Private Geldmittel finanzieren ein Drittel der Renovierung
Wien (josefstadt) - Wenn in der Öffentlichkeit Theatern in Finanznot der Ratschlag gegeben wird,
doch Sponsorenmittel aufzutreiben, so raten das meist diejenigen, die nicht wissen, wie schwierig, wie aussichtslos
es oft ist, das Budget eines Theaterbetriebs durch private Mittel zu ergänzen.
Umso größer ist der Stolz des Theaters in der Josefstadt und seiner Direktoren, Herbert Föttinger
und Alexander Götz, dass es gelungen ist, einen privaten Geldgeber so sehr für dieses Theater und das
Projekt zu begeistern, dass von ihm 4 Millionen Euro gesponsert werden. Dieses Geld, so wie weitere 2,2 Millionen
Euro, die die beiden noch von Gönnern und Sponsoren erhoffen, fliessen in die Generalrenovierung des denkmalgeschützten
Theaters.
Mag. Alexander Götz, kaufmännischer Direktor der Josefstadt: "Die Gesamtkosten für den Erhalt,
die Erneuerung und Renovierung unseres Hauses betragen 18,3 Millionen Euro. Die Generalrenovierung ist ein zentraler
Bestandteil der künstlerischen und organisatorischen Entwicklung der Josefstadt. Unser Dank gilt DI Peter
Pühringer, der zur Sicherstellung des Gesamtprojektes als Generalsponsor mit einem Finanzierungsvolumen von
4,0 Millionen Euro beiträgt. Das Theater in der Josefstadt gewährleistet rund ein Drittel der Finanzierung,
gesamt 6,2 Millionen Euro, für Publikumskomfort und betrieblich sinnvolle Maßnahmen durch private Finanzierungsmöglichkeiten
selbst. Aufgrund der Investition von DI Pühringer wird dieses Sanierungs- und Erneuerungsprojekt zu rund zwei
Dritteln von den Subventionsgebern Republik Österreich und Stadt Wien unterstützt, die die sicherheitstechnischen
und für den Spielbetrieb unbedingt notwendigen Maßnahmen fördern."
Herbert Föttinger: "Das ist eine ungeheure Summe, mit der ein Privatmann ein Theater unterstützt!
Das bedeutet großes Vertrauen in unsere Arbeit, aber auch eine große Verantwortung für uns. Keine
Sprechbühne hat jemals soviel Geld von einer Privatperson erhalten. Aber das ist noch nicht alles: Die noch
fehlenden 2,2 Millionen Euro müssen in einer umfassenden Spendenaktion unter dem Titel "RenoWIRen"
aufgebracht werden. Das wird eine ziemliche Kraftanstrengung bedeuten und wir bitten alle, denen das Theater am
Herzen liegt, um ihre Unterstützung."
Die Bank Austria Creditanstalt (BA-CA), Österreichs größte Bank, konnte dabei als Finanzpartner
gewonnen werden. "Wir stellen quasi das Rohmaterial, die Flüssigkeit, für das erfolgreiche Osmose-Finanzierungsmodell
zur Verfügung. Und das sehr gerne", sagt BA-CA Direktor Wolfgang Feuchtmüller. Die Finanzierung
der Generalrenovierung des Theaters in der Josefstadt soll, wie Feuchtmüller beschreibt "in drei Akten",
ermöglicht werden. Die Regie führen drei Partner: Das Theater in der Josefstadt, die POK Pühringer
Privatstiftung und die Bank Austria Creditanstalt. Im ersten Akt stellt die BA-CA Finanzierungen in Form eines
Bau- und eines Wertpapierkredites zur Verfügung. Die POK Pühringer Privatstiftung veranlagt im zweiten
Akt den Wertpapierkredit über ihr Osmose-Modell. 3. Akt: Das Theater in der Josefstadt kann mit dem Veranlagungserfolg
der POK Pühringer Privatstiftung sowohl den Wertpapierkredit als auch den Bau-Kredit zurückzahlen.
Die privaten Geldmittel werden nicht unmittelbar von DI Pühringer zur Verfügung gestellt, sondern über
Financial Engineering (Osmose Modelle) erwirtschaftet. Auch zukünftige Sponsoren sollen für diese Art
der Finanzierung gewonnen werden: Das Kapital zur Förderung wird nicht direkt ausgegeben, sondern steht in
Form eines mehrfach zu nutzenden Kapitalstocks für ständige Mittel bereit. DI Pühringer: "Solche
Selbstfinanzierungsprojekte sollen den erforderlichen Wandel in der Gesellschaft anregen und somit mehr Bürgerengagement
bei zukünftigen Förderaktivitäten für Bildung, Wirtschaft und Kultur ermöglichen."
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