Stärkung
der KMU ist ein Schwerpunkt der österreichischen Bundesregierung
Neue Beiratsmitglieder für Statistik des Außenhandels ernannt
Wien (bpd) - In Vertretung von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel hat Staatssekretär Alfred
Finz heute 43 neue Mitglieder für die bei der Bundesanstalt „Statistik Österreich“ eingerichteten Wirtschaftskurie
ernannt. Gleichzeitig wurde ihnen in Anwesenheit des niederösterreichischen Landeshauptmann-Stellvertreter
Ernest Gabmann der Ehrentitel Kommerzialrat verliehen. In seiner Laudatio würdigte der Staatssekretär
die Verdienste der neuen Kommerzialräte für die österreichische Wirtschaft.
„Österreich hat einen wirtschaftlichen Startvorteil, weil es immer wieder Menschen gibt, die mehr tun, als
notwendig ist. Eine Gesellschaft die sich durchsetzen will, muss Vorreiter haben. Für ihre Verdienste dürfen
wir sie heute auszeichnen. Sie haben mit ihren Unternehmen eine wichtige Rolle bei der Stärkung des Wirtschaftsstandorts
Österreichs inne“, so Finz. Viele der heute Geehrten stammten aus dem Bereich der Klein- und Mittelbetriebe
(KMU). Diese seien der österreichischen Regierung ein besonderes Anliegen. Zwei Drittel aller österreichischen
Lehrlinge werden in KMU ausgebildet, europaweit arbeiten rund 140 Millionen Menschen in kleineren und mittleren
Unternehmen. „Die Stärkung der KMU ist ein Schwerpunkt der österreichischen Bundesregierung. Wir werden
auch in Zukunft für optimale Rahmenbedingungen sorgen“, so Finz abschließend.
Ernannt wurden:
Walter Benda (Firma Auto Benda GmbH); Dipl.-Ing. Andreas Bleckmann (Sicherheitstechnik und Feuerschutz); Ing. Alfred
Robert Draskovits (Geschäftsführender Gesellschafter der Firma EcoLine Consulting GmbH, Handel mit Waren
aller Art); Wilhelm Grissemann (Textilhaus Decorona); Direktor Josef Haag (Vorsitzender des Vorstandes der Volksbank
Landeck); Leopold Hallach (Keramiker, Hafner und Fliesenleger – Hallach GesmbH); Georg Haselnus (Schneidermeister);
Peter Höher (Geschäftsführender Gesellschafter der Firma Höher Insurance Services KEG – Vermögensberatung
und Versicherungsvermittlung); Peter Hopfeld (Gastronom – Hotel-Restaurant „Drei Königshof“); Karl Kahr (Firma
Charly Kahr GmbH – Sport und Schiverleih, er war Schirennläufer); Direktor Mag. Reinhard Katter (Bereichsleiter
Personal für den gesamten UNIQA-Konzern); Gerd Kaufmann (Spezialist für Elektrotechnik und Computer);
Direktor Dipl.-Vw. Michael Killisch von Horn (Kurhaus und Badezentrum Kitzbühel); Susanne C. Kostka (AIMS
International Congress Services GmbH); Präsident Dkfm. Dr. Manfred Kunze (Dr. Kunze Consulting Vermögens-
und Finanzierungsberatung GmbH); Aloisia Kurz (Bauunternehmen); Franz Likar (Immobilienverwaltung); Franz Lindner
(Geschäftsführer der Firma Franz Lindner – Karosseriebauer); Helmut Lipa (Geschäftsführer der
Firma GULET Touristik GmbH); Manfred Luger (Spenglermeister); Peter Maier (Weber-Gewerbe); Gerhard Maly (Inhaber
der Firma Gerhard Maly – Volkswagenhändler, Kundendienstwerkstätte); Dr. Eva Marchart (Sprecherin des
Vorstandes der Raiffeisen Centrobank AG); Harald J. Mayer (Geschäftsführer von Eduscho-Tchibo); Otto
Müller (Geschäftsführer der VAMED-KMB, Krankenhausmanagement); Direktor Gerald Alexander Neuber
(Bankhaus Schelhammer & Schattera); Gabriel Obernosterer (Erbauung des Feriendorfs Tuffbad, Alpenwellnesshotel);
Otto Papalecca (Goldschmiedemeister); Hilmar Pastner (Parfümerien Pastner); Alexander P. Paul (Geschäftsführer
der GC 2000 Sportanlagen BetriebsGmbH); Georg Plochberger (IGEL Software & Unternehmensberatung GmbH, beschäftigt
sich auch mit alternativer Energiegewinnung); Direktor Professor Dr. Klaus Rabbel (War Generaldirektor von Eskimo-Iglo,
ist nun in der Iglo-Zentrale in Rotterdam); Rakesh Sardana (Geschäfte am Flughafen Wien und am JFK Flughafen
in New York); Ing. Robert Schuster (Robert Schuster Fahrzeuge und Landmaschinen GmbH); Thomas Schwarz (Immobilienmakler):
Ing. Andreas Spousta (Geschäftsführer der Firma Comverse Network Systems); Heinz Stolz (Sporthaus Mürzzuschlag);
Karl Thaller (Weingut); Direktor Mag. Gerald Wenzel (Vorsitzender des Vorstandes der Vereinigten Volksbanken Baden-Mödling-Liesing);
Direktor Wolfgang Wimmer (Mitglied im Vorstand von REWE Austria); Werner Wippel (Porzellanfabrik); Franz Wurz (Fahrsicherheitszentren);
Wolfgang Zmugg (Sirupproduktion). |
Bures: Rekordarbeitslosigkeit zeigt: Null Wirtschaftskompetenz bei ÖVP
ÖVP schließt Mehrheit von Aufschwung aus - Arbeitslosigkeit könnte um ein
Drittel gesenkt werden
Wien (sk) - "Es läuft etwas schief. Die soziale Balance ist aus dem Gleichgewicht geraten",
so SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Doris Bures am 08.06. in einer Pressekonferenz. Bures macht die falsche
Wirtschaftspolitik der ÖVP dafür verantwortlich, dass trotz steigenden Wirtschaftswachstums die Arbeitslosigkeit
nicht sinkt und dass bei steigenden Gewinnen der Unternehmen die Kluft zwischen Arm und Reich immer größer
wird. "Das ist eine Folge der völlig falschen Prioritätensetzung der Regierung. Bei der ÖVP
gibt es null Wirtschaftskompetenz", betonte Bures.
