betont der Finanzminister.
„Der Erfolg der Transaktion bestätigt eindrucksvoll, dass wir mit der Entscheidung für den Börsegang
der Österreichischen Post den richtigen Weg gegangen sind. Der Börsegang ist ein klares Bekenntnis zur
Eigenständigkeit des Unternehmens. Die hohe Nachfrage bestätigt die Attraktivität des österreichischen
Kapitalmarkts – selbst in turbulenten Zeiten – und beweist das große Vertrauen der Investoren in die Privatisierungen
der ÖIAG. Rund die Hälfte der Marktkapitalisierung inländischer Aktien im „Prime Market“ der Wiener
Börse stammt von Unternehmen, die früher dem öffentlichen Sektor zuzurechnen waren“, erklärt
Dr. Peter Michaelis, Vorstand der Österreichischen Industrieholding AG. |
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Matznetter: SPÖ fordert verfassungsrechtlich abgesicherte Mehrheit des Bundes
Wien (sk) - "Nachdem ab morgen (31. 05., Anm.) die Post an der Börse notiert, die
Post somit ein teilprivatisiertes Unternehmen ist, fordert die SPÖ, dass die verbleibenden 51 Prozent des
Staates an der Post verfassungsrechtlich abgesichert werden muss", so SPÖ-Budget- und Finanzsprecher
Christoph Matznetter am 30. 05. in einer Pressekonferenz. Zwar haben sich Vertreter der ÖVP wie Klubobmann
Molterer oder Finanzminister Grasser dezidiert für die Beibehaltung der öffentlichen Mehrheit an der
Post ausgesprochen, "doch der ÖVP ist nicht zu trauen", so Matznetter. Die SPÖ werde daher
einen Antrag im Parlament einbringen, um diese verfassungsrechtliche Absicherung der öffentlichen Mehrheit
an der Post zu gewährleisten.
"Dann wird man sehen, ob die ÖVP zustimmt und sich für die Absicherung einer flächendeckenden
Versorgung mit Postdienstleistungen ausspricht. Falls nicht, werden die Wähler die Klarheit haben, dass jede
Stimme für die ÖVP ein Freibrief für die Fundamentalisten der Verscherbelung darstellt", unterstrich
Matznetter. Dann werde der Tag kommen, an dem alles verkauft ist und alleine die Börse über die Versorgungssicherheit
in Österreich diktiert. Gleichzeitig will die SPÖ beantragen, dass 25 Prozent plus einer Aktie an der
OMV im öffentlichen Eigentum verfassungsrechtlich abgesichert werden müssen, um sie vor feindlichen Übernahmen
zu schützen, so der SPÖ-Politiker.
Die SPÖ werde bei einer nicht erfolgenden Zustimmung der Regierungsparteien mit diesem Thema in die Wahlauseinandersetzung
gehen, da dann klar ist, was von Schüssel und der derzeitigen ÖVP zu halten ist. Dass die SPÖ auch
für einen geringeren Anteil des Staates an der Post – also unter 51 Prozent – stimmen würde, schloss
Matznetter aus: "Postdienstleistungen sind sehr personalintensiv. Die Börsefähigkeit der Post wurde
nur erreicht, indem 1.000 Postämter im Vorfeld geschlossen wurden. Wenn nun private Mehrheitseigentümer
nur die Performance ihrer Fonds im Auge haben, dann werden sie auch kein Interesse an Zustellungen in abgelegenen
Gebieten zu Standardpreisen haben." Es werde die Leistungen dann einfach nicht mehr geben oder die öffentliche
Hand müsste die Versorgung übernehmen. Dafür sei aber die SPÖ nicht zu haben, dass Gewinne
privatisiert und Verluste sozialisiert werden.
