Krainer:
Viel zu wenige Akzente von Pröll
Krainer vermisst Initiativen für gentechnikfreie Landwirtschaft im Rahmen der EU-Präsidentschaft
Wien (sk) - "Viel mehr Akzente" hinsichtlich der Erhaltung des gentechnikfreien Anbaus
in der Landwirtschaft hätte sich SPÖ-Umweltsprecher Jan Krainer von Umweltminister Pröll während
der österreichischen EU-Präsidentschaft erwartet. Pröll hätte das vor einigen Wochen publik
gewordene Dokument der EU-Kommission zu den Auswirkungen der Gentechnik zum Anlass nehmen sollen, in dieser Sache
Initiativen zu setzen, so Krainer. Aus dem Papier ist hervorgegangen, dass die EU-Kommission trotz gravierender
Gesundheits- und Umweltbedenken Gentech-Pflanzen und Gentech-Nahrung zugelassen hat. "Pröll hat es leider
verabsäumt, die Chance zu nützen und gemeinsam mit den Gentechnik-skeptischen Länder ein Umdenken
in der Gentechnik einzuleiten", erklärte der SPÖ-Umweltsprecher.
Enttäuscht zeigt sich Krainer, dass Pröll auf die Vorschläge der SPÖ zum Schutz der Nationalparks
nicht eingegangen ist. "Einerseits verweist Pröll immer auf die Bedeutung der Nationalparks, andererseits
hat es von ihm bis heute keinen Vorstoß gegeben, diese gentechnikfrei zu halten", so der SPÖ-Umweltsprecher
am Mittwoch gegenüber dem SPÖ-Pressedienst. Krainer bekräftigte in diesem Zusammenhang die Forderung
der SPÖ, die Nationalparks in einem ersten Schritt zu gentechnikfreien Zonen zu erklären, um dann in
einem zweiten Schritt weitere Gebiete, wie Vogelschutzparks oder Natura 2000-Gebiete, mit einzubeziehen. Abschließend
äußerte der SPÖ-Abgeordnete noch sein Unverständnis über die Verschiebung der Feinstaubziele
durch die EU-Umweltminister. Allerdings sei hier von Pröll als EU-Ratsvorsitzendem nichts zu erwarten gewesen,
habe er doch im Inland zu Genüge unter Beweis gestellt, dass ihn diese Thematik nicht interessiert. |
Kritik Krainers ist unglaubwürdig
Fakten sprechen für sich und zeigen positive Bilanz
Wien (bmlfuw) - Der heutigen Kritik des sozialdemokratischen Umweltsprechers Kai-Jan Krainer an der
Arbeitsbilanz Josef Prölls in Sachen Gentechnik fehlt jede sachliche Basis. Die Fakten zeigen deutlich das
Engagement Österreichs und machen Krainers Kritik schlichtwegs unglaubwürdig. Dies teilt das Bundesministerium
für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft mit.
Neben der Initiative zur größten Gentechnik-Konferenz Europas, die Anfang April unter Einbindung von
Umweltgruppen in Wien stattgefunden hat, ließ Pröll das Thema Gentechnik insgesamt drei Mal auf die
Tagesordnung des EU Ministerrates setzen. In politischen Schlussfolgerungen des Rates wurde die Kommission schließlich
beauftragt, den Schutz GVO-freier Landwirtschaft rechtlich sicherzustellen. Schließlich trug Pröll bei
der UNO-Umweltkonferenz in Curitiba/Brasilien entscheidend dazu bei, dass das weltweite Moratorium über die
so genannte "Terminator-Technologie" entgegen den Bestrebungen der Gentech-Konzerne weiterhin aufrecht
bleibt. Wer sich auskennt, weiß: unter keiner Präsidentschaft in den letzten zehn Jahren wurde das Thema
Gentechnik mehr in den Mittelpunkt gestellt. |