Wien (statistik austria) - Etwas mehr als die Hälfte der österreichischen
Unternehmen (52,5%) waren in den Jahren 2002-2004 „innovationsaktiv“: Die Unternehmen haben entweder neue oder
merklich verbesserte Produkte auf den Markt gebracht, neue oder merklich verbesserte Verfahren in ihrem Unternehmen
eingeführt oder hatten zum Jahresende 2004 noch laufende Innovationstätigkeiten. Dies zeigt eine Erhebung
der Statistik Austria unter 2.600 Unternehmen ab 10 Beschäftigten in den wichtigsten Wirtschaftszweigen.
Während von den Unternehmen mit 10 bis 49 Beschäftigten nicht einmal die Hälfte (48,3%) innovationsaktiv
war, waren es bei den Unternehmen mit 250 und mehr Beschäftigten über vier Fünftel (81,9%). Von
den mittelgroßen Unternehmen mit einer Beschäftigtenzahl zwischen 50 und 249 haben in den Jahren 2002-2004
63,8% Innovationsaktivitäten gesetzt.
Große Unterschiede gibt es auch bei den Ergebnissen für die einzelnen Wirtschaftsbereiche: 56,5% der
Unternehmen in der Sachgütererzeugung, aber nur 47,9% der Dienstleistungsunternehmen waren innovationsaktiv.
Die Branchen mit den größten Anteilen innovationsaktiver Unternehmen (75% und mehr) sind „Mineralölverarbeitung,
Chemie“, „Datenverarbeitung und Datenbanken“, „Büromaschinen, Elektrotechnik, Feinmechanik und Optik“ sowie
„Maschinenbau“. Die wenigsten innovationsaktiven Unternehmen zählt die Branche „Verkehr und Nachrichtenübermittlung“
(32,7%).
38% der Unternehmen sind Produktinnovatoren
37,8% der Unternehmen haben in den Jahren 2002-2004 neue oder merklich verbesserte Produkte auf den Markt
gebracht. 28,4% der Unternehmen haben neue Waren, 22,2% der Unternehmen neue Dienstleistungen eingeführt.
Österreichs Unternehmen haben im Jahr 2004 10,6% ihres Umsatzes mit Produktinnovationen erzielt, also mit
Waren und Dienstleistungen, die in den Jahren 2002-2004 neu eingeführt oder wesentlich verbessert wurden.
Etwas weniger als die Hälfte dieses Umsatzanteils (5,2%) entfiel auf Marktneuheiten, das sind neue Produkte
oder Dienstleistungen, die ein Unternehmen als erster Anbieter auf seinem Markt eingeführt hat. Der Umsatzanteil
mit innovativen Produkten ist bei Unternehmen der Sachgütererzeugung mit 15,7% deutlich höher als in
anderen Branchen. Dienstleistungsunternehmen erzielten nur 7,4% des Umsatzes mit Produktinnovationen.
Auch beim Vergleich der Umsatzanteile mit innovativen Produkten liegen die Großunternehmen ab 250 Beschäftigten
vor den kleinen und mittleren Unternehmen. 12,2% des Umsatzes der Großunternehmen wurden 2004 mit innovativen
Produkten erzielt. Der durchschnittliche Umsatzanteil mit Produktinnovationen lag bei den Unternehmen mit 50 bis
249 Beschäftigten bei 9,7% und bei den Unternehmen mit 10 bis 49 Beschäftigten bei lediglich 7,7%.
40% haben neue Prozesse/Verfahren eingeführt
40,4% der österreichischen Unternehmen haben in den Jahren 2002-2004 Prozessinnovationen eingeführt.
24,0% haben dabei neue oder merklich verbesserte Methoden zur Herstellung von Waren oder Dienstleistungen eingeführt
und 14,7% neue oder merklich verbesserte logistische Verfahren, Liefer- oder Vertriebsmethoden. 30,2% aller Unternehmen
haben neue oder merklich verbesserte unterstützende Aktivitäten für ihre Prozesse und Verfahren
implementiert.
Verbesserung der Produktqualität ist wichtigste Auswirkung von Innovation
74,7% der Produkt- und Prozessinnovatoren sehen große oder mittelgroße Auswirkungen der Innovationen
auf die Qualität ihrer Produkte. Bei 67,5% der Innovatoren gibt es große oder mittelgroße Auswirkungen
auf die Breite des Produktangebots. Unter den prozessorientierten Auswirkungen werden vor allem die Erhöhung
der Produktionsflexibilität (60,3%) und die Erhöhung der Produktionskapazität (50,0%) angeführt.
58,5% sehen große oder mittelgroße Auswirkungen der eingeführten Innovationen auf die Erschließung
neuer Absatzmärkte bzw. die Ausweitung des Marktanteils.
Höhere Bildungseinrichtungen wichtigste Kooperationspartner für Innovationskooperation
17,4% der innovationsaktiven Unternehmen waren an Innovationskooperationen beteiligt, haben also aktiv und zusammen
mit anderen Einrichtungen Innovationsprojekte durchgeführt. Häufigster Kooperationspartner waren Universitäten,
Fachhochschulen und andere höhere Bildungseinrichtungen. Mit ihnen kooperierten 10,0% der innovationsaktiven
Unternehmen. Innovationskooperationen mit Unternehmen innerhalb der Unternehmensgruppe gab es bei 8,2% der innovationsaktiven
Unternehmen. 7,8% der innovationsaktiven Unternehmen unterhielten Innovationskooperationen mit Kunden, 7,5% mit
Zulieferern und 7,2% mit Beratern und kommerziellen Forschungseinrichtungen.
34% der innovationsaktiven Unternehmen erhielten öffentliche Förderungen
Etwa ein Drittel der in den Jahren 2002-2004 innovationsaktiven Unternehmen (33,9%) erhielt für Innovationsprojekte
öffentliche Förderungen. Jedes vierte innovationsaktive Unternehmen (24,7%) erhielt Fördermittel
des Bundes, von Ländern und Gemeinden gab es für jedes fünfte innovationsaktive Unternehmen (20,6%)
finanzielle Unterstützung. 9,3% der innovationsaktiven Unternehmen wurden von der Europäischen Union
gefördert.
Dennoch sind Kostenfaktoren die bedeutendsten Innovationshemmnisse. Für 19,3% aller Unternehmen mit Innovationsaktivitäten
stellen „zu hohe Innovationskosten“ ein Innovationshemmnis von „großer Bedeutung“ dar. 18,8% beklagen einen
Mangel an finanziellen Mitteln innerhalb des Unternehmens. |