Wien/Straßburg (bmlv) - "Die Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik wird von
einem breiten Konsens zwischen den Mitgliedsstaaten getragen", sagte Verteidigungsminister Günther Platter
am 30. 05. vor dem Außenpolitischen Ausschuss des EU-Parlaments. Platter weiter: "Die österreichische
Sicherheitspolitik ist mit der EU unmittelbar verbunden, deshalb gehen wir die Entwicklungsschritte in der ESVP
voll mit."
Schwerpunkte im EU-Parlament waren die zivil-militärische Interaktion, die Weiterentwicklung der militärischen
Fähigkeiten sowie die EU-Operationen. "Friede und Sicherheit in Europa ist nur dann gewährleistet,
wenn dieser Friede und diese Sicherheit auch in Regionen besteht, die an Europa angrenzen", betonte Platter.
Die EU müsse daher bereit sein, Verantwortung für die globale Sicherheit zu tragen.
"Die laufenden ESVP-Operationen und schreckliche Naturkatastrophen haben die immense Bedeutung einer effizienten
Koordinierung gezeigt", so der Verteidigungsminister. Bei Bedarf sollten Lufttransport, Pioniere, ABC-Abwehrkräfte
und Sanitätsdienste so effizient als möglich eingesetzt werden. "Bei der Bewältigung von Krisen
und Naturkatastrophen geht es uns um eine stärkere und klarer sichtbare Rolle der EU."
Als weiteres Schwergewichtsthema des österreichischen Vorsitzes wurde die Entwicklung der militärischen
Fähigkeiten behandelt. Im März haben die Mitgliedstaaten ihre Beiträge zum Helsinki Headline Goal
2010 eingemeldet. "Jetzt werden wir diese Beiträge qualitativ analysieren. So erhalten wir ein klares
Bild von den militärischen Fähigkeiten der EU" sagte der Verteidigungsminister.
Zu den EU-Operationen erklärte Platter: "Anhand der ESVP-Operationen lässt sich ablesen, wie beeindruckend
rasch sich die Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik in den letzten Jahren entwickelt hat."
Im ersten Halbjahr 2006 laufen demnach elf ESVP-Missionen. Der Minister hob dabei die geplante EU-Operation im
Kongo hervor. "Die EU-Truppen werden insbesondere während der Wahlen im Juli vor Ort sein. Unter deutscher
Führung haben die militärischen Detailplanungen bereits begonnen." Österreich wird sich mit
bis zu zehn Stabsoffizieren an der EU-Mission beteiligen.
"Die Union hat eine kohärente Außenpolitik und ein effektives Krisenmanagement entwickelt",
sagte Platter. "Der österreichische Vorsitz setzt alles daran, diesen Prozess fortzusetzen." Denn
die Europäische Union ist auf dem Weg, ein wichtiger und einzigartiger Sicherheitsakteur in Europa und auf
globaler Ebene zu werden. |