Donauhafen Krems erweitert seine Aktionsfelder  

erstellt am
03. 07. 06

Krems (nöwpd) - In den ersten drei Monaten des heurigen Jahres war die Schifffahrt auf der Donau wegen Vereisung und Hochwasser erheblich behindert, zeitweise sogar überhaupt unmöglich. Trotz der widrigen Umstände hat der Mierka Donauhafen Krems mit einem Gesamtumschlag von 800.000 Tonnen ein zufriedenstellendes Halbjahresergebnis erzielt. "Damit konnten wir die Zahlen vom Vorjahr halten. Leider hat der lange, harte Winter ein weit besseres Ergebnis verhindert", teilt Krems Hafen-Chef Hubert Mierka dem NÖ Wirtschaftspressedienst mit.

Nach Verkehrsträgern aufgeschlüsselt stieg der Schiffsumschlag im Donauhafen Krems in den ersten sechs Monaten des heurigen Jahres gegenüber dem Vergleichszeitraum 2005 um 1,5 Prozent auf 345.000 Tonnen, der Bahn-Umschlag um 0,5 Prozent auf 210.000 Tonnen. Der Lkw-Umschlag hingegen ging um vier Prozent auf 245.000 Tonnen zurück. Insgesamt legten an den Kaimauern des Kremser Hafens im ersten Halbjahr 310 Güterschiffe an, über 6.500 Eisenbahnwaggons wurden be- oder entladen.

Gut gelaufen ist auch wieder das Containergeschäft. "Da liegen wir mit unserer Tochtergesellschaft Wiencont Krems, die wir gemeinsam mit dem Wiener Hafen betreiben, derzeit um 20 Prozent über den Zahlen des Vorjahres", gibt Mierka bekannt. Im Logistikbereich habe sich die 2005 in Betrieb genommene, mehr als 7.000 Quadratmeter große Lagerhalle voll bewährt.

Erklärtes Ziel des 65-Mitarbeiter-Unternehmens ist es, noch mehr Waren als bisher in Krems umzuschlagen. Zu diesem Zweck hat der Donauhafen Krems eine Reihe nationaler und internationaler Projekte im Visier. So soll ab Herbst auf dem Hafengelände eine Biodieselanlage gebaut werden, deren Betrieb die Firma Mierka ab Frühjahr 2007 übernimmt. "Darüber hinaus arbeiten wir gemeinsam mit Speditionen an einem neuen Lager-Logistik-Geschäft, das den Containerumschlag ankurbeln wird", kündigt Hubert Mierka an.

Große Hoffnungen setzt man in Krems auf die Kooperation mit dem rumänischen Schwarzmeerhafen Constantza. Denn dort - an der Mündung der Donau - erfolgt der Güterumschlag von den See- zu den Binnenschiffen und umgekehrt. "Der Hafen Constantza ist ein Tor Europas zu den Märkten des Nahen und Mittleren Ostens und hat noch hohes Potenzial. Wir sind stolz darauf, dass die Rumänen unter den vielen zur Auswahl gestandenen Donauhäfen gerade Krems als Marketingpartner ausgesucht haben", so Mierka.

Erfolgen die meisten Gütertransporte von Skandinavien nach Mittel- und Südosteuropa zur Zeit noch mit dem Lkw, startet der Donauhafen Krems jetzt eine neue Variante des kombinierten Verkehrs, die Emissionen vermindern hilft und damit auch dem Umweltschutz dient. "Die Lkw kommen von Schweden oder Finnland mit der Fähre im norddeutschen Ostseehafen Rostock an und werden dort mittels Sattelaufleger auf die Bahn verladen. Dann geht es per Zug nach Krems und hier wieder aufs Wasser, nämlich auf die Donau", erklärt Mierka.

Generell sieht der Chef des Kremser Hafens für die Binnenschifffahrt als Verkehrsträger noch große Chancen. Zum einen deshalb, weil die steigenden Treibstoffpreise und Zusatzkosten, wie z.B. die Lkw-Maut, den Straßengütertransport immer teurer machen würden. Zum anderen aber auch, weil die Suche nach alternativen Energiequellen vor allem die Landwirtschaft und ihre Rohstoffe, wie Holz oder Raps, wieder ins Spiel bringt. Mierka: "Da müssen immer große Mengen logistisch bewältigt werden. Für solche Transporte ist das Schiff geradezu ideal".
     
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