|
10 Punkte-Programm der SPÖ zu Zuwanderung und Integration |
|
erstellt am
28. 06. 06
|
Gusenbauer:
SPÖ für geregelte Zuwanderung und rasche Integration
Wien (sk) - "Integration ist eine der zentralen Herausforderungen für die gegenwärtige
Politik in Österreich und in Europa. Die Integrationsdiskussion muss sachlich und seriös geführt
werden. Der Populistenwettstreit am rechten Rand löst keine Probleme", sagte SPÖ-Vorsitzender Alfred
Gusenbauer am 27.06. im Rahmen einer parlamentarischen Enquete der SPÖ mit dem Titel "Aus Verantwortung
für Österreich: Integration beschleunigen. Zuwanderung steuern. Illegalität stoppen." FPÖ
und BZÖ seien sechs Jahre, gemeinsam mit der ÖVP, in einer Regierung gewesen, die die Probleme nur verschärft
haben und für Unordnung und Chaos gesorgt haben. Deshalb präsentierte Gusenbauer ein 10-Punkte-Programm,
das eine geregelte Zuwanderung, rasche Integration und einen Stopp der illegalen Zuwanderung gewährleistet.
Die Fakten und Zahlen belegen, dass Österreich ein attraktives Land für Zuwanderer ist, ist der Ausländeranteil
mit knapp zehn Prozent doppelt so hoch wie in Schweden, Italien oder den Niederlanden. Österreich ist aber
auch ein attraktives Land für Asylsuchende. "Die Verfahren dauern aber deutlich zu lange", kritisierte
Gusenbauer. Ein Großteil der Verfahren dauere über drei Jahre, viele sogar über fünf. "Dieser
lange Zeitraum öffnet Tür und Tor für Missbrauch jeder Art."
Die Bundesregierung habe in sechs Jahren völlige Realitätsverweigerung in der Frage der Zuwanderung und
Integration betrieben. "Die Politik der Regierung bestand darin, Integrationsmaßnahmen zu verringern,
die Saisoniersquote ständig zu steigern, legale Zuwanderung zu beschränken und gegen die illegale Zuwanderung
nichts zu unternehmen. Die Folgen sind Unordnung am Arbeitsmarkt und Chaos bei der Zuwanderung", betonte Gusenbauer.
Vor allem die Kürzungswellen im Bildungsbereich haben besonders Kinder von Zuwanderern getroffen. "Das
Versagen im Bildungsbereich ist ein zentraler Grund für das Versagen der Bundesregierung bei der Integration
von Zuwanderern", so Gusenbauer.
Aber auch auf den Arbeitsmarkt hat die Politik der Regierung massive Auswirkungen. "Es herrscht Lohndruck
durch die Saisoniers statt wirklicher Integration ausländischer Arbeitnehmer, die nach Österreich kommen."
Deshalb ist gerade unter den Ausländern, die in Österreich leben, die Arbeitslosigkeit mit 72 Prozent
in den letzten sechs Jahren massiv angestiegen. "Die Saisoniersregelung richtet sich gegen die Löhne
in Österreich und hat zu einem Verdrängungswettbewerb von Ausländern, die legal in Österreich
leben, aus dem Arbeitsmarkt geführt", fasste Gusenbauer die Fehlentwicklungen der letzten Jahre zusammen.
Geregelte Zuwanderung und rasche Integration ermöglichen friedliches Zusammenleben
Für die SPÖ gilt, dass das Asylrecht ein Menschenrecht ist, das garantiert sein muss. "Es
müssen aber die langen Verfahren verkürzt werden, damit die Personen, die Schutz brauchen, diesen Schutz
rasch bekommen", betonte Gusenbauer, der ebenfalls auf der Schaffung eines – von der Bundesregierung im Rahmen
des Fremdenpakets zugesicherten und nun ständig verschleppten – Asylgerichtshofes bestand.
