Salzburg (universität) - Die Universität Salzburg würdigt den Präsidenten des Verwaltungs-
gerichtshofes, Universitätsprofessor Clemens Jabloner für seine herausragenden wissenschaftlichen Leistungen
und für die verantwortungsvolle Führung seines Amtes mit dem Ehrendoktorat der Rechtswissenschaften.
Universitätsprofessor Ewald Wiederin hob in seiner Laudatio hervor, dass Jabloners berufliche Aufgaben gleichzeitig
wissenschaftliche Schwerpunkte bilden würden. So habe er sich mit dem Staatsorganisationsrecht, der Sozialversicherung,
dem Dienstrecht und der Verwaltungsgerichtsbarkeit wissenschaftlich auseinandergesetzt. Jabloner sei davon überzeugt,
dass jede Auseinandersetzung mit dem Recht notwendig theoriegeleitet sei, weil es eine reine Praxis nicht gebe.
Jabloners wissenschaftliche Arbeiten, so Wiederin, zeugen von hohem methodischen Bewusstsein. In seiner Methodenlehre
werde auch deutlich, dass Jabloner aus dem Staatsorganisationsrecht komme und das Recht vom Politischen her begreife:
Verfassungsrecht soll politischen Gegnern, die um die Macht im Staate konkurrieren, als gemeinsame Sprache dienen,
in der sie sich verständigen können und mit deren Hilfe sie Konflikte gewaltfrei lösen können.
Clemens Jabloner wurde 1948 in Wien geboren und studierte an der Universität Wien Rechtswissenschaften. Nach
ein paar Jahren Assistententätigkeit am damaligen Institut für Staats- und Verwaltungsrecht wechselte
er alsbald in den Verfassungsdienst des Bundeskanzleramtes. 1988 habilitierte er sich an der Universität Wien
mit einer Arbeit über die Mitwirkung der Bundesregierung an der Landesgesetzgebung. Im Jahr 1993 übernahm
er das Amt des Präsidenten des Verwaltungsgerichtshofs. 1998 wurde er Vorsitzender jener Historikerkommission,
die sich mit den Restitutionsansprüchen der NS-Opfer in Österreich auseinandersetzte. |