Stromversorgung im erzeugungsarmen Südösterreich langfristig sicherbar
Wien (verbund) - Das Kraftwerksprojekt Mellach des Verbund, Österreichs führenden
Elektrizitätsunternehmens, ist umweltverträglich. Das ergab die vom Amt der Steiermärkischen Landesregierung
durchgeführte Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) für das mit Erdgas betriebene, 850 Megawatt
starke Strom-Wärme-Kraftwerk südlich von Graz. Verbund-Generaldirektor Hans Haider: „Das ist ein wichtiger
Schritt zur langfristigen Sicherung der Stromversorgung im erzeugungsarmen Süden Österreichs und ein
deutlich positives Signal für unser Projekt des kleineren, 400 MW starken Schwester-Kraftwerks bei Klagenfurt.“
Projektwerber für das 400-Mio.-Euro-Projekt Mellach, das 2009 in Betrieb gehen soll, ist die Verbund-Wärmekraft-Tochter
VERBUND-Austrian Thermal Power GmbH & Co KG (ATP). Sie hatte die UVP-Unterlagen für Mellach Ende April
2005 bei den steirischen Behörden eingereicht, die nun einen positiven Bescheid erlassen haben. ATP-Geschäftsführer
Oswin Kois: „Frühzeitige Einbindung der Anrainer und zweijährige Vorbereitung auf das UVP-Verfahren wurden
von Bevölkerung und Behörden positiv anerkannt.“
„Das hochmoderne Kraftwerk, das Strom und Fernwärme zugleich mit einem enorm hohen Wirkungsgrad von 80 % erzeugen
kann, wird während des Baues für eine inländische Wertschöpfung in Höhe von 130 Mio. Euro
sorgen“, ergänzt ATP-Geschäftsführer Anton Smolak. „Nach der Inbetriebnahme kommen für Revisionen
jährlich 5 Mio. Euro heimische Wertschöpfung hinzu.“ Beim Kraftwerksbau finden bis zu 600 Menschen Beschäftigung,
im Kraftwerk selbst sind 20 Dauerarbeitsplätze vorgesehen.
Das neue Kraftwerk erfüllt durch den Einsatz neuester Technologie die strengsten EU-Richtlinien und gewährleistet
damit eine hohe Umweltverträglichkeit. Der Betrieb erfolgt ausschließlich mit Erdgas, einem der saubersten
Brennstoffe, der weder Schwefel, noch Staub oder Schwermetalle enthält. Der Ausstoß an Kohlendioxid
beträgt nur 45 % der Emissionen eines modernen Kohlekraftwerks. Zusätzlich positiv wirkt sich gerade
wegen der Feinstaub-Problematik die Sicherstellung und mögliche Ausweitung der Fernwärmeversorgung im
Großraum Graz aus. Smolak: „Damit bringen wir vom Verbund die weltweit neueste Generation der thermischen
Kraftwerkstechnologie in die Steiermark.“
Dennoch gibt es auch einige Einwendungen gegen das Projekt Mellach. Diese werden nun von der zweitinstanzlichen
Behörde, dem Umweltsenat, behandelt. Kois: „Wir sind allerdings zuversichtlich, auch hier einen positiven
Bescheid