"Geregelte Zuwanderung ist der Grundstein, und die Philosophie der SPÖ ist es, dass Integration der Schlüssel
für ein gemeinsames Miteinander ist. Deshalb müssen sich Ausmaß und Qualität der Zuwanderung
an den Integrationsmöglichkeiten und –bedürfnissen orientieren", stellte Gusenbauer fest. Die Zahl
der Zuwanderer, die dauerhaft in Österreich bleiben, müsse sich danach richten, wie viel Österreich
bereit sei, für Integration auszugeben. "Es handelt sich hierbei um einen der sensibelsten und zentralsten
Punkte der innenpolitischen Diskussion. Der populistische und unseriöse Wettbewerb am rechten Rand löst
keine Probleme", so Gusenbauer. Deshalb fordert die SPÖ ein Zuwanderungsgesetz, das Zuwanderung regelt
und plant. Um die Anforderungen an ein solches Gesetz zu definieren, soll eine Zuwanderungskommission nach deutschem
Vorbild geschaffen werden.
ÖVP und BZÖ/FPÖ haben kein einziges Problem gelöst und die größten Probleme noch
verschärft. "Die Regierung hat hier den völlig falschen Weg eingeschlagen", kritisierte Gusenbauer.
Rechte Parolen können eine vernünftige Integrationspolitik nicht ersetzen. "Die SPÖ vertritt
eine humane, soziale und integrative Politik, die ein friedliches Zusammenleben ermöglicht", so der SPÖ-Vorsitzende
abschließend. |
|
|
|
Ellmauer: SPÖ schwenkt auf ÖVP-Linie ein
Wien (övp-pk) - "Die Gusenbauer-SPÖ schwenkt mit ihrem heute präsentierten 10
Punkte-Programm zum Thema Integration auf die Linie der ÖVP ein - als letzte aller im Parlament vertretenen
Parteien. Gusenbauer hat offenbar endlich die Notwendigkeit erkannt, die ÖVP-Linie zu vertreten und will
die Versäumnisse der roten Innenminister der 90-er Jahre einfach wegdiskutieren", sagte ÖVP-Menschenrechtssprecher
Matthias Ellmauer am 27.06..
Gerade das Fremdenrechtspaket des letzten Jahres bestätige die gesetzten Maßnahmen. "Faktum ist:
Die Asylanträge sinken um über 30 Prozent, die Asylverfahren wurden massiv beschleunigt, die Zuwanderung
sinkt - Beweis dafür ist der Rückgang an Aufenthaltstitel. 477.000 Aufenthaltstitel Ende Mai 06 stehen
499.000 Aufenthaltstitel Ende des Jahres 1999 gegenüber", so Ellmauer.
Ellmauer wies darauf hin, dass der Schlüssel für eine erfolgreiche Integration das Erlernen der deutschen
Sprache sei. "Deshalb war es auch richtig und wichtig, die Integrationsvereinbarung neu zu definieren, sowie
das Staatsbürgerschaftsgesetz gegen den Willen der SPÖ zu novellieren", sagte der ÖVP-Menschenrechtssprecher
abschließend. |
|
|
|
Westenthaler: Gusenbauer bestätigt BZÖ-Zahlen
Wien (bzö) - Jetzt bestätigt auch die SPÖ, dass die Forderung von BZÖ-Chef Peter
Westenthaler, den Ausländeranteil in Österreich um 30 Prozent zu senken, machbar ist. 100.000 illegale
und 109.000 illegal beschäftigte Ausländer sind laut SPÖ-Programm in Österreich. Wenn man die
Zahl der Kriminellen, Integrationsunwilligen und Asylmissbrauchenden dazuzählt, kommt man genau auf die 30
Prozent Ausländer, die in unserem Land nichts verloren haben. "Zuerst empört sich die SPÖ,
wenn wir "Österreich zuerst!" sagen und jetzt vier Wochen später, wo das BZÖ bereits längst
die Themenführerschaft in der Ausländerpolitik übernommen hat, humpelt Gusenbauer hilflos hinterher".
Westenthaler erinnerte daran, dass die SPÖ für die Masseneinwanderung in den neunziger Jahren verantwortlich
gewesen sei. So habe sich die Zahl der in Österreich lebenden Ausländer zwischen 1990 und 1999 von 5,9
auf fast 10 Prozent (750.000) verdoppelt. "Eine Partei, die diese trojanische Einwanderungspolitik betrieben
hat, darf in der Ausländerpolitik nicht wieder die Verantwortung tragen", so der BZÖ-Chef, der das
SPÖ-Ausländerprogramm als missglückten Ablenkungsversuch vom roten BAWAG/ÖGB-Skandal bezeichnete.