Denn die Folgen der ÖVP-Wirtschaftspolitik seien Rekordarbeitslosigkeit, die Mehrheit der Österreicher
werde vom Wirtschaftsaufschwung ausgeschlossen, nur einige wenige profitieren, erklärte Bures. Dieses Missverhältnis
wird auch von Umfragen bestätigt. So glauben 58 Prozent der Österreicher nicht, dass sie vom Wirtschaftswachstum
profitieren, nur neun Prozent erwarten sich davon auch einen persönlichen Vorteil.
Mit einer Reihe von Vergleichsdaten belegte Bures ihre Vorwürfe an die Regierung. So ist Österreich im
Vergleich der EU-25 beim Wachstum der Reallöhne in den letzten fünf Jahren vom 10. auf den 20. Platz
abgerutscht. Im gleichen Zeitraum sind die Gewinne der größten Unternehmen um 161 Prozent gestiegen.
Der Anteil der Löhne am BIP sank von 2000 bis 2005 von 60 Prozent auf 57 Prozent; generell stiegen die Gewinne
der Unternehmen um 24 Prozent, die Gewinnsteuern freilich nur um fünf Prozent. Die Löhne und Gehälter
haben von 2000-2005 um 15 Prozent zugelegt, die Lohnsteuer um 17 Prozent.
Trotz höherer Steuereinnahmen sind aber auch die Finanzschulden des Staates seit 1999 um 29 Milliarden Euro
gestiegen, so Bures weiter. Ein durchschnittlicher österreichischer Haushalt zahlt heuer um 1.900 Euro mehr
an Steuern als im Jahr 1999, erläuterte Bures. Diese Zahlen "zeigen, dass die ÖVP die soziale Balance
massiv ins Wanken gebracht hat", kritisierte Bures.
Am dramatischsten seien die Auswirkungen am Arbeitsmarkt und hier insbesondere bei den Jungendlichen. Denn während
der zuständige Arbeitsminister Bartenstein sich über "nur" 32.910 arbeitssuchende Jungendliche
Ende Mai freut, sind es in Wahrheit mehr als doppelt so viel, wie Bures vorrechnete. Denn dazu kommen 22.583 Jugendliche
in Schulungen und 13.316, die auf eine Lehrstelle warten. Insgesamt waren also Ende Mai 68.809 Jugendliche arbeitslos.
Bures fordert, dass das 10-Punkte-Programm der SPÖ, aber auch die Vorschläge vom Lehrlingsbeauftragten
der Regierung, Egon Blum, endlich umgesetzt werden. Insbesondere geht es Bures dabei um den Lehrlingsfonds und
eine Verbesserung der Lehrlingsausbildung. Würde man diese Maßnahmen beschließen, könnte
die Jugendarbeitslosigkeit binnen einer Legislaturperiode halbiert werden, betonte Bures.
Generell sei eine Reduktion der Arbeitslosigkeit um ein Drittel möglich, so Bures weiter. Das sehe auch der
Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts, Karl Aiginger, so, erklärte die SPÖ-Bundesgeschäftsführerin.
Es solle ein Bündel von Maßnahmen geben, u.a. mehr öffentliche Investitionen, Investitionen Aus-
und Weiterbildung sowie in Forschung und Entwicklung, Entlastung der kleinen und mittleren Einkommen. Gemessen
am Arbeitslosenstand von Ende Mai würde das bedeuten, dass von den rund 270.000 Betroffen 90.000 weniger arbeitslos
wären.
Und neben dem, dass Arbeitslosigkeit für die Betroffenen ein schlimmes Schicksal sei, bringe sie für
den Staat massive finanzielle Probleme, so Bures weiter. Für 2005 wurden die Gesamtkosten der Arbeitslosigkeit
mit 6,8 Milliarden Euro beziffert. "Statt Arbeitslosigkeit zu finanzieren, soll man Maßnahmen setzen,
um Beschäftigung zu finanzieren", betonte Bures.
Die Bilanz von Kanzler Schüssel sei verheerend, so Bures. Er hat die Arbeitslosigkeit um mehr als 30 Prozent
erhöht, die Jugendarbeitslosigkeit um mehr als 70 Prozent. Daher, so Bures abschließend, "sollte
die Bevölkerung so bald wie möglich die Gelegenheit kriegen, diese Regierung abzuwählen." |