Wien (bmvit/sts) - "Die Luftfahrtindustrie gehört mit überproportional wachsenden Ausgaben
in Forschung und Entwicklung europaweit zu den forschungsintensivsten Wirtschaftsbranchen. Im Durchschnitt investieren
Unternehmen des Luftfahrtsektors rund 14 % ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung und leisten damit einen
wertvollen Beitrag zur Stärkung Europas als Forschungs- und Wirtschaftsstandort", so Forschungsstaatssekretär
Mag. Eduard Mainoni anlässlich der Eröffnung der fünften 'Aeronautics Days'.
Für drei Tage ist Wien im Rahmen dieser Konferenz, die 1991 zum ersten Mal stattgefunden hat, Zentrum der
europäischen Luftfahrtindustrie. Rund 800 Teilnehmer aus Politik, Industrie und Forschung beraten im Wiener
Congress Center über die Zukunftschancen und die Bedeutung der Luftfahrt und Luftfahrtforschung im erweiterten
Europa. "Der Tagungsort Wien - im Herzen Europas - kann bildhaft auch als Brückenschlag für die
Integration der neuen Mitgliedstaaten in die bestehende europäische Luftfahrtzuliefererindustrie gesehen werden",
betont Mainoni.
"Die jährlichen Wachstumsraten von mindestens 5 % im Flugverkehr bilden die Grundlage für ein entsprechendes
Wachstum der Branche. Luftfahrt ist eine der am stärksten wachsenden Industrien weltweit und bietet einer
halben Million Menschen hochqualifizierte und dadurch sichere Arbeitsplätze. An uns liegt es, dieses Potential
zu nutzen", sagt Mainoni.
EU-Forschungskommissar Janez Potocnik würdigte die Erfolge der österreichischen Präsidentschaft
besonders im Zusammenhang mit der Finalisierung des Budgets für das 7. Forschungsrahmenprogramm. Mit mehr
als 4 Milliarden Euro für sieben Jahre stellen der Transport und die Luftfahrt eine thematische Priorität
dar. "Damit wird sichergestellt, dass die führende Rolle Europas in der Luftfahrtindustrie ausgebaut
wird und gleichzeitig ein ökologischeres, sichereres und effizienteres Luftfahrtsystem zum Nutzen der Gesellschaft
erreicht wird", sagt Potocnik und unterstreicht die Wichtigkeit von Veranstaltungen wie den 'Aeronautics Days':
"Die gemeinsame Anstrengungen sowohl von öffentlicher als auch privater Seite führen Europa in ein
neues Zeitalter der Luftfahrt, das geprägt ist durch Nachhaltigkeit und nachhaltiges Wachstums."
Potocnik hob in diesem Zusammenhang die strategische Forschungsagenda 'Vision 2020' von ACARE als Grundlage für
die Erreichung dieser Ziele hervor. Charles Edelstenne, der zukünftige Präsident von ASD - Aerospace
and Defence Industries Association of Europa, appellierte in diesem Zusammenhang an die Europäische Kommission,
das neue Instrument 'JTI-Clean Sky' rasch und mit ausreichendem Budget zu implementieren. Damit soll die Konkurrenzfähigkeit
Europas sichergestellt werden, so Edelstenne.
Für das Zusammenwachsen Europas stellt SESAR ein weiteres wichtiges Forschungsvorhaben dar, welches die Zusammenführung
und Vereinheitlichung des europäischen Luftraumsicherungssystems gewährleistet. Damit soll der Flugverkehr
über die Europäische Union und den angrenzenden Staaten kontrolliert und effizienter gestaltet werden.
Victor M. Aguado, Generaldirektor von Eurocontrol forderte die Einrichtung eines 'Research Conductors' mit dem
Ziel die Mittelverteilung und -verwendung mit den Forschungsprioritäten entsprechend abzustimmen. |