Das BZÖ sei die einzige Partei, die eine differenzierte Ausländerpolitik nach dem Motto "Österreich
zuerst!" betreibe. "Wir sagen ganz klar: Diejenigen, die aufenthaltsverfestigt und gesetzestreu sind,
einen Beruf und Familie haben und damit einen wertvollen Beitrag zur Gesellschaft leisten, haben unsere Unterstützung.
Aber kriminelle, integrationsunwillige, illegale und asylmissbrauchende Ausländer haben bei uns nichts verloren
und gehören abgeschoben", so Westenthaler abschließend. |
|
|
|
Rosenkranz kritisiert Trockenübungen Gusenbauers
Wien (fpd) - Als "Trockenübungen, die viel zu spät kommen und einen völlig falschen
Ansatz verfolgen", bezeichnete die stellvertretende FPÖ-Bundesparteiobfrau NAbg. Barbara Rosenkranz die
Ausführungen von SPÖ-Chef Gusenbauer zum Thema Zuwanderung. "Wir haben nicht die Zeit, jetzt auch
noch die tolpatschigen Gehversuche der SPÖ zu berücksichtigen."
Die Einwanderung nach Österreich eskaliere und verursache sowohl am Arbeitsmarkt als auch in den Schulen und
bei der Sicherheit bislang noch nie dagewesene Krisen, erklärte Rosenkranz und betonte, daß dagegen
nur ein sofortiger Einwanderungsstopp helfe. Die SPÖ hingegen wolle neben der unkontrollierten Einwanderung,
die beispielsweise über die Asylschiene laufe, jetzt auch noch ein legal kontrolliertes Einwanderungsinstrument,
mit dem Österreich endgültig zu einem Einwanderungsland degradiert werde.
Rosenkranz wies darauf hin, daß Österreich unter allen europäischen Ländern die höchste
Anziehungskraft für Einwanderer besitze. Dem gehöre ein energischer Riegel vorgeschoben. Weiters müsse
das Asylgesetz durchforstet werden. Dies dürfe nicht länger ein Instrument zur Erlangung der Staatsbürgerschaft
bleiben. Man solle sich hier an den Regelungen in Dänemark, den Niederlanden, Frankreich, Norwegen oder der
Schweiz ein Beispiel nehmen. Diese Länder würden alle Möglichkeiten nützen, um die versteckte
Einwanderung zu bremsen. Gusenbauer hingegen wolle Österreichs Türen sperrangelweit öffnen, während
es in ganz Europa langsam, aber sicher eine Trendwende gebe. |
|
|
|
Stoisits: Oberflächlich, konzeptlos und gefährliches Spiel mit Angst
Wien (grüne) - "Oberflächlich, konzeptlos und ein gefährliches Spiel mit der
Angst von Menschen", so reagiert die Menschenrechtssprecherin der Grünen, Terezija Stoisits, auf die
Aussagen der SPÖ zum Themenkomplex Zuwanderung. Es entsteht der Eindruck, dass "die SPÖ schnell
schnell irgendetwas zu diesem Thema gebastelt hat".
Klar ist für Stoisits, "dass die SPÖ im Ausländer-Wettrennen mit BZÖFPÖ und ÖVP
mitmacht, wenn auch in einem gemäßigterem Ton. An der restriktiven Botschaft, die ausgesendet wird,
ändert das freilich nichts".
"Die Unseriosität der SPÖ wird auch daran ersichtlich, dass Vorsitzender Gusenbauer zwar von einem
ungerechten Asylverfahren spricht, genau dieses ungerechte Asylverfahren jedoch vor ziemlich genau einem Jahr selbst
beschlossen hat, allen Warnungen und ExpertInnenmeinungen zum Trotz. Die Unglaubwürdigkeit von Gusenbauer
und seiner SPÖ in Menschenrechtsfragen nimmt täglich zu", so Stoisits. |
|
Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion
|
|
zurück |
|
|