Betriebe fördern, die Frauen fördern
Wien (grüne) - Das Grüne Modell zur Bindung der Wirtschaftsförderung an eine "Gleichbehandlungsbilanz"
stand am 29.06. im Mittelpunkt eines Round Tables, der auf Einladung der Grünen im Parlament stattfand. Das
Konzept, das Frauensprecherin Brigid Weinzinger bereits vor einigen Monaten vorgestellt hat und das derzeit in
einigen Betrieben in einer Testphase erprobt wird, sieht eine Verknüpfung von Wirtschafts- und Frauenförderung
vor. Ziel ist es, die Frauenerwerbsquote zu erhöhen. "Wir setzen uns für Gleichbehandlung am Arbeitsmarkt
und ein Schließen der Einkommensschere ein", so Weinzinger bei ihrem Eröffnungsreferat. Die bisherigen
Bemühungen der Regierung in dieser Causa erklärte sie für "zu wenig, zu wenig weit reichend
und teilweise gescheitert".
Dem Vorschlag der Grünen zu folge sollen Betriebe, die um eine Wirtschaftsförderung ansuchen, einer Prüfung
unterzogen werden, nach der die so genannten Gleichbehandlungsbilanz erstellt wird. Unter anderem sollen dabei
der Frauenanteil mit jenem in der Branche verglichen, die Repräsentation von Frauen in den Hierarchieebenen,
die Einkommensgerechtigkeit sowie die Entwicklung über einen Drei-Jahres-Zeitraum bewertet werden. Die Ergebnisse
dieser "Gleichbehandlungsbilanz" sollen als Zugangskriterien zur Wirtschaftsförderung dienen. Derzeit
wird das Modell in einigen Betrieben auf seine Praxistauglichkeit erprobt. Beim Round Table im Parlament ging es
darum, Meinungen und Expertisen von Interessensvertretern aus u.a. Wirtschaftskammer, Gewerkschaft, Industriellenvereinigung
und Arbeiterkammer einzuholen. Anwesend waren 20 Frauen und ein Mann. (apa) |