Wien (rk) - Gäbe es eine Guiness-Buch der Museen läge Wien mit seinem Straßenbahnmuseum
im Spitzenfeld. In der ehemaligen Remise der Wiener Linien in Erdberg werden derzeit knapp 100 Schienenfahrzeuge
präsentiert, das älteste Modell ist eine Pferdetramway aus dem Jahr 1868. Zu den Schienenfahrzeuge kommt
eine Reihe von Sonderfahrzeugen und eine große Zahl von Autobussen, die auf den städtischen Linien eingesetzt
waren.
Einen auch von der technischen Seite her bemerkenswerten Neuzugang bildet ein Triebwagen Baujahr 1930, der bis
1971 in Verwendung stand. Kurz zur Vorgeschichte des Fahrzeuges: Im Rahmen der Wagentype "M" wurde er
zuerst als Probewagen eingesetzt und dann in den Regelbetrieb übernommen, Betriebsnummer 462. Um ihn nunmehr
als Museumsstück auszustellen - alle Fahrzeuge befinden sich in erstklassigem Zustand und sind fahrbereit
- waren umfangreiche Restaurierungsarbeiten notwendig, die der Leiter des Museums, Prof. Harald Marincig, mit rund
20.000 Euro beziffert. Die hohen Kosten ergaben sich nicht zuletzt deshalb, weil vor allem die Messingteile nachgefertigt
werden mussten. Ein gutes Drittel der Kosten konnte durch eine von VOR-Direktor Manfred Novy initiierte Spendenaktion
aufgebracht werden, der selbst ein Fan alter Straßenbahnzüge ist. |