Zur OMV unterstrich Matznetter, dass die Republik derzeit 31,5 Prozent der Anteile hält. Um feindliche Übernahmen
zu verhindern, reichen 25 Prozent plus einer Aktie. Diese Sperrminorität des Staates müsse verfassungsrechtlich
abgesichert werden, wie es SPÖ-Vorsitzender Alfred Gusenbauer gefordert hat, sagte Matznetter. Das heiße
aber nicht, dass die SPÖ eine Senkung des derzeitigen staatlichen Anteils an der OMV wolle, sie will aber
auch keine Reverstaatlichung. Eine Fusion von OMV und Verbund ist aus Sicht des SPÖ-Politikers noch nicht
ganz vom Tisch. Nach der Wahl, die von der Schüssel-ÖVP "hoffentlich verloren wird", sind vielleicht
andere Leute in der Volkspartei am Ruder, die einen vernünftigeren Standpunkt als Schüssel, Bartenstein
und Co einnehmen, so Matznetter. Dann sei unter Bedachtnahme eines verfassungsrechtlichen Schutzes gegen den Ausverkauf
der Wasserkraft und des neuen Konzerns bzw. der Landesenergieversorger eine Fusion noch möglich.
Für Matznetter war jedenfalls das Angebot der Länder gut, dass die Landesversorger Anteile des Bundes
an der OMV Verbund übernommen hätten, dadurch hätte sich eine noch bessere Absicherung der Wasserkraft
ergeben. Probleme habe er erst bekommen, als Bartenstein im Nationalrat nach Bekanntwerden des Landeshauptleute-Beschlusses
unruhig wurde, kurz darauf hinauslief und ohne den Vorschlag zu kennen und darüber nachzudenken, sagte, die
Fusion sei geplatzt. "Diese Reaktion war eindeutig wirtschaftspolitischer Unsinn", kritisierte der SPÖ-Finanzsprecher
abschließend. |
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Stummvoll: Alle Österreicher können am Erfolg teilhaben
Wien (övp-pk) - Mit dem Gleichsetzen von "Wirtschaften = Spekulation"
könne SPÖ- Finanzsprecher Matznetter ja nur "gewisse sozialdemokratische Kreise der jüngeren
Geschichte" gemeint haben, sagt ÖVP-Finanzsprecher Dr. Günter Stummvoll am 30. 05. Wenn es
um die Post gehe, bleibe kein Raum für Spekulationen: "Die Post ist heute ein völlig gesundes, wirtschaftlich
erfolgreiches Unternehmen, an dem alle Österreicher viel Freude haben und an dessen Erfolg sie durch den Börsegang
teilhaben können." Der Börsegang bringe zudem geschätzte 400 Millionen Euro fürs Budget,
ohne dass die Politik an Einfluss verlieren wird. "Das ist übrigens fast dieselbe Summe, die von der
roten Gewerkschaftsbank BAWAG in einer einzigen Nacht in den Karibik-Sand gesetzt wurde", so Stummvoll.
Warum die Worte "Mitarbeiterbeteiligung" und "Volksaktie" der SPÖ ein Dorn im Auge sind,
könne wohl nur durch einen ideologisch vom Kommunismus geprägten Eigentumsbegriff erklärt werden,
"wie ihn zuletzt die AMAG-Mitarbeiter zu spüren bekommen haben", führte der ÖVP-Finanzsprecher
weiters aus. Wenn Gusenbauer, Matznetter und Co. gegen die einst von der SPÖ mitgetragene Teilprivatisierung
der Post - "übrigens mit einem sozialdemokratischen Manager an der Spitze" - wettern, als würde
die Republik verscherbelt und künftig kein Brief mehr transportiert werden, seien sie an die "Erfolgsgeschichte
Privatisierung" bei OMV, Siemens, Voest oder Verbund erinnert. Auch das Gegenmodell, der beinahe Untergang
der Verstaatlichten in den 70-er und 80-er Jahren, sei bekannt.
"Daran sollte sich die SPÖ heute erinnern, wenn es um die Post geht. Die Privatisierung ist nicht jenes
Schreckgespenst, zu dem es die SPÖ aus wahltaktischen Gründen hochstilisieren will", so Stummvoll.
Mit demselben Populismus wie damals bei der Voest laufe heute auch der Post-Börsegang unter "fahrlässiger
Verschleuderung von Volksvermögen". Heute habe die Voest 500 Mitarbeiter mehr und schreibt laufend Rekordgewinne.
"Der Post-Börsegang sorgt für mehr Wachstum eine höhere Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens,
bringt den Mitarbeitern eine langfristige Absicherung ihrer Beschäftigung und gewährleistet die lückenlose
Versorgung der Kunden. Der 51-Prozent-Staatsanteil ist eine klare Ansage und Garant: Die Post bleibt in jedem Fall
rot-weiß-rot", so Stummvoll abschließend. |
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Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion
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