Brüssel (eu-int) - Die Kommission hat heute eine Mitteilung über die Güterverkehrslogistik
verabschiedet. In der Mitteilung wird die Notwendigkeit einer Gesamtstrategie zur Verbesserung der Verkehrslogistik
hervorgehoben und der Debatte im Hinblick auf die Ausarbeitung eines Aktionsplans zur Förderung dieser Logistik
im Frühjahr 2007 eine Richtung verliehen. Durch die Verkehrslogistik lassen sich die Güterströme
optimieren. Damit ist die Logistik ein unverzichtbares Instrument, um den Herausforderungen einer zunehmenden Mobilität
und des Wettbewerbs begegnen zu können. Die Logistik gehört auch zu den Instrumenten, mit denen sich
Mobilität und ihre negativen Folgen wie Umweltverschmutzung, Verkehrsüberlastung und Abhängigkeit
von Energie voneinander entkoppeln lassen.
„Mit Hilfe der Logistik lassen sich die Lieferbedingungen der Erzeugnisse optimieren. Sie ist der Schlüssel,
mit dem sich die Effizienz des Verkehrs steigern und gleichzeitig seine Auswirkungen wie Verschmutzung und Verkehrsüberlastung
begrenzen lassen. Für lange Strecken wünsche ich mir, dass der Lkw auf den Zug oder das Schiff verladen
wird. Effiziente Logistikdienste müssen zum Einsatz gebracht werden, um die Beförderungen ohne Umladen
durchführen zu können. Eine europäische Logistikstrategie muss den Erhalt von Know-how und Fähigkeiten
in Europa gewährleisten und dazu beitragen, die Verlagerung von Arbeitsplätzen außerhalb unserer
Grenzen zu vermeiden“, erklärte dazu Jacques Barrot, Vizepräsident und für Verkehr zuständiges
Mitglied der Europäischen Kommission
Logistik umfasst die Organisation und Durchführung von Verkehrs- und Lagerungsdiensten mit dem Ziel einer
effizienten Gestaltung der Güterversorgungskette. Die jährlichen Logistikausgaben in Europa belaufen
sich auf eine Billion Euro. Die Logistikkosten machen im Durchschnitt 10 % bis 15 % der endgültigen Kosten
der Fertigerzeugnisse aus.
Obwohl es sich bei der Entwicklung der Verkehrslogistik in erster Linie um eine Aufgabe für die Industrie
handelt, kommt den staatlichen Stellen bei der Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen, in denen sich die industriellen
Tätigkeiten entwickeln können, eine wesentliche Rolle zu. Die Logistik ist eine Priorität für
die Europäische Kommission, da fortschrittliche und integrierte Lösungen dazu beitragen können,
die Verkehrsdienste zu optimieren und die Mobilität von ihren Auswirkungen wie Umweltverschmutzung, Verkehrsüberlastung
und Abhängigkeit von Energie zu entkoppeln. Außerdem begünstigt die Logistik das Wachstum und stärkt
die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Unternehmen.
Die Kommission nimmt verschiedene Aktionsbereiche in Angriff, die dem Logistikmarkt eine effiziente Entwicklung
ermöglichen können:
- Einrichtung einer Gruppe von Anlaufstellen mit den Mitgliedstaaten und der Industrie, um fortlaufend Hindernisse
für eine schnellere Entwicklung der Güterverkehrslogistik zu ermitteln und aus dem Weg zu räumen
(Ermittlung von Engpässen);
- Verbesserung der Effizienz und Interoperabilität im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien
zur Gewährleistung einer besseren Ortung und Verfolgung der Erzeugnisse;
- Errichtung von Logistikterminals und Verbesserung ihrer Effizienz;
- Optimierung der Infrastrukturnutzung entsprechend den Anforderungen einer fortschrittlichen Logistik (zum Beispiel
über die Einrichtung eines Netzes ausschließlich für den Güterverkehr);
- Verbesserung der Ausbildung und Zertifizierung von Verkehrslogistikern sowie von anderen mit der Verwaltung
logistischer Flüsse betrauten Personen;
- Harmonisierung der Beförderungsunterlagen und Erläuterung der verschiedenen Haftungsregelungen in
der multimodalen Kette sowie deren Harmonisierung;
- Förderung multimodaler Beförderungslösungen;
- Festlegung von Methoden und Indikatoren für die Beurteilung der Logistikleistung in Europa und Einführung
eines Qualitätszeichens für logistische Höchstleistungen im Verkehr und in der Logistikkette;
- Erarbeitung und Anwendung gemeinsamer europäischer Normen für die Ladeeinheiten, um Umladungen zu
vermeiden. Die Vorschriften über die Abmessungen von Fahrzeugen und Ladeeinheiten sollten den Anforderungen
der modernen Logistik entsprechen.
Auf diese Mitteilung und die sich anschließenden Konsultationen der europäischen Organe und Interessengruppen
wird die Ausarbeitung eines Aktionsplanes für die Güterverkehrslogistik im Jahr 2007 folgen.
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