Die Arbeitsgemeinschaft Alpenländer (ARGE ALP) hielt ihre 37. Konferenz der Regierungschefs
in Revò/Nonstal im Trentino ab
Innsbruck (lk) - Die insgesamt zehn ARGE ALP-Mitgliedsländer begrüßten in einer Resolution
die novellierte Wegekostenrichtlinie der EU. Diese eröffnet die Möglichkeit, die Höhe der Mautgebühren
an Schadstoffklassen, Tages- und Jahreszeiten anzupassen. Die ARGE ALP Mitgliedsländer stellen fest, dass
trotz der klaren Aussagen im Weißbuch „Die europäische Verkehrspolitik bis 2010“ bisher kein Ansatz
zur tatsächlichen Einrechnung der externen Kosten, also der Sozial- und Umweltkosten, in die Straßengebühren,
erkennbar ist: Sie erwarten zumindest eine schrittweise Internalisierung dieser externen Kosten.
„Die ARGE ALP tritt dafür ein und richtet an die EU die Aufforderung, dass weiterhin vorrangig die Schieneninfrastruktur
gefördert und ausgebaut wird. Weiters appelliert sie, dass die zuständigen Regierungen alle Vorkehrungen
treffen, um die Zulaufstrecken zum Brennerbasistunnel und zum Gotthardtunnel rechtzeitig fertigzustellen und in
Betrieb zu nehmen. Der Mauttarif soll so gestaltet werden können, dass der Umwegtransit nicht mehr attraktiv
ist und somit drastisch reduziert wird,“ fasst LH Herwig van Staa wesentliche Inhalte der Konferenz zusammen.
Wasser ist „Primärenergie höchster Qualität“
Neben der Resolution zur Wegekostenrichtlinie wurde auch eine Stellungnahme zur Sicherung der europäischen
Energieversorgung abgegeben. Zwar stimmten die ARGE ALP-Mitglieder der Ausrichtung der EU-Energiepolitik an erneuerbaren
Energieträgern, an erhöhter Energie-Effizienz sowie an Versorgungssicherheit zu, unterstreichen aber
ausdrücklich, dass die Wasserkraft als „Primärenergie höchster Qualität“ zu bezeichnen ist,
da sie höchst effizient nutzbar ist und Emissionen in vernachlässigbaren Größenordnungen produziert.
Dienstleistungen im Alpenraum
Die wichtigste Grundlage für die Erhaltung, den Schutz und die Entwicklung der Berggebiete ist der
Verbleib der Menschen in diesen Regionen. Aus diesem Grund fordert die ARGE ALP die Europäische Kommission
und die Nationalstaaten zum Schutz der Grundversorgung im Alpenraum auf. Nur die kleinen Verwaltungseinheiten von
Regionen, Städten und Gemeinden wissen um die regional sehr unterschiedlichen Bedürfnisse und Wünsche
„ihrer“ Bürger Bescheid und sind in der Lage, diese Probleme gezielt und effizient zu lösen. EU und Nationalstatten
müssen den Gemeinden und Regionen den dafür erforderlichen Gestaltungsspielraum einräumen.
ARGE ALP-Vorsitz wechselt nach Vorarlberg
Nachdem die Budget- und Finanzvorschau für das kommende Jahr 2007 geklärt und beschlossen wurde,
wechselte auch der Vorsitz von der autonomen Provinz Trient zum Bundesland Vorarlberg. |