LHStv. Strutz: Kräfte bündeln und regionale Interessen gegenüber der gesamten Europäischen
Union besser vertreten
Pörtschach (lpd) - Rund 100 Raumplanungsexperten aus sechs europäischen Staaten und über
20 Institutionen trafen sich am 07.06. im Rahmen der Abschlusskonferenz eines INTERREG IIIB Projekts in Pörtschach.
Bei diesem Vorhaben, das seit 2003 unter der Leitung Kärntens durchgeführt und von der EU kofinanziert
wurde, geht es um den grenzüberschreitenden Austausch von Fachwissen im Bereich der transnationalen Raumplanung
und Regionalentwicklung innerhalb Europas.
„Kärnten nutzt dabei die einmalige Chance, sich an der Schnittstelle dreier Kulturen als Musterregion der
grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in der nachhaltigen Raumentwicklung zu präsentieren“, meinte dazu
Landesplanungsreferent LHStv. Martin Strutz. „Gerade jetzt, wo sich die Grenzen der EU ständig ändern,
ist es wichtig, Kräfte zu bündeln, um die regionalen Interessen gegenüber der gesamten Europäischen
Union besser vertreten zu können.“ Strutz strich hervor, dass die Kärntner Landesplanung als einzige
Fachorganisation und „Lead-Partner“ von mehreren klassischen Raumordnungsprojekten trotz großer Konkurrenz
die Genehmigung der EU dafür bekommen hat. Ein großer Teil dieser Vorhaben konnte mittlerweile auch
bereits erfolgreich abgeschlossen werden.
Die Studie des Landes Kärnten zur Planung der HL-Strecke im Zentralraum – Vision2025 – wurde als eines der
Pilotprojekte von der EU finanziert, wie Projektmanager und Raumplaner Christian Seidenberger von der Landesplanung
Kärnten erklärte. Ebenso das Kärntner Freiraumkonzept, ein methodisch sehr innovativer Ansatz zur
Sicherung der Grundlagen für den Naturschutz in Kärnten, die Entwicklung eines regionalen Verkehrskonzeptes
aus der Sicht der Benutzer unter Berücksichtigung des unterschiedlichen Raumverhaltens von Frauen und Männern
und noch einige weitere wichtige Planungsagenden sind das Ergebnis dieser grenzüberschreitenden Kooperation.
Auch die Rolle der städtischen Zentren und ihre Zusammenarbeit mit den umliegenden Gemeinden sowie der Kampf
gegen die Abwanderung aus den ländlichen Regionen wurden von Raumplanungsexperten im Zuge des Projekts behandelt.
Außerdem ging es um eine künftige Vernetzung von europäischen und nationalen Naturschutzgebieten
über die Staatsgrenzen hinweg, wofür der Dreiländer-Nationalpark Hohe Tauern und die Vorarbeiten
für Kärntens Naturparke als Beispiele genannt wurden.
Konkret im Rahmen der Konferenz vorgestellt wurden von der Landesplanung Kärnten gemeinsam mit den Projektpartnern
aus den übrigen europäischen Regionen die Projekte mit den abgekürzten Kunst-Namen CONSPACE, ISA-MAP
und IPAM Toolbox. Sie befassen sich grenzüberschreitend mit Fragen der Raumplanung, der Geografischen Informationssysteme
sowie des Naturschutzes.
Die Projekte sind so konzipiert, dass sie die Kärntner Intentionen einer nachhaltigen Entwicklung und somit
den „Standort Kärnten“ im Wettbewerb der europäischen Regionen bestmöglich unterstützen. Der
Leiter der Landesplanung Kärnten, Peter Fercher, ist sicher, dass durch die grenzüberschreitende Abstimmung
der Planungsarbeit und durch den Austausch von Wissen und Erfahrung die wichtigsten Aufgaben für eine zukunftsorientierte
Entwicklung besser bewältigt werden können. Räumliche Konflikte, Fragen des Umweltschutzes und der
nachhaltigen Raumentwicklung müssten über die Grenzen hinweg gelöst werden. „Ich bin überzeugt,
dass wir dafür nicht nur wirtschaftliche, soziale und kulturelle Netzwerke brauchen, sondern auch administrative.
Und hierbei hat die Raumplanung eine ganz wichtige Aufgabe“, so Fercher.
Zum Abschluss der Tagung wurden Perspektiven für die Zukunft der Raumordnung insgesamt beleuchtet sowie konkrete
Projekte für die nächsten Jahre koordiniert und gemeinsam festgelegt. |