Linhart: "Meilenstein für Festspiele und Festspielhaus" - Kostenrahmen unterschritten
Bregenz (pzwei) - Nach nur zehn Monaten ist die Sanierung des Festspielhaus Bregenz pünktlich
abgeschlossen: Der Vorarlberger Landeshauptmann Herbert Sausgruber, der Bregenzer Bürgermeister Markus Linhart
und der Präsident der Bregenzer Festspiele, Günter Rhomberg, präsentierten das größte
und modernste Veranstaltungszentrum zwischen München und Zürich bei einer Pressekonferenz am 26.06. Der
Kostenrahmen von 40 Millionen Euro konnte bei der Sanierung sogar unterschritten werden.
Mehr Komfort für die Besucher, ein modernes Ambiente und verbesserte Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter:
Das waren die wesentlichen Ziele der Sanierung des Festspielhaus Bregenz. Diese Ziele seien voll erreicht worden,
waren sich Landeshauptmann, Bürgermeister und Festspielpräsident bei der ersten offiziellen Präsentation
des Hauses einig.
Für den Vorarlberger Landeshauptmann Herbert Sausgruber sind die finanziellen Mittel zur Sanierung des Festspielhaus
Bregenz „gut angelegtes Kapital“: „Vorarlberg ist in den letzten Jahren zunehmend zur international begehrten Kulturdestination
geworden. Das verdanken wir in hohem Maße dem attraktiven und innovativen Kulturprogramm der Bregenzer Festspiele.“
Die Bregenzer Festspiele seien „kulturelle und wirtschaftliche Impulsgeber für eine ganze Region“, betonte
Sausgruber. Er verwies auf eine Untersuchung des Instituts für Höhere Studien (IHS), wonach die Bregenzer
Festspiele einen zusätzlichen Umsatz von 167 Millionen Euro pro Jahr in der Region generieren. Die Entscheidung
zur Sanierung des Festspielhauses sei vom politischen Willen der Subventionsgeber Bund, Stadt und Land getragen
gewesen, „gute Rahmenbedingungen für Kunst und Kultur“ zu schaffen, so der Vorarlberger Regierungschef.
Internationale Top-Adresse. Der Bregenzer Bürgermeister Markus Linhart, der als Bauherr für
die Sanierung verantwortlich zeichnete, zeigte sich über die pünktliche Fertigstellung erleichtert. „Trotz
des extrem engen Zeitrahmens haben wir höchste Qualitätsstandards eingehalten“, betonte Linhart. Der
Kostenrahmen von maximal 40 Millionen Euro sei sogar unterschritten worden, freut sich der Bürgermeister:
„Ein Beweis für das effiziente Management der Sanierung.“
Linhart sieht das neue Festspielhaus als „einen gesellschaftlichen Kristallisationspunkt am Bodensee“ mit Anziehungskraft
weit über die Grenzen von Bregenz hinaus. Die Sanierung sei „ein bemerkenswerter Meilenstein“ sowohl für
die Entwicklung der Bregenzer Festspiele als auch für das Festspielhaus selbst. Linhart: „Das Haus ist im
Laufe der Jahre zu einer mehrfach ausgezeichneten, internationalen Top-Adresse für Veranstaltungen geworden“.
Glanzvoll saniert. Für Festspielpräsident Günter Rhomberg ist die Sanierung „das größte
und uns alle bereichernde Geschenk zum 60. Jubiläum der Bregenzer Festspiele“. „Für uns ist ein lange
gehegter Wunsch in Erfüllung gegangen, ein Gemeinschaftswerk ist vollendet. Es wird die kulturelle und touristische
Entwicklung der Stadt entscheidend beeinflussen“, so Rhomberg.
Das neue Haus sei „in einem zeitlichen Kraftakt glanzvoll saniert“ worden und biete den Besuchern nun eine gänzlich
neue Qualität: „Ambiente und Komfort sind mit den bisherigen Bedingungen kaum mehr zu vergleichen“, ist Rhomberg
überzeugt.
Umfassende Neugestaltung. Tatsächlich wurde das Festspielhaus Bregenz im Zuge der Generalsanierung
völlig neu gestaltet: Statt grauen Betons empfängt nun eine helle Glasfassade die Besucher. Im Eingangsbereich
sind Garderoben und Ticketcenter sowie das neue Bistro untergebracht, das ganzjährig, auch außerhalb
von Veranstaltungen geöffnet ist.
Eine zentrale Treppe führt die Besucher direkt ins großzügige Foyer im ersten Stock, das alle Veranstaltungsräume
erschließt. Hier entstanden auch neue Multifunktionsflächen, die beispielsweise sowohl als Künstlergarderoben
als auch als Veranstaltungsräume nutzbar sind.
Glanzstück Großer Saal. Der Große Saal des Hauses erhielt mit neuen Stühlen
und einer Verkleidung aus Akazienholz eine zeitgemäße Optik. Eine fixe Rangtribüne ersetzt das
bisherige Gerüst, das bei Bedarf aufgebaut und bestuhlt wurde. Eine leistungsfähige Klimaanlage sorgt
auch im Sommer für angenehme Temperaturen. Auch bei Bühnentechnik, Licht- und Tonanlage gab es Verbesserungen.
Verlängerte Nachhallzeiten sorgen für eine bessere Akustik.
Zum See hin entstand eine neue Festspiel-Lounge, die überdachte Sitzplätze für Veranstaltungen auf
der Seebühne bietet. Seeregie und Beleuchtungseinrichtungen, bisher teilweise in Wellblechcontainern auf dem
Dach, wurden nun im Gebäude untergebracht.
Der gesamte Altbestand des Festspielhauses wurde energetisch saniert: Die neue Wärmedämmung reduziert
die Wärmeverluste an den Außenmauern des Bühnenturms auf ein Drittel, beim Dach um die Hälfte.
Die Klimaanlage ist mit einer Wärmerückgewinnung ausgestattet, die Heizung auf den neuesten Stand der
Technik gebracht. Obwohl das Haus ein gutes Stück größer geworden ist, bleibt der Energieverbrauch
konstant.
Kostenteilung. 35 Millionen Euro Baukosten tragen Republik Österreich (40 %), Land Vorarlberg
(35 %) und der Bauherr, die Landeshauptstadt Bregenz (25 %). Sie profitiert aber von besonderen Bedarfszuweisungen
des Landes für den Bau. Den Rest auf die Bausumme von höchstens 40 Millionen Euro bringen die Bregenzer
Festspiele über Fundraising-Maßnahmen auf. |