Gehrer: "Forschung fördern heißt
Menschen fördern" – 10 Jahre Förderung von Spitzen- und Nachwuchsforschern
Wien (bmbwk) - „Forschung fördern heißt Menschen fördern“, erklärte Wissenschaftsministerin
Elisabeth Gehrer am 19.06. anlässlich der 10. Verleihung der START- und Wittgensteinpreise. „Noch nie wurde
in Österreich so viel in Forschung investiert, wir sind damit unter die Top 5 Europas aufgestiegen“, so die
Ministerin weiter. Sie bezeichnete den Wittgensteinpreis, der für außergewöhnliche wissenschaftliche
Leistungen verliehen wird, als „österreichischen Nobelpreis“. Die an junge Spitzenforscherinnen und Spitzenforscher
verliehenen fünf START-Preise werden für die Realisierung viel versprechender Projekte vergeben und fördern
so den Forschungsnachwuchs in Österreich.
Seit 1996 wurden 18 Wittgenstein- und 54 START-Preise vergeben. Der Wittgensteinpreis ist mit 1,5 Millionen Euro
auf fünf Jahre dotiert, weshalb ihn Elisabeth Gehrer heute als „österreichischen Nobelpreis“ bezeichnete,
der seinem skandinavischem Vorbild um nichts nachstehe (Dotierung des Nobelpreises: 1,1 Millionen Euro). Auch die
fünf START-Preise, von denen jeder mit 1,2 Millionen Euro auf sechs Jahre bemessen ist, würden die Attraktivität
des Forschungs- und Wissenschaftsraumes Österreich weiter steigern, so die Ministerin.
Die gesamte Fördersumme aller Preise seit 1996 beläuft sich auf rund 81,5 Millionen Euro. „Mit dieser
Förderung für Spitzenforschung wird wesentlich die Ausbildung junger Forscherinnen und Forscher unterstützt“,
erklärte Gehrer. Ein Wittgensteinpreisträger beschäftigt durchschnittlich 15 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter, ein START-Preisträger im Schnitt 10. „Damit schaffen diese österreichischen Preise rund
800 höchstqualifizierte Stellen, die uns auf lange Sicht einen Wettbewerbsvorteil sichern werden“, betonte
die Wissenschaftsministerin. Durch die Forschungspreise können nicht nur hervorragende Forschungsprojekte
finanziert werden, sondern auch Spitzenwissenschafterinnen und –wissenschafter für den Forschungsstandort
Österreich gewonnen werden. Eine Laufzeit von 5 bzw. 6 Jahren ermöglicht die langfristige Planbarkeit
der Forschungsarbeiten.
Schließlich hob Gehrer auch noch die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftsfonds (FWF) hervor,
der im Auftrag des Ministeriums die Abwicklung übernommen hat. „Mit der Erhöhung der Mittel für
den FWF um 30 Millionen Euro verfügt der FWF nun um drei Mal so viel Mittel wie 1996. Heute können alle
Spitzenprojekte gefördert werden“, schloss Gehrer.
START- und Wittgensteinpreisträger 2006
Wittgensteinpreis 2006:
Hannes-Jörg Schmiedmayer
„Atomphysik, Quantenoptik, Miniaturisierung auf Chip“
Seit 1. Oktober 2005 Technische Universität Wien (TU Wien),
Atominstitut der Österreichischen Universitäten, Fakultät für Physik, TU Wien
(zuvor Physikalisches Institut, Universität Heidelberg, Deutschland)
START-Preise 2006:
Hartmut Häffner
„Kopplung von Ionenfallen-Quantencomputern“
Institut für Quantenoptik und Quanteninformation,
Österreichische Akademie der Wissenschaften, (Universität Innsbruck)
Norbert Polacek
„Nukleotid-Analog Interferenz im Ribosom“
Sektion für Genomik und RNomik, Biozentrum an der Medizinische Universität Innsbruck
Piet Oliver Schmidt
„Direkte Frequenzkamm-Spektroskopie mit Quantenlogik“
Institut für Experimentalphysik, Universität Innsbruck
Josef Teichmann
„Geometrie stochastischer Differenzialgleichungen“
Institut für Wirtschaftsmathematik, Technische Universität Wien
Gerald Teschl
„Spektralanalysis und Anwendungen auf Solitionengleichungen“
Mathematische Fakultät, Universität Wien |