|
||
Sensationelle Flechtenfunde im Thayatal |
erstellt am |
|
Nationalpark Brennpunkt der Artenvielfalt für Flechtenflora St. Pölten (nlk) - Flechten sind eine der breiten Öffentlichkeit weitgehend unbekannte Lebensform im Reich der Pilze, sie sind aber zugleich auch unbestechliche Bioindikatoren für die Umweltqualität. Die seit einigen Jahren laufende Erforschung der Flechtenflora im Nationalpark Thayatal zeitigte bisher unerwartet reichhaltige, ja sensationelle Ergebnisse. Die für die Nationalparks in Niederösterreich zuständigen Landesräte Dipl.Ing. Josef Plank und Emil Schabl sehen darin auch einen erneuten Beweis, dass der Nationalpark für die Bewahrung der Artenvielfalt von großer Bedeutung ist. Das Ergebnis einer aktuellen Studie über die Flechten im Nationalpark Thayatal überrascht nicht nur die Experten. „Der Nachweis einer in Österreich bisher als ausgestorben geltenden Flechtenart ist geradezu sensationell und beweist, dass die Einrichtung eines großen Schutzgebietes zur Wahrung der Artenvielfalt richtig war“, so die Landesräte Plank und Schabl anlässlich der jüngsten Funde im Thayatal. Die oberösterreichischen Lichenologen Dr. Franz Berger und Mag. Franz Priemetzhofer untersuchten besonders die durch ihre reiche Blütenpflanzenflora bekannten Felsstandorte des Nationalparks. Anlass für die Studie war die Diskrepanz tschechischer Forschungsergebnisse zu den relativ spärlichen Daten auf der österreichischen Seite. Die lange Liste von über 500 Arten übertrifft die von flächengleichen Gebieten im agrarisch intensiv genutzten Weinviertel um mehr als das Zehnfache. Damit sind über 20 Prozent der in Österreich bekannten Arten im Thayatal heimisch. Die vielfältige Geologie und die von Menschenhand wenig gestörten Standorte machen das Thayatal zu einem der artenreichsten Gebiete in Österreich. Berger und Priemetzhofer bestätigten dem Nationalpark einen unerwarteten Erstnachweis für Mitteleuropa, zahlreiche Erstfunde für Österreich (darunter z. B. Chaenothecopsis rubescens auf alten Traubeneichen, Verrucaria furfuracea, V. glauconephela und V. contortoides auf Kalksilikaten) und den Nachweis einer in Österreich bereits als ausgestorben geführten Art (Bacidia polychroa). Zahlreiche Erstfunde für Niederösterreich konnten ebenso registriert werden wie die Tatsache, dass viele der nachgewiesenen Arten auf der „Roten Liste“ gefährdeter Arten stehen. Informationen: http://www.np-thayatal.at |
||
zurück |