Forschungs- und Technologiebericht der Bundesregierung liegt vor
Wien (pk) - Der diesjährige Forschungs- und Technologiebericht der Bundesregierung (III-227
d.B.), der nunmehr dem Parlament zur Beratung vorliegt, gibt anhand von aktuellen Daten, Befunden und Einschätzungen
einen Überblick über jüngste Entwicklungen im Bereich Forschung, Technologie und Innovation. In
detaillierter und umfangreicher Form skizzieren die Verfasser dabei die zentralen Entwicklungslinien der letzten
Jahre und positionieren die österreichische Forschungspolitik im internationalen Vergleich.
F&E-Quote steigt 2006 auf 2,43 % des BIP
Nach den derzeitigen Schätzungen von Statistik Austria werden die gesamten nationalen Ausgaben für Forschung
und Entwicklung (F&E) in Österreich in diesem Jahr 6.240,3 Mill. € betragen. Dies bedeutet, wie der Bericht
betont, gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um 7,9 %, wobei sich die F&E-Quote von 2,35 % (2005) auf
2,43 % (2006) erhöht. Bund und Länder werden 2,25 Mrd. € (+ 9,5 %) in F&E investieren. Der Unternehmenssektor
wiederum wird nach den vorliegenden Schätzungen 2,86 Mrd. € (+ 8,1 %) für F&E ausgeben, das Ausland
ist mit 1,06 Mrd. € auch weiterhin eine wichtige Finanzierungsquelle für Forschung und Entwicklung in Österreich.
Trendwende bei der Forschungsquote seit EU-Beitritt
Insgesamt sind seit dem Jahr 1995 die F&E-Ausgaben um 131 % gestiegen, was, wie der Bericht vorrechnet, einer
durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 7,9 % entspricht – eine Trendwende, die zeitlich mit dem EU-Beitritt
zusammenfällt. Die wichtigsten Finanzierungssektoren konnten dabei gleichermaßen deutliche Steigerungen
der F&E-Mittel verzeichnen. So erhöhten Bund und Länder seit 1995 ihre F&E-relevanten Ausgaben
um 80,7 %, während der Unternehmenssektor seine F&E-Investitionen sogar um 132 % steigern konnte. Auf
der Basis dieser Entwicklungen der letzten Jahre zählt Österreich neben Finnland und Dänemark nunmehr
zu jener Gruppe hochentwickelter Volkswirtschaften, deren F&E-Ausgaben die höchsten Steigerungsraten aufweisen.
Damit rückt Österreich dem Barcelona-Ziel von 3 % F&E-Ausgaben bis 2010 näher. Die Bundesregierung
habe mit der Bereitstellung einer zusätzlichen Forschungsmilliarde sowie zusätzlicher Mittel für
die Universitäten bereits jene Voraussetzungen geschaffen, die auch in Zukunft eine Steigerung der F&E-Ausgaben
erwarten lassen, heißt es im Bericht.
Die gute Innovationsperformance wird Österreich auch vom European Innovation Scoreboard attestiert. Der Forschungsbericht
verweist auf eine diesbezügliche Wertung, die Österreich unter jener Gruppe von Ländern ausweist,
die in den letzten Jahren die beste Entwicklung verzeichnen konnten. Bei einigen zentralen Indikatoren wie etwa
der Entwicklung der F&E-Ausgaben der Unternehmen oder der Beschäftigung in den technologiintensiven Dienstleistungen
findet sich Österreich dabei sogar im Spitzenfeld.
Hoher Internationalisierungsgrad der Forschung: Österreich profitiert von Auslandsinvestitionen und
EU-Rahmenprogramm
Der Bericht gibt darüber hinaus auch ein Bild der steigenden Internationalisierung von F&E-Aktivitäten.
So profitiert Österreich in hohem Maß von der F&E-Finanzierung aus dem Ausland. Schätzungen
zufolge werden dieses Jahr über 1 Mrd. € aus dem Ausland an forschende Unternehmen in Österreich fließen.
Dem stehen steigende Innovationsaktivitäten österreichischer Unternehmen im Ausland gegenüber. Die
Präsenz auf ausländischen Märkten, die Kundennähe sowie neue Kooperationen mit ausländischen
Universitäten und Unternehmen listet der Bericht dabei als die wesentlichen Motive für die Auslandsaktivitäten
österreichischer Unternehmen im Bereich von F&E auf.
Weiters streicht der Bericht die hohe Beteiligung Österreichs am europäischen Rahmenprogramm heraus.
Die Steigerung gegenüber dem letzten Rahmenprogramm um 6 % spiegelt sich dabei auch in Rückflüssen
wider. So erhielten österreichische Forscherinnen und Forscher im laufenden 6. EU-Rahmenprogramm bisher 2,50
% der Förderungen zugesprochen, was eine Förderzusage von 304 Mill. € bedeutet. Die kumulierten Förderzusagen
gemessen am fiktiven Finanzierungsbeitrag Österreichs zu den bisher zugesprochenen Förderungen betragen
bis dato 114 %. Damit liegt der österreichische Anteil im gesamten 6. EU-Rahmenprogramm, wie der Bericht betont,
über den anteilsmäßigen Beitragszahlungen zum EU-Haushalt. |