| Wien (wifo) - Weil sich das Wachstums der Nachfrage auf real 3,3% verlangsamte, verbesserte sich die Ertragsentwicklung
			in der österreichischen Sachgütererzeugung 2005 gegenüber 2004 nur geringfügig. Das WIFO errechnet
			für 2005 ein Cash-Flow-Umsatz-Verhältnis von 9,7%, nach 9,5% im Jahr 2004. Die Cash-Flow-Quote entspricht
			damit dem Mittelwert europäischer Vergleichsländer und ist über die Zeit relativ stabil. Die Eigenkapitalausstattung
			der österreichischen Sachgütererzeuger weist von niedrigem Niveau aus steigende Tendenz auf und nähert
			sich dem europäischen Durchschnitt. 
 Die Bilanzstatistik der OeNB als Basis dieser Berechnungen beruht auf den Jahresabschlussdaten der Kreditanalysen
			der OeNB im Rahmen ihres Reeskontierungsgeschäftes. Sie zeichnet sich vor allem durch einen hohen Repräsentationsgrad
			und die Berücksichtigung von Unternehmen aller Rechtsformen in einheitlicher Gliederung aus.
 
 2005 dürfte die Cash-Flow-Quote gemäß den ökonometrischen Schätzungen in vier der zehn
			untersuchten Sektoren gestiegen sein: "Metallerzeugung", "Chemikalien und chemische Erzeugnisse",
			"Fahrzeugbau", "Nahrungs- und Genussmittel, Getränke und Tabakverarbeitung". Die Erzeuger
			von Glas, Waren aus Steinen und Erden, die Metallverarbeiter und der Maschinenbau sowie die Erzeuger elektrotechnischer
			Ausrüstungen und Geräte verzeichneten dagegen einen deutlichen Rückgang. Die Ursache dieser Diskrepanz
			der Ertragsentwicklung zwischen den Sektoren liegt überwiegend in der Entwicklung der Nachfrage und den Einschätzungen
			der Unternehmen, wie sie im synthetischen Konjunkturindikator zusammengefasst sind. Letztere spiegeln neben dem
			Nachfragewachstum auch Strukturveränderungen und die unterschiedliche Betroffenheit durch die Rohstoffverteuerung
			wider.
 
 Zwischen 1995 und 2004 lag die Cash-Flow-Umsatz-Relation der österreichischen Sachgütererzeugung unter
			neun europäischen Vergleichsländern knapp unter dem Mittelwert, aber bereits über dem Median. Deutlich
			höher war die durchschnittliche Cash-Flow-Quote mit jeweils über 16% nur in den Niederlanden und in Finnland.
			Am unteren Ende dieser europäischen Rangliste liegen Italien mit durchschnittlich 8,5% und Deutschland mit
			durchschnittlich 7,4%.
 
 Im Durchschnitt der letzten zehn Jahre betrug die Eigenkapitalquote der österreichischen Sachgütererzeugung
			rund 34%. Sie blieb damit unter dem Mittelwert der europäischen Vergleichsländer (38,3%), hat aber steigende
			Tendenz.
 
 Quelle: WIFO
 Autor: Michael Peneder
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