Öffentliche Finanzierung von Forschung und Entwicklung  

erstellt am
07. 07. 06

 Mainoni: Forschungsausgaben werden weiter steigen
Forschungsquote von 3 % ist bis 2010 erreichbar
Wien (bmvit/sts) - "Forschung und Entwicklung ist uns bereits seit dem Antritt der Wenderegierung im Jahr 2000 ein zentrales Anliegen zur Stärkung unseres Wirtschaftsstandortes. Wir werden daher auch in Zukunft die notwendigen Geldmittel zur Verfügung stellen, um international wettbewerbsfähig zu bleiben", sagt BZÖ-Forschungsstaatssekretär Mag. Eduard Mainoni zur aktuellen Diskussion rund um die öffentliche Finanzierung von Forschung und Entwicklung.

"Lagen die Gesamtausgaben für F&E im Jahr 2000 noch bei rund 4 Milliarden Euro haben wir dieses Jahr mit mehr als 6,2 Milliarden Euro einen absoluten Höchststand erreicht und die Investitionen in den letzten 6 Jahren um mehr als 55 % gesteigert", betont Mainoni.

2000 lag Österreich mit einer F&E-Quote von 1,91 % unter dem Schnitt der EU-15. Für 2006 wird eine Forschungsquote von fast 2,5 % prognostiziert. Mainoni: "Damit liegen wir deutlich über dem EU-Schnitt und können es auch schaffen, die Quote bis 2010 - wie von der EU als Strategie definiert - auf 3 % zu steigern."

"Mit einer BZÖ-Beteiligung an der nächsten Bundesregierung wird Forschung auch in Zukunft bestens bedient und weiter gestärkt werden", sagt Mainoni. Durch harte Budgetverhandlungen müsse gesichert werden, die Mittel für Forschung und Entwicklung weiter aufzustocken. Die Bundesregierung werde den Vorschlägen des Rates für Forschung und Technologieentwicklung selbstverständlich nachkommen.

Der Forschungsstaatssekretär schlägt darüber hinaus steuerliche Anreize für Forschung vor: "Wir müssen Rahmenbedingungen schaffen und das Steuersystem so adaptieren, damit mehr Privatkapital in die heimische Forschung fließen kann." Vorstellbar wären laut Mainoni Steuerfreistellungen von Stiftungserlösen, die für Forschungszwecke verwendet werden und die steuerliche Absetzbarkeit von Spenden für Forschungseinrichtungen.

 

 Broukal: Forschung in Österreich braucht massives Fundament
Wien (sk) - "Wenn die Uni-Budgets und die Fördermittel des FWF nicht massiv gesteigert werden, bleibt die Forschung in Österreich auf wackligen Beinen – mit Sondermitteln zu kleckern ist zu wenig, um ein massives Fundament für den Forschungsstandort Österreich zu bauen", erklärte SPÖ-Wissenschaftssprecher Josef Broukal am 06.07. Das Barcelona-Ziel ist aufgrund der Kürzungspolitik im Bereich der Universitäten in weite Ferne gerückt. Broukal: "Selbst wenn man die derzeitigen Steigerungsraten konsequent fortsetzt und freundlich rechnet, wird Österreich im Jahr 2010 lediglich eine Forschungsquote von 2,85 Prozent des Volkseinkommens erreichen – für eine europäische Spitzenposition ist das zu wenig."

Das Selbstlob Mainonis aufgrund der Steigerungsraten bei den F&E-Ausgaben sei Fehl am Platz. Während den letzten sechs Jahren der SPÖ-geführten Regierung (1993-1999) konnten die F&E-Ausgaben um mehr als 63 Prozent gesteigert werden. In den vergangenen sechs Jahren unter Schwarz-Blau-Orange (2000-2006) betrug diese Steigerung nur noch knapp 55 Prozent. "Hätte diese Bundesregierung den Steigerungskurs der SPÖ fortgesetzt, wäre die Erreichung der drei Prozent-Marke im Jahre 2010 leicht möglich gewesen – dieser Zug ist leider abgefahren", so Broukal.

Der Sparkurs im Bereich der Universitäten rächt sich laut Broukal dreifach: "Der universitäre Anteil bei der F&E-Quote ist gering, die Unis sind in katastrophalem Zustand und der wissenschaftliche Nachwuchs ist demotiviert."
 

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