Stadt Graz nahm EU-Preis für richtungsweisende Straßenbeleuchtung entgegen
Graz (stadt) - Die richtungsweisende Erneuerung der Straßenbeleuchtung entlang einer Grazer
Hauptverkehrsroute, die eine Verbesserung der Beleuchtungsqualität und gleichzeitig eine deutliche Senkung
der Energiekosten bringt, war Grund für die EU, der Stadt Graz den „Green Light Award“ für ein vorbildliches
Projekt auf dem Beleuchtungssektor zuzuerkennen. Für die Stadt Graz und ihre Projektpartner nahmen Umweltreferent
Bürgermeister-Stellvertreter Walter Ferk und Straßenreferent Stadtrat DI Dr. Gerhard Rüsch am 22.06.
im Rathaus den dafür ausgesetzten Preis entgegen. Das „grüne Licht“ bringt bereits in seiner ersten Ausbauphase
der Stadt jährliche Einsparungen bis zu 67.000 Euro bei den Energiekosten - kein Wunder, dass bereits jetzt
an einer Ausweitung gearbeitet wird.
Modernes Energiesparen
Das Rezept: Man nehme eine zum Teil schon vier Jahrzehnte alte Straßenbeleuchtung, ersetze die alten Leuchtkörper
durch 718 moderne neue Lampen mit Energiespareffekt, montiere diese entlang der Hauptverkehrsroute von Gösting
nach Puntigam entlang der Wiener Straße und des Gürtels - und fertig ist der Gewinn. So einfach liest
sich im „Kochbuch modernen Energiesparens“ jene Strategie, mit der die Stadt Graz in Zusammenarbeit mit ihren Projektpartnern
Energie Graz und Grazer Energieagentur den „Green Light Award“ für innovative Ideen zum Thema Beleuchtung
einheimste. Die dazugehörige Plakette wurde heute im Grazer Rathaus von Bürgermeister-Stellvertreter
Walter Ferk und Stadtrat DI Dr. Gerhard Rüsch aus den Händen des „EU-Gesandten“ Mag. Clemens Leutgöb
von der Österreichischen Energieagentur entgegen genommen.
Innovative Grazer Umweltpolitik
Ferk wertete den Preis als „neuerliche Anerkennung für unsere Grazer Umweltpolitik, der es immer wieder gelingt,
mit innovativen Ideen internationale Lichtzeichen zu setzen“. Wie auch die Erfolgsprogramme Ökodrive mit Treibstoff
aus Altspeiseöl, Ökoprofit mit Umweltschutz aus Eigennutz und Thermoprofit mit einem Contractingmodell
für energiesparende Maßnahmen und garantierten Einsparungen beweisen: „In unserem Umweltamt entstehen
immer wieder Konzepte, die in aller Welt gewinnbringend für Städte, Betriebe und die Umwelt eingesetzt
werden, statt in Schubladen zu verstauben!“ Das zeige besonders im Zusammenhang mit dem „Green Light“-Projekt klar:
„Graz hat viele helle Köpfe!“ Die bisherigen Maßnahmen des über Thermoprofit finanzierten Projektes
„Green Light“ könnten aber nur ein erster Schritt sein, denn: „Diese Auszeichnung ermutigt uns zur Weiterführung
und Ausdehnung dieses Projekts, es gibt noch einiges an Einsparungspotenzial!“
Gewinn für die Stadt Graz
Auch für Rüsch gibt es bei „Green Light“ nur Gewinner: „Die Straßenbeleuchtung ist ein
sehr belastender Teil unseres Budgets mit hohen Strom- und Investitionskosten. Durch die Vorfinanzierung der Erneuerung
seitens der Grazer Energieagentur und die sofortige Senkung unserer Stromkosten bleibt der Stadt unter dem Strich
ein großartiger Gewinn!“ Für besonders erfreulich hält Rüsch, dass diese Einsparung Hand in
Hand gehe mit einer qualitativen Verbesserung der Straßenbeleuchtung im betroffenen Gebiet. Der „Green Light
Award 2006“ war der Stadt Graz übrigens durch die EU Ende April dieses Jahres in Frankfurt zuerkannt worden.
Energieeinsparung
In der Begründung der EU für die Auszeichnung nannte Leutgöb, dass die Jury besonders die umfassende
Vorgehensweise und das innovative Thermoprofit-Umsetzungsmodell hervorgehoben habe. Wie dieses Themoprofit-Modell
funktioniert, erklärte der Geschäftsführer der Grazer Energieagentur (GEA), DI Boris Papousek: „GEA
und Energie Graz finanzieren die Investitionskosten vor, die Rückzahlung erfolgt ausschließlich über
die vorher vertraglich garantierte Energieeinsparung per fixer Contractingrate!“ Von den 67.000 Euro Energieeinsparung
jährlich durch die neuen Lampen darf die Stadt Graz sofort rund 30.000 Euro selbst lukrieren, der Rest geht
an den Contractor. Insgesamt hält Papousek noch Maßnahmen an weiteren 12.000 bis 15.000 Lichtpunkten
im Stadtgebiet für möglich, das gesamte Energiesparvolumen für die Stadt bezifferte der Geschäftsführer
mit rund 20 Prozent oder 120.000 Euro pro Jahr.
Erfolgskonzept "Green Light"
Eine Ausdehnung des Erfolgskonzeptes „Green Light“ aufs gesamte Stadtgebiet halten auch die Geschäftsführer
der Energie Graz, Dr. Gert Heigl und Dr. Rudolf Steiner, für sinnvoll. Derzeit betreut die Energie Graz im
Stadtgebiet laut Heigl rund 24.000 Leuchten mit insgesamt etwa 43.000 Lampen. Die neue Technologie ermöglicht
pro Lichtpunkt Einsparungen bis zu 60 Prozent - und die neuen Lampen halten auch doppelt so lang wie die bisher
verwendeten und sind darüber hinaus viel einfacher auszuwechseln und umweltfreundlicher zu entsorgen, wie
Steiner ergänzte. Gewinner und leuchtende - pardon, sogar strahlende Gesichter also allerorten... |