Antrittsbesuch der neuen ungarischen Außenministerin Kinga Göncz in Wien
Wien (bmaa) - Außenministerin Ursula Plassnik ist am 06.07. mit ihrer ungarischen Amtskollegin
Kinga Göncz zu einem Arbeitsgespräch zusammengetroffen. Die beiden Außenministerinnen erörterten
aktuelle EU-Themen im Hinblick auf den beginnenden finnischen Ratsvorsitz, etwa die Zukunft des Europäischen
Verfassungsvertrages, die Erweiterung der Europäischen Union, die Situation am Westbalkan und die Europäische
Nachbarschaftspolitik. Weiters waren auch bilaterale und regionale Fragen sowie die Regionale Partnerschaft Gegenstand
der Gespräche.
"Ich freue mich, dass meine neue Amtskollegin Kinga Göncz ihren ersten Auslandsbesuch in Wien macht.
Dies hat bereits Tradition und ist Ausdruck der besonders engen Freundschaft, die unsere beiden Länder verbindet",
unterstrich Außenministerin Plassnik. "Unsere Beziehungen sind besonders harmonisch. Auch mit der Lupe
wird man keine Reibungspunkte finden. Unsere nachbarschaftlichen Gemeinsamkeiten drücken sich nicht nur in
Substanzarbeit aus, sondern auch im Organisatorischen", so Plassnik weiter, die auf die baldige Umwandlung
der als Bürogemeinschaft betriebenen Außenstellen Ungarns und Österreichs in Podgorica (Montenegro)
in vollwertige Botschaften verwies.
"Das Jahr 2006 ist für unsere Freundschaft ein besonderes Jahr: die ungarische Revolution gegen den Kommunismus
vor 50 Jahren verbindet unsere Länder in besonderer Weise und wir werden dieses historische Ereignis sowohl
in Ungarn als auch hier in Österreich gemeinsam begehen. Österreich hat 1956 rund 200.000 Ungarn aufgenommen.
Sie sind Teil unserer modernen Identität geworden und Teil unserer engen - auch menschlichen - Verbundenheit
mit Ungarn", so Plassnik.
Die Verbundenheit und Dynamik unserer Beziehungen habe auch der gemeinsame Ministerrat der ungarischen und österreichischen
Regierung im Dezember 2005 manifestiert. "Wir werden daran arbeiten, dass wir Ende des Jahres den nächsten
gemeinsamen Ministerrat abhalten und dies als nachbarschaftliche Tradition etablieren können", so die
Außenministerin weiter.
Im Rahmen der Regionalen Partnerschaft hat Österreich hat am 1. Juli den Vorsitz von Ungarn übernommen:
"Ich danke unseren ungarischen Kollegen für ihre Arbeit in diesem regionalen Netzwerk. Von besonderem
Wert war die Budapester Westbalkan-Konferenz im Herbst des Vorjahres. Wir werden während unseres Vorsitzes
in der Regionalen Partnerschaft den Budapester Prozess zur konkreten Unterstützung unserer Nachbarregion in
Südosteuropa engagiert fortsetzen und auch die für unsere Bürger so wichtige Zusammenarbeit im Konsularbereich
intensivieren", so Plassnik.
Im Rahmen der Pressekonferenz auf die neue slowakische Regierung angesprochen, verwies die Außenministerin
auf ihre langjährige Bekanntschaft mit Außenminister Jan Kubis, der als Generalsekretär der OSZE
in Wien gearbeitet und den sie als zuverlässigen und kompetenten Partner kennen gelernt habe. "Wir werden
die neue slowakische Regierung an ihren Handlungen messen. Wir sollten abwarten, wie das Regierungsprogramm aussieht.
Wir sind davon überzeugt, dass die Slowakei auch weiterhin alles tun wird, um den Minderheitenschutz zu gewährleisten
und sich an diesbezügliche europäische Normen halten wird", so Plassnik. |