Litauen, Lettland und Estland sind ein Markt voller Chancen
Linz (lk) - Eine hochrangige oberösterreichische Wirtschaftsdelegation mit Landeshauptmann Dr. Josef
Pühringer an der Spitze besuchte von 29. bis 31. Mai 2006 die Baltischen Staaten Litauen, Lettland und Estland.
Der oberösterreichischen Delegation gehörten neben den beiden Klubobmännern Mag. Michael Strugl
und Mag. Günther Steinkellner auch Wirtschaftskammer- Vizepräsident KommR Ing. Hermann Haslauer, Generaldirektor
Dr. Markus Limberger von der Sparkasse Oberösterreich, die zu dieser Informationsreise eingeladen hatte, sowie
eine Reihe von Vertretern führender oö. Unternehmen an.
Auf dem Programm der dreitägigen Informationsreise standen zahlreiche Gespräche auf höchster politischer
Ebene. Protokollarischer Höhepunkt waren zweifelsohne das Treffen Pühringers mit der Lettischen Staatspräsidentin
Vaira Vike-Freiberga am Dienstag in Riga und mit dem Estnischen Premierminister Andrus Ansip am Mittwoch in Tallinn.
Im Mittelpunkt der sehr herzlich geführten und konstruktiven Gespräche mit führenden Politikern
der drei neuen EU-Staaten standen vor allem die Möglichkeiten einer Vertiefung der Zusammenarbeit in politischer,
wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht. Die Politiker und Unternehmer aus Oberösterreich konnten sich von
der ungeheuren Dynamik der drei Staaten überzeugen, die erst vor fünfzehn Jahren die Unabhängigkeit
erhielten und seit 2004 in der EU sind. Überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum machen das Baltikum für
ausländische Investoren sehr interessant bzw. sind ausländische Investoren in den Ländern auch sehr
willkommen. Dies gilt in zunehmendem Ausmaß auch für oberösterreichische Betriebe. "Litauen,
Lettland und Estland ist ein Markt voller Chancen", stellte LH Dr. Pühringer zusammenfassend fest.
In den drei Tagen wurden von der oö. Delegation die Hauptstädte der drei neuen EU-Staaten bereist, wobei
ein dichtes Programm mit je einem Staatspräsidenten- und Premierministerbesuch, drei weiteren Ministerbesuchen
sowie einem Bürgermeisterempfang abgewickelt wurde:
- Den Beginn machte die Litauische Hauptstadt Vilnius am Montag. Dort traf Pühringer zunächst mit dem
Vize-Kulturminister von Litauen Faustas Latenas zu einem ausführlichen Meinungsaustausch zusammen. Weiters
auf dem Programm standen ein Gespräch mit dem Bürgermeister von Vilnius Arturas Zuokas und der Eintrag
ins Goldene Buch der Stadt Vilnius. 2009 wird Vilnius so wie Linz Europäische Kulturhauptstadt sein und daher
wurden bisherige Erfahrungen ausgetauscht und Fragen der Zusammenarbeit erörtert, insbesondere auf werblichem
und touristischem Gebiet. Bürgermeister Zuokas zeigte sich an einer Flugverbindung Vilnius - Linz interessiert.
Pühringer verwies auf die enge Zusammenarbeit zwischen dem Landesmuseum und dem Litauischen Kunstmuseum mit
einer Bernstein-Ausstellung 2009 in Linz. Darüber hinaus ist eine Konzertreise des Brucknerorchesters ins
Baltikum geplant.
- Am Dienstag führte die Reise weiter nach Lettland in die Hauptstadt Riga. Erster und wichtigster Programmpunkt
war der Empfang bei Staatspräsidentin Vike-Freiberga, die vor allem die derzeitige Ratspräsidentschaft
Österreichs sehr lobte. Am Abend fand dann ein eingehendes Wirtschaftsgespräch statt, bei dem die Chancen
oberösterreichischer Unternehmen im Baltikum erörtert wurden. Weitere wichtige Termine in Lettland waren
ein Treffen mit Finanzminister Oskars Spurdzins sowie ein Gespräch mit Außenminister Dr. Artis Pabriks,
die beide ihr großes Interesse an einer wirtschaftlichen Vertiefung mit Österreich zum Ausdruck brachten.
- Den Abschluss der dreitägigen Baltikum-Visite bildete der Aufenthalt in Tallinn, der Hauptstadt Estlands.
Wichtigster Gesprächstermin war hier das Treffen mit Premierminister Andrus Ansip, der seinerseits auch ausdrücklich
die Ratspräsidentschaft Österreichs lobte und sich für eine Intensivierung der wirtschaftlichen
Kontakte aussprach.
Bei den Gesprächen während dieser drei Tage wurde deutlich, dass die baltischen Staaten zunehmend in
das Blickfeld oö. Firmen treten und umkehrt dort großes Interesse an Investoren besteht. Dabei gilt
es jedoch, jeden der drei Staaten als eigenständigen Markt anzusehen. Gute Chancen bestehen beispielsweise
für Investitionen in die Umwelt- und Energietechnik. Beispielsweise plant Vilnius den Bau einer Müllverbrennungsanlage,
weshalb LH Dr. Pühringer eine Einladung zum Besuch der neuen Welser Müllverbrennungsanlage aussprach.
Großer Bedarf besteht aufgrund des Mangels an Bodenschätzen und Baustoffen weiters in der Baubranche,
im Maschinenbau und in der Holzverarbeitung. Oberösterreich wird daher eine Einladung zur Mitarbeit im Holzcluster
aussprechen. Interessant könnte schließlich auch der Tourismus sein, weil in den baltischen Staaten
Österreich als Qualitäts-Urlaubsziel gesehen wird. Oberösterreich wird sich daher verstärkt
als Gesundheits-, Wellness- und Kulturland präsentieren, wobei das Kulturhauptstadtjahr 2009 eine gute Plattform
darstellt.
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