Wien (nso) - Die Minister und Ministerinnen der Konferenz "IKT für eine integrative Gesellschaft"
unter dem Vorsitz von Sozialministerin Ursula Haubner haben am 11. 06. einstimmig eine Deklaration für
den integrativen Ansatz der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien angenommen. Es geht im Wesentlichen
darum, das Internet allen zugänglich zu machen und das Breitbandnetz regional auszubauen.
Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) sind heute DER FAKTOR für Wachstum und Beschäftigung,
bereits ein Viertel des BIP-Wachstums und etwa 50% des Produktivitätswachstums der EU gehen auf das Konto
von IKT.
Individuell schafft IKT Zugang zu Information und Dienstleistungen, hebt Beschäftigungschancen und muss daher
auch für ältere Menschen und Menschen mit besonderen Bedürfnissen umfassend zugänglich sein.
Im Jahr 2005 verwendeten rund 57 % der Europäer und Europäerinnen das Internet, aber nur 10% der Menschen
über 65, 16 - 24-Jährige zu 68 % und 24 % der Menschen mit geringem Bildungsniveau gegenüber 73
% jener mit höherer Bildung. Nur 32 % der Beschäftigungslosen verwendeten im Vergleich zu 54 % der Beschäftigten
das Internet. Nur 3 % der untersuchten Websites öffentlicher Einrichtungen entsprechen den Mindeststandards
und Leitlinien für Webzugänglichkeit, wodurch der Zugriff auf Web-Inhalte und Leistungen für Menschen
mit Behinderungen, die etwa 15 % der EU-Bevölkerung ausmachen, eingeschränkt wird.
Ursula Haubner: "Mit dieser Ausgrenzung besonders jener Menschen, die ja gerade eine besondere Unterstützung
brauchen, muss Schluss gemacht werden, sonst wird diese Kluft sich noch erweitern und Europa lässt ganze Bevölkerungsgruppen
an Fortschritt und Beschäftigung nicht teilhaben."
Daher wird mit "eIntegration" als integrativer IKT und Einsatz von IKT zur Erreichung von breiter gefassten
Integrationszielen eine richtige Entscheidung getroffen. Sie konzentriert sich auf die Teilhabe aller Menschen
und Gruppen an allen Aspekten der Informationsgesellschaft. eIntegrationspolitik zielt daher darauf ab, Lücken
in der Nutzung der IKT zu reduzieren und die Nutzung der IKT zur Überwindung von Ausgrenzung und zur Verbesserung
von wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit, Beschäftigungschancen, Lebensqualität, gesellschaftlicher
Teilhabe und sozialem Zusammenhalt zu fördern.
i2010 - eine europäische Informationsgesellschaft für Wachstum und Beschäftigung - plant eine europäische
Initiative zur eIntegration für 2008. Die in Riga angenommene Deklaration bietet die strategische Ausrichtung
durch Prioritätensetzung für 2008:
- Bedürfnisse älterer Menschen und Arbeitnehmer;
- Verringerung der geographisch bedingten digitalen Kluft;
- Förderung der Zugänglichkeit und Benutzerfreundlichkeit von digitalen Medien und Netzwerken;
- Verbesserung der digitalen Bildung und Kompetenzen;
- Erhaltung und Förderung der kulturellen Vielfalt;
- Verbesserung von eGovernment;
Zielgruppen: Qualifikation und Zugang für ältere Arbeitnehmer/innen, Senior/innen (aktives Alter und
Eigenständigkeit) und behinderte Menschen (Beruf, Dienstleistungen, Information und Kommunikation, Gesundheits-
und Notfallsdienste), Frauen (Vereinbarkeit von Familie und Beruf) Ausbau Breitbandnetz zu 90 % bis 2010: Entlegene,
ländliche Gebiete, kleinere Ansiedlungen:
eGovernement: Umsetzung gemeinsamer europäischer Standards für den leichten, barrierefreien Zugang zu
den Diensten der öffentlichen Verwaltung bis 2010
Digitale Fertigkeiten: Schulungsprogramme zur Verbesserung des digitalen Alphabetismus
Erhaltung der kulturellen Identität und Vielfalt: Websites mit Informationen über das kulturelle Erbe,
ein Segment auch der Integration von Mitgrant/innen
Ursula Haubner: "Für die Umsetzung dieser notwendigen Maßnahmen muss die EU entsprechende Mittel
zur Verfügung stellen. Am Fortschritt müssen alle partizipieren können, sonst erleben wir einen
Rückschritt in eine Zwei-Klassen-Gesellschaft. Im Europäischen Jahr der Chancengleichheit 2007 ist die
eZugänglichkeit eine ernsthafte Frage."
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