Mai-Inflation stabil bei 1,7%  

erstellt am
14. 06. 06

Wohnen, Energie und Treibstoffe bleiben teuer
Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für Mai 2006 beträgt nach Berechnungen der Statistik Austria 1,7% (April 1,7% revidiert, März 1,0%, Februar und Jänner 2006 jeweils 1,2%). Damit verharrt die Inflationsrate auf dem Niveau des Vormonats, sowie des letzten Quartals 2005. Anhaltende Preissteigerungen bei den energierelevanten Ausgabengruppen Wohnung, Wasser und Energie sowie Verkehr (beide deutlich über 4%) waren dafür hauptverantwortlich. Die kompensierende Wirkung der Preissenkungen bei den Ausgabengruppen Freizeit und Kultur sowie Nachrichtenübermittlung war geringer als im ersten Quartal des Jahres.

Der Indexstand des Verbraucherpreisindex (VPI) für den Monat Mai 2006 beträgt 101,6 (April 101,5 revidierter Wert) (2005=100). Gegenüber dem Vormonat (April 2006) ist das durchschnittliche Preisniveau um 0,1% gestiegen.

Die harmonisierte Inflationsrate (HVPI) für den Monat Mai 2006 beträgt 2,1%, der Indexstand des HVPI (2005=100) lag bei 101,89.

Kurzfristanalyse: Veränderungen zu April 2006: +0,1%
Die Hauptgruppe Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke sorgte als „Top-Preistreiber“ für durchschnittliche Preissteigerungen von 0,6%. Bei den Nahrungsmitteln (insgesamt +0,4%) verteuerte sich vor allem das Gemüse (durchschnittlich +2%; Eissalat +48%, Kartoffeln +11%). Die durchschnittlichen Preissteigerungen von 1,9% bei den alkoholfreien Getränken waren hauptsächlich auf Teuerungen bei Mineralwasser, Limonaden und Fruchtsäften (insgesamt +2%) zurückzuführen.

In der Hauptgruppe Verkehr (durchschnittlich +0,5%) stiegen die Preise für Treibstoffe um insgesamt 2% (Normalbenzin und Superbenzin jeweils +3%, Diesel +1%). Die Preise für Flugtickets hingegen gingen um 3% zurück.

Die Hauptgruppe Wohnung, Wasser und Energie (durchschnittlich +0,3%) verzeichnete Preissteigerungen vor allem bei den Wohnungsmieten (+0,8%). Haushaltsenergie wurde insgesamt um 0,4% teurer (Heizöl +2%).

In der Hauptgruppe Freizeit und Kultur (durchschnittlich -0,4%) gab es Preissenkungen, insbesondere bei Zeitungen, Büchern und Schreibwaren (durchschnittlich -1,9%; Bücher insgesamt -8%, darunter: Bestseller Belletristik -11%, Bestseller Sachbuch -10%). Pauschalreisen wurden um insgesamt 0,5% billiger (Flugpauschalreisen -2%).
Inflationsanalyse: Vergleich zu Mai 2005

Die Hauptgruppe Wohnung, Wasser und Energie, die als Hauptpreistreiber im Jahresabstand die Hälfte der Inflationsrate von 1,7% erklärt, wies durchschnittliche Preissteigerungen von 4,7% auf. Hauptverantwortlich dafür war die Haushaltsenergie, bei der die Preise durchschnittlich um 8,2% stiegen (Heizöl +24%, Strom +4%). Betriebskosten für Wohnungen waren um insgesamt 6% teurer als vor einem Jahr (Betriebskosten, Eigentumswohnung +18%, Betriebskosten, Mietwohnung +3%). Die Instandhaltung von Wohnungen wies Preisanstiege von 3,9% auf. Ausgaben für Eigentumswohnungen (Annuitätenzahlungen) verzeichneten neuerlich einen Rückgang (-20,4%).

In der Hauptgruppe Verkehr stiegen die Preise durchschnittlich um 4,4%. Treibstoffe wiesen eine Teuerung von insgesamt 13% (Normalbenzin, Superbenzin, Diesel jeweils +13%) auf.

Als „Top-Preisdämpfer“ verzeichnete die Hauptgruppe Freizeit und Kultur (durchschnittlich -2,5%) Preissenkungen von insgesamt 8,9% bei audiovisuellen, fotographischen und EDV-Geräten. Die Preise für Pauschalreisen gingen um 4,7% zurück.

In der Hauptgruppe Nachrichtenübermittlung (durchschnittlich -8,1%) fielen die Preise nicht mehr so stark wie in den vergangenen Monaten. Telefon- und Faxdienstleistungen wurden insgesamt um 8,2% billiger, Telefon- und Faxgeräte um 24,1%.

Der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) im Mai 2006: +2,1%

Der Indexstand des für die Europäische Währungsunion zu berechnenden Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI; 2005=100) betrug 101,89. Mit 2,1% ist die harmonisierte Inflationsrate gleich hoch wie im April (+2,1%, 101,84 revidiert; März 1,3%, Februar und Jänner jeweils 1,5%). Sie ist jedoch immer noch höher als jene mit dem nationalen VPI gemessene. Die Gründe dafür liegen vor allem im unterschiedlichen Abdeckungsbereich: der HVPI deckt im Unterschied zum VPI auch die Ausgaben von Touristen in Österreich ab. Daher ist die Ausgabengruppe Restaurants und Hotels im HVPI doppelt so stark wie im VPI gewichtet. Die seit Monaten andauernden überdurchschnittlichen Preissteigerungen dieser Ausgabengruppe wirken daher preistreibend auf den HVPI und erklären somit hauptsächlich die gegenwärtige Differenz zwischen den Inflationsraten des VPI und des HVPI.
     
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