"Kuruzzenfest" als Höhepunkt des Kuruzzenjahres 2006  

erstellt am
22. 06. 06

Vor dreihundert Jahren wurde Zistersdorf erobert
Zistersdorf (nlk) - Der 17. Oktober 1706 ging als „Blutsonntag“ in die Geschichte der Stadt Zistersdorf ein. 1906 beschloss man daher, alle 50 Jahre an die Opfer des Kuruzzenkrieges und an den Wiederaufbau der Stadt durch die wenigen Überlebende zu erinnern. Das Kuruzzenjahr wird mit vielen Veranstaltungen auch heuer begangen; als Höhepunkt wird an diesem Wochenende das „Kuruzzenfest“ gefeiert.

Geboten werden am Samstag, 24. Juni, eine Oldtimer-Rätselfahrt, der Kuruzzen-Stadtlauf, Festzelt Musik mit „Die Zsamgwiafltn“ und eine Feuershow sowie am Sonntag, 25. Juni, ein Frühschoppen mit den „Bunker-Buam“, der „Historische Festumzug“, „Spektakulum“ mit Stelzengehern, Gauklern, Feuerschluckern und Musik und Tanz mit „LOMADO“.

Das „Kuruzzenfest“ erinnert an die Geschehnisse vor 300 Jahren: Seit 1703 und noch bis 1711 verheerten die Kuruzzen (Aufständische aus Ungarn, rebellische Bauern und Soldaten) Grenzorte in der Steiermark, in Niederösterreich und in Mähren. Auch in Zistersdorf fürchtete man einen Überfall und traf Maßnahmen zur Gegenwehr. Aber rund 150 Kürassiere, 100 Mann ständisches Aufgebot, 300 Bürger und 200 bis 300 Flüchtlinge waren viel zu wenig, um wirklich Widerstand zu leisten. Auf der anderen Seite der March hatte Graf Simon Forgách rund 6.000 Heiducken, ebenso viele Husaren und etwa 500 Bauern versammelt sowie zehn bis zwölf Kanonen und zwölf Wagen mit Munition bereitgestellt, um Zistersdorf zu überfallen. Insgesamt hat es 400 bis 700 Tote unter der Bevölkerung gegeben, dazu kamen noch 150 gefallene oder als Gefangene ermordete Kürassiere und 86 Tote des ständischen Aufgebots. Die Kuruzzen beklagten 400 Tote oder Verwundete.

Informationen: http://www.zistersdorf.com
     
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