Die Zahl der Straftaten in Österreich ist im ersten Halbjahr 2006 gegenüber dem Vergleichszeitraum
des Vorjahres um 5,7 Prozent gesunken.
Wien (bmi) - "Die Reform hat deutliche Verbesserungen bei der Polizeiarbeit gebracht. Die Erwartungen
wurden erfüllt. Wir haben eine deutliche Trendwende bei der Kriminalität", sagte Innenministerin
Liese Prokop bei der Vorstellung der Kriminalstatistik am 07.07. in Wien. "In allen Bundesländern wurden
großartige Arbeitsergebnisse erzielt. Wir haben professionelle, höchst engagierte Polizistinnen und
Polizisten", betonte Prokop.
Im ersten Halbjahr 2006 wurden in Österreich 284.715 gerichtlich strafbare Handlungen registriert. Das entspricht
einem Rückgang von 5,7 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2005 mit 301.771 Delikten. 72 Prozent aller
Straftaten sind Vermögensdelikte.
In jedem Bundesland gab es weniger Straftaten als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Besonders stark war der
Rückgang im Burgenland mit 21,3 Prozent, gefolgt von Oberösterreich mit 10,9 und Salzburg mit 7,5 Prozent.
Die Aufklärungsquote ist geringfügig von 39,9 auf 38,7 Prozent zurückgegangen. Wien hat mit 38,7
Prozent den höchsten Anteil aller Bundesländer an der Gesamtkriminalität.
Die Zahl der Einbruchsdiebstähle in Häusern und Wohnungen ging um 16,3 Prozent. Ein deutliches Minus
gab es auch bei der Zahl der Autodiebstähle (- 36,2 %) und der Kfz-Einbrüche (- 24,6 %). "Der starke
Rückgang in diesem Bereich ist das Ergebnis strategischer Planung und operativer Maßnahmen", erläuterte
der Direktor des Bundeskriminalamtes, Dr. Herwig Haidinger.
Gestiegen ist die Zahl der Taschendiebstähle in öffentlichen Verkehrsmitteln – um 27,6 Prozent auf 5.472
Fälle. In diesem Bereich werde die Polizei mit einem Maßnahmenbündel vorgehen. "In Wien haben
wir beispielsweise die U-Bahnstreifen verstärkt", betonte Haidinger.
Das Konzept der Einsatzgruppen zur Bekämpfung der Straßenkriminalität an Hot Spots habe sich sehr
bewährt, berichtete der stellvertretende Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, General
Franz Lang.
Der Anteil der Tatverdächtigen mit nicht österreichischer Staatsbürgerschaft ist von 30,1 auf 28,8
Prozent gesunken; der Anteil der tatverdächtigen Asylwerber an allen fremden Tatverdächtigen ging um
20,3 Prozent zurück. |