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Das Problem ist das kirchliche und gesellschaftliche Klima |
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Kardinal Schönborn bei Pressekonferenz über Papstbesuch in Mariazell, Priesterberufungen
und Europäische Verfassung Mariazell (kath.net) - Hunderte Gläubige fanden sich am 20.06. am späten Vormittag im steirischen Marienwallfahrtsort Mariazell ein. Anlass war der gemeinsame Festgottesdienst der österreichischen und ungarischen Bischöfe. Erstmals tagten beide Bischofskonferenzen gleichzeitig am selben Ort. Bei der Begrüßung betonte der steirische Ortsbischof Egon Kapellari, dass dies eine „Frucht des Mitteleuropäischen Katholikentages“ sei. Kapellari verwies darauf, dass Mariazell seit Jahrhunderten eine europäische Adresse sei und dies besonders für das Europa des Donauraumes gelte. „Die dazu gehörenden Länder sind nun durch die Europäische Union und durch deren weitere Perspektiven mit all ihren Chancen und Risiken verbunden. Als Kirche begleiten wir diese Entwicklung mit einer hoffnungsvollen aber kritischen Solidarität und bemühen uns darum, diesen Kontinent aus den Quellen christlichen Glaubens Hoffnung und Zukunft eröffnen zu helfen.“ Den Festgottesdienst in der Mariazeller Basilika leitete der ungarische Primas und Vorsitzende der Ungarischen Bischofskonferenz, Kardinal Peter Erdö, der in seiner Homilie über den Frieden Christi predigte. KATH.NET berichtete. Bei der anschließende gemeinsamen Pressekonferenz der Kardinäle Christoph Schönborn und Peter Erdö wurde über Inhalte der gemeinsamen Tagung berichtet. Kardinal Schönborn gab bekannt, dass unter anderem über die europäische Integration, den umfassenden Lebensschutz und Familienfragen sowie über die Betreuung der ungarischen Pilger in Mariazell gesprochen wurde. Auf die Journalistenanfrage nach der europäischen Verfassung zeigte sich Schönborn verwundert, dass es in Europa, in dem sich 80 Prozent zum Christentum bekennen, nicht möglich ist, einen Gottesbezug oder einen Bezug auf die christlichen Wurzeln in der Präambel aufzunehmen. Zur KATH.NET-Anfrage, wie es um denn um den möglichen Papstbesuch in Mariazell am 8. September 2007 stehe, meinte Kardinal Schönborn, dass dieser Termin nach wie vor im Terminkalender des Papstes vorgesehen sei. Schönborn rechnet damit, dass dies in den nächsten Monaten endgültig fixiert wird. Auf die Frage nach den Priesterberufungen meinte der Wiener Kardinal, dass dies wesentlich für die Kirche sei. „Ich bin zuversichtlich, dass Gott Menschen beruft. Das Problem ist nicht der Mangel an Priester- und Ordensberufungen. Das Problem ist das kirchliche und gesellschaftliche Klima, das Berufungen begünstigt oder auch nicht. Solange es in unseren Familien eine Hiobsbotschaft ist, wenn ein Mädchen in ein Kloster gehen will oder ein junger Mann an den Priesterberuf denkt, wird es natürlich sehr schwierig sein für junge Menschen, eine solche Berufung auch durchzuhalten". Schönborn zeigte sich erfreut, dass es in der Erzdiözese Wien in diesem Jahr 20 Neueintritte gibt und betonte, dass es nach wie vor Orte und Gemeinschaften gebe, wo Priesterberufungen gedeihen. „Kinderreiche und gläubige Familien sind das beste Mistbeet für Priesterberufungen.“ |
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