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Standard-Eurobarometer 65: Frühjahr 2006 |
erstellt am |
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Brüssel (eu-int) - Aus der Standard-Eurobarometer-Frühjahrsumfrage geht hervor, dass die Bürger
die EU-Mitgliedschaft erheblich stärker unterstützen und dass sich das Image der EU deutlich verbessert
hat. Allerdings ist die Unterstützung der öffentlichen Meinung für die Erweiterung im Vergleich
schwächer. Margot Wallström, die für Institutionelle Beziehungen und Kommunikationsstrategie zuständige Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, kommentierte die Umfrage folgendermaßen: „Die Europäische Union kann das Vertrauen der Bürger nur dadurch zurückgewinnen, dass sie Resultate vorweist: Sicherheit, bessere Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt und bessere Lebensqualität. Auf diese Anliegen sollten wir uns während der finnischen Präsidentschaft konzentrieren. Die Bürger erwarten auch, dass die Staats- und Regierungschefs der Union die Vorteile der Erweiterung überzeugender erläutern.” Die drei wichtigsten Indikatoren für die allgemeine Einstellung gegenüber der EU zeigen eindeutig eine positive Entwicklung der öffentlichen Meinung. Im Vergleich zu der letzten Umfrage im Herbst 2005 hat die Unterstützung der EU-Mitgliedschaft um 5 Punkte zugenommen (55 % gegenüber 50 %), das Image der EU hat sich um 6 Punkte verbessert (50 % gegenüber 44 %)und die empfundenen Vorteile der Mitgliedschaft haben um 2 Punkte zugenommen (54 % gegenüber 52 %). Gleichzeitig sind die negativen Ansichten bei diesen drei Indikatoren zurückgegangen, insbesondere, was das Image der EU angeht (15 % gegenüber 20 %). Die größte Sorge der europäischen Bürger gilt nach wie vor und bei weitem der Arbeitslosigkeit (49 %, +5 % im Vergleich zum Herbst 2005), danach kommen jetzt die Kriminalität (24 % – keine Veränderung) und dann die wirtschaftliche Lage (23 %, -3 %), die jetzt an dritter Stelle steht. Das Gesundheitsversorgungssystem an vierter Stelle gibt für 18 % der Europäer (+3 %) ebenfalls Anlass zur Besorgnis. Die Unterstützung des Konzepts einer Verfassung für die EU ist seit der letzten Umfrage im Herbst 2005 leicht zurückgegangen (61 %, -2 %), und zwar auf das im Frühjahr 2005 erreichte Niveau. 22 % der Bürger lehnen das Konzept einer europäischen Verfassung ab und 17 % sind unschlüssig. Frankreich liegt mit 62 % positiver Äußerungen gerade oberhalb des EU-Durchschnitts und die Niederlande befinden sich mit 59 % gerade unterhalb des Durchschnittswerts. Die Unterstützung der öffentlichen Meinung für eine weitere Erweiterung nimmt ab. Während 45 % der Bürger diese unterstützen (41 % in der EU der 15 und 66 % in den neuen Mitgliedstaaten), sind 42 % dagegen. Im Herbst 2005 lauteten die entsprechenden Zahlen 49 % und 39 %. Zu beachten ist, dass in der Türkei die Aussagen zu Gunsten einer weiteren Erweiterung um 7 % zurückgingen und nunmehr 45 % ausmachen. Die Europäer sind mit der Funktionsweise der Demokratie in der Europäischen Union durchaus zufrieden. Die Zufriedenheitsquote erreicht 50 % (48 % in der EU der 15 und 59 % in den neuen Mitgliedstaaten, +1 % im Vergleich zu der letzten Umfrage), während die Quote der Unzufriedenheit bei 34 % liegt (-1 %). Dies sind die günstigsten Ergebnisse der letzten zehn Jahre zu diesem Thema. Wenn aber 36 % (+2 %) der EU-Bürger der Aussage zustimmen, „meine Stimme zählt in der Europäischen Union“, so sind immer noch 54 % Prozent nicht einverstanden; allerdings ist diese Zahl seit Herbst 2005 um 5 % zurückgegangen. Diese Standard-Eurobarometerumfrage wurde als persönliche Befragung durch TNS Opinion & Social durchgeführt. Insgesamt wurden 29 220 Menschen zwischen dem 27. März und dem 1. Mai 2006 befragt. Der Bericht kann auf der Internetseite „Public Opinion (öffentliche Meinung)“ der Website Europa eingesehen werden: http://ec.europa.eu/public_opinion/index_en.htm |
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