Wachstumshöhepunkt doch noch nicht erreicht – Inlandsnachfrage beschleunigt sich, Auslandsnachfrage
bleibt stark – Industrie könnte 2006 Beschäftigungsplus erzielen
Wien (ba-ca) - Der BA-CA EinkaufsManagerIndex ist im Juni nach dem leichten Rückgang im Mai
wieder deutlich gestiegen - von 56,7 auf 58,0. Werte über 50 zeigen dabei Wachstum an. „Offensichtlich hat
die österreichische Industrie den Höhepunkt ihres Wachstums noch nicht erreicht“, meint Marianne Kager,
Chefvolkswirt der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA). Besonders die stärker werdende Inlandsnachfrage macht
sich zunehmend bemerkbar. Beim Export ging das Tempo der eingehenden Aufträge erneut leicht zurück, bleibt
jedoch weiterhin sehr dynamisch. „Trotz etwas nachlassender Dynamik der Auslandsmärkte erreicht die gesamte
Auftragslage fast wieder den Rekordwert vom April“, sagt Stefan Bruckbauer von der BA-CA. Damit bleibt die Industriedynamik
auch zu Sommerbeginn sehr hoch.
Aufgrund einer weiter steigenden Industrieproduktion wurden auch die Kapazitäten wieder erweitert: Die befragten
Einkaufsmanager gaben an, die Beschäftigung ausgeweitet zu haben. Der Teilindex stieg hier von 51,8 auf 53,7
und erreichte damit einen Wert wie im Jahr 2000, als die Industriebeschäftigung bis zum Jahresende immerhin
fast 1% wuchs. „Unsere Umfrage lässt erwarten, dass Österreichs Industrie heuer zu Jahresende erstmals
seit 2000 wieder ein Beschäftigungsplus melden kann“, so Kager.
Weiterhin melden die Einkaufsmanager auch stark steigende Einkaufspreise. Der Indikator stieg hier erneut von 67,7
auf sehr hohe 70,1 an. Die Verkaufspreise steigen zwar ebenfalls weiterhin, allerdings deutlich weniger stark als
die Einkaufspreise. Trotzdem bestätigen die Preise die insgesamt sehr dynamische Industriekonjunktur. Dies
wird auch durch die erneut gestiegene Einkaufsmenge - der Indikator stieg von 57,5 auf 59,0 - bestätigt.
„Wir rechnen nach rund 5% Wachstum im Frühjahr damit, dass das Industriewachstum im Sommer fast 7% erreichen
könnte“, schätzt Bruckbauer. Damit ist für Österreich ein Wirtschaftswachstum von 2,5% für
2006 sehr gut abgesichert. Die erwartete Verlagerung des Wachstums von der ausländischen zur inländischen
Nachfrage findet nach Meinung der Ökonomen der BA-CA jetzt ihre Bestätigung.
Anmerkung: Werte des EMI über 50,0 weisen auf ein Wachstum gegenüber dem Vormonat hin, Notierungen unter
50,0 signalisieren einen Rückgang. Je weiter die Werte von 50,0 entfernt sind, desto größer sind
die Wachstums- bzw. Schrumpfungstendenzen. Diese Aussendung enthält die Originaldaten aus der Monatsumfrage
unter Einkaufsleitern der Industrie Österreichs, die von der Bank Austria Creditanstalt gesponsert und unter
der Schirmherrschaft des ÖPWZ seit Oktober 1998 von NTC Research durchgeführt wird. |