LH Pühringer: "Zeitlose Symbolfigur für den Widerstand gegen Fremdherrschaft und
ungerechtigkeit - Mut zum aufrechten Gang auch heute noch aktuell"
Linz (lk) - Als Symbolfigur für den Widerstand gegen Fremdherrschaft und Ungerechtigkeit und
große Persönlichkeit unserer Landesgeschichte würdigte Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer
den Anführer des Bauernaufstandes von 1626, Stefan Fadinger, bei der Feier zu seinem 380. Todestag in St.
Agatha. Gefeiert wurde auch der 30. Jahrestag der Gründung der Stefan Fadinger Bauerngruppe St. Agatha.
Wichtige Botschaft des Andenkens sei, dass der freie Bauer damals wie heute eine tragende Säule einer funktionierenden
Gesellschaft ist, so Pühringer. Obwohl der Bauernaufstand vor 380 Jahren im großen historischen Zusammenhang
des 30-jährigen Krieges nur eine Fußnote war und Stefan Fadinger letztlich erfolglos geblieben ist,
sei das Gedenken und die Verehrung für diese Persönlichkeit nach wie vor aktuell.
"Der einfache Bauer aus St. Agatha unterschied sich durch einen entscheidenden Charakterzug von den Mächtigen
der damaligen Zeit: Er hatte den Mut zum aufrechten Gang. Das ist die große Brücke vom Gestern ins Heute.
Denn diese markante Charaktereigenschaft Stefan Fadingers ist nicht nur zeitlos, sie wird auch in allen Zeiten
gebraucht", betonte der Landeshauptmann. Mut zum aufrechten Gang übersetzt in unsere Zeit bedeute, dass
wir auch heute mündige Bürger brauchen. Denn Demokratie lebe von ihren funktionierenden Institutionen.
Diese funktionieren aber nur dann und bleiben nur dadurch lebendig, dass die Bürgerinnen und Bürger ihren
Anspruch auf Mitbestimmung und Freiheit einfordern.
Klar sei, wer sich für den aufrechten Gang entscheide, dessen Rückgrat werde stärker beansprucht.
"Die Menschen dazu aufzufordern und zu ermutigen erscheint mir heute eine der wichtigsten Aufgaben eines verantwortungsvollen
Politikers, gerade auch aus christlicher Verantwortung, für die ja Freiheit und Menschenwürde im Zentrum
stehen. Das macht auch das Gedenken an Persönlichkeiten wie Stefan Fadinger, die diesen aufrechten Gang vorgelebt
haben, so wertvoll", so Pühringer.
Die Stefan Fadinger Bauerngruppe sei eine wichtige Stütze des örtlichen Vereinslebens und bei der Pflege
des christlichen Brauchtums. Sie erhalte damit das Gedenken an einen großen Oberösterreicher, der vor
380 Jahren für seine Ideale eingestanden ist und das mit seinem Leben bezahlt hat. Auch wenn ein halbes Jahr
nach seinem Tod der Aufstand der oberösterreichischen Bauern von der kaiserlichen Übermacht erstickt
wurde, sei Stefan Fadinger am 5. Juli 1626 so gestorben, wie er gelebt hat: unerschrocken, ungebeugt, unbesiegt.
"Auch das macht ihn zu jener großen Persönlichkeit unserer Landesgeschichte, der wir heute gedenken",
schloss der Landeshauptmann. |