Trend zu steigender Erwerbstätigkeit und höherer Arbeitslosigkeit setzte sich im
1. Quartal 2006 fort
Wien (statistik austria) - Nach den Ergebnissen der Mikrozensus-Erhebung der Statistik Austria waren im
Durchschnitt des ersten Quartals 2006 3,818.000 Österreicherinnen und Österreicher erwerbstätig
und 224.000 arbeitslos. Die Erwerbstätigenquote der 15-bis 64-Jährigen (= Anteil der Erwerbstätigen
an der Bevölkerung) lag bei 68,2%, die Arbeitslosenquote bei 5,5%. Bei diesen Zahlen handelt es sich um nach
internationalen Definitionen ermittelte, nicht saisonbereinigte Werte.
Im Vergleich zum 1. Quartal 2005 sind sowohl Beschäftigung wie auch Arbeitslosigkeit gestiegen. Die Zahl der
Erwerbstätigen wuchs um +64.000, die Erwerbstätigenquote erhöhte sich von 67,6% auf 68,2%. Die Zahl
der Arbeitslosen nahm um 16.000 zu, die Arbeitslosenquote von 5,2% auf 5,5%. Das Plus bei der Zahl der Arbeitslosen
nach internationaler Definition fiel damit im 1. Quartal 2006 mit +7,9% deutlich stärker aus als der Anstieg
der Arbeitslosen nach nationaler Definition im gleichen Zeitraum (registrierte Arbeitslose lt. AMS; +1,3%). Saisonbedingt
lag die Zahl der männlichen Arbeitslosen mit 120.000 deutlich über jener der weiblichen (103.000) und
die Arbeitslosenquote der Männer mit 5,5% nur geringfügig unter jener der Frauen (5,6%). Die Zahl der
jugendlichen Arbeitslosen (15 bis 24 Jahre) nahm im Jahresabstand von 52.000 auf 57.300 zu, die Arbeitslosenquote
unter den Jugendlichen von 9,2% auf 10,1%. Allerdings befanden sich von den als arbeitslos gezählten Jugendlichen
im ersten Quartal 2006 14.200 gleichzeitig in Ausbildung (Schule, Universität), d.h. auf der Suche nach einem
Ferialjob oder einer Nebenbeschäftigung und galten somit nach EU-Definition als arbeitslos, während dies
im ersten Quartal 2005 nur auf 8.700 Personen zutraf.
Ausländer sind von Arbeitslosigkeit besonders betroffen. Über alle Altersgruppen hinweg war ihre Arbeitslosenquote
mit 13,4% drei Mal so hoch wie jene der Inländer (4,6%).
Regional gesehen war die Arbeitslosenquote in Wien (9,7%) am höchsten, gefolgt vom Burgenland (7,1%), Kärnten
(5,3%) und Vorarlberg (5,2%). Bereits deutlich unter dem Bundesdurchschnitt liegende Quoten werden für Niederösterreich
und die Steiermark (je 4,8%) ausgewiesen. Die niedrigste Arbeitslosigkeit verzeichneten Oberösterreich (4,1%),
Salzburg (3,3%) und Tirol (3,0%).
Die Teilzeitbeschäftigung erreichte einen neuen Rekordwert: Nimmt man die Angaben zur Frage, ob eine Teilzeitbeschäftigung
vorliegt, so hat die Teilzeitquote mit 22,5% gegenüber dem Vorjahr um 1,5 Prozentpunkte zugelegt. Unter den
nach dieser Definition 858.000 Teilzeitbeschäftigten waren 714.000 Frauen. Der Anteil der in Teilzeit arbeitenden
Frauen an allen erwerbstätigen Frauen beträgt nun schon 40,9%, bei den Männern immerhin 6,9%.
Hauptergebnisse der Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung
1. Quartal 2005 bis 1. Quartal 2006
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Erwerbstätigkeit nach EU-Konzept |
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Erwerbstätigenquote1) der 15- bis 64-Jährigen
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Teilzeitquote2) insgesamt
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Teilzeit als Anteil der Personen mit bis zu 35 Stunden wöchentlicher Normalarbeitszeit
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Arbeitslosigkeit nach EU-Konzept |
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Arbeitslosenquote3) insgesamt)
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Jugendliche (15-24 Jahre)
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Q.: Statistik Austria: Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung - 1) Erwerbstätige
in % der Bevölkerung der jeweiligen Altersgruppe. - 2) Erwerbstätige, die angeben, Teilzeit zu arbeiten,
in % der Erwerbstätigen. 3) Arbeitslose in % der Erwerbsbevölkerung (Erwerbstätige und Arbeitslose).
Bevölkerung in Privathaushalten, ausgenommen Präsenz- und Zivildiener - Die Definition des Erwerbsstatus
erfolgt nach dem Labour Force-Konzept der Europäischen Union.
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Die Europäische Arbeitskräfteerhebung wird in allen Mitgliedsländern der EU durchgeführt
und erhebt in zufällig ausgewählten privaten Haushalten in standardisierter Form Informationen zu Erwerbstätigkeit
und der Suche nach Arbeit. Diese Daten werden anschließend auf die jeweilige Bevölkerungszahl hochgerechnet.
Als erwerbstätig gelten nach dem hier angewandten Labour Force-Konzept Personen, die in der Referenzwoche
mindestens eine Stunde gearbeitet haben oder zwar wegen Urlaub, Krankheit usw. nicht gearbeitet haben, aber normaler
Weise einer Beschäftigung nachgehen. Als arbeitslos gelten Personen, die im Sinne dieses Konzeptes nicht erwerbstätig
sind, innerhalb der nächsten beiden Wochen nach der Referenzwoche eine Arbeit aufnehmen können und während
der vier vorhergehenden Wochen aktiv eine Arbeit gesucht haben oder nur deshalb nicht gesucht haben, weil sie bereits
eine Arbeit gefunden haben, die sie innerhalb von drei Monaten aufnehmen werden. Das Statistische Amt der Europäischen
Union (Eurostat) verwendet diese Informationen u.a. um saisonbereinigte monatliche Schätzungen der Arbeitslosenquoten
für die Mitgliedsländer durchzuführen.
In Österreich erfolgt die Erhebung im Rahmen des Mikrozensus. Die Mikrozensus-Erhebungen früherer Jahre
fanden in den ersten drei Wochen der Monate März, Juni, September und Dezember statt. Ab dem Jahr 2004 finden
in allen Kalenderwochen des Jahres Befragungen statt. Weitere Änderungen betreffen u. a. die Auswahl der Stichprobe
sowie die Organisation der Erhebung. Aus diesen methodischen Gründen (komplett neue Stichprobe, geändertes
Erhebungsdesign) sind die Daten des Mikrozensus ab 2004 mit den Ergebnissen früherer Erhebungen daher nur
bedingt vergleichbar.
Teilzeitarbeit wird nach zwei unterschiedlichen Konzepten definiert und in den Tabellen ausgewiesen:
- Auf Basis der normalerweise pro Woche geleisteten Arbeitsstunden, einschließlich regelmäßig
geleisteter Überstunden und Mehrstunden. Als teilzeitbeschäftigt gelten demnach jene, die weniger als
36 Stunden pro Woche arbeiten.
- Auf Basis der direkten Frage nach Teilzeiterwerbstätigkeit. Aus Plausibilitätsgründen gelten
dabei Personen, die normalerweise weniger als 30 Stunden pro Woche arbeiten immer als teilzeitbeschäftigt,
Personen die 36 oder mehr Stunden arbeiten, immer als Vollzeitbeschäftigte.
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