Export ist Hauptstütze des österreichischen Wirtschafts- und
Sozialsystems – Österreich investiert mehr im Ausland als umgekehrt
Wien (pwk) - „Während Deutschland im Fußballfieber liegt, schreibt Österreich eine
rot-weiß-rote Exporterfolgsgeschichte“, betonte WKÖ-Präsident Christoph Leitl am 26.06. anlässlich
einer Pressekonferenz mit dem Leiter der Außenwirtschaft Österreich (AWO) der WKÖ, Walter Koren,
zu den Exportaussichten für 2006. Für heuer erwartet Leitl einen Exportzuwachs von rund 9%. Zu Jahresbeginn
war die WKÖ noch von 7% Exportplus für heuer ausgegangen. Nach den hervorragenden Ergebnissen im ersten
Quartal von +16,5% wurde die WKÖ-Prognose aber nach oben korrigiert.
Leitl: „Der Export ist der Garant für Arbeitsplätze und soziale Sicherheit in unserem Land. Durch das
heurige Exportwachstum werden 60.000 neue Jobs geschaffen und 2,5 Mrd. Euro zusätzlich in die Staatskasse
gespült.“ Leitl wies auch erneut darauf hin, dass Österreich gemäß einer EU-Kommissions-Studie
für die Jahre 2000 bis 2006 durch das höchste Exportwachstum innerhalb der Union „Exporteuropameister“
ist. Die tollen Exportergebnisse wurden auch durch die gemeinsame Internationalisierungsinitiative von Bundesregierung
und WKÖ, „go international“, ermöglicht. Daher drängt Leitl darauf, diese Initiative, die an sich
2007 auslaufen würde, zu prolongieren. Österreich werde heuer bereits mit einem Exportvolumen von 100
Mrd. Euro die „große“ Exportnation Schweiz einholen. Insgesamt werden heuer Waren- und Dienstleistungsexporte
150 Mrd. Euro oder 60% des österreichischen BIP ausmachen. Leitl: „Von hundert Euro verdient Österreich
60 Euro im Ausland. Der Export ist somit die Hauptstütze des österreichischen Wirtschafts- und Sozialsystem.“
Mit einem „Pro-Kopf-Export-Volumen“ von 11.700 Euro liegt Österreich auch über dem EU-Durchschnitt (7.700
Euro). „Wir sind auf dem besten Weg unsere zwei großen Exportziele zu erreichen“, so Leitl. Die magische
100 Mrd.-Eurogrenze beim Exportvolumen wird heuer erreicht und nächstes Jahr werden 30.000 österreichische
Unternehmen im Export tätig sein. Leitl: „Alleine im ersten Halbjahr 2006 haben wir 2.000 neue Exporteure
registriert.“
Neben den Exporterfolgen wies Leitl auch auf die rege Investitionstätigkeit österreichischer Unternehmen
im Ausland hin: „Österreich investierte im vergangenen Jahr mit 7,4 Mrd. Euro mehr im Ausland, als ausländische
Unternehmen in Österreich (7,2 Mrd. Euro).“ Abschließend richtete Leitl erneut einen Appell an die Bildungspolitiker
des Landes: „Englisch ist die Weltsprache schlechthin, es wird Zeit, dass das auch Brüssel kapiert. Wir brauchen
daher dringend durchgehende Konzepte für Englisch vom Kindergarten bis zum Seniorenheim.“
Walter Koren definierte die Zukunftsmärkte der österreichischen Exportwirtschaft. Gemäß einer
aktuellen AWO-Studie ergeben sich außerhalb der EU-15 in den kommenden Jahren in den USA, Ungarn, China,
Tschechien, Polen und Russland die besten Chancen für österreichische Unternehmen. Die AWO werde auch
künftig der Wegbegleiter und die interkulturelle Brücke für österreichische Unternehmen auf
dem Weltmarkt sein. Koren: „Wir verfügen mit 106 Stützpunkten weltweit nach den USA über das weltweit
größte Außenwirtschaftsnetz und unsere 690 Mitarbeiter sprechen 65 verschiedene Sprachen.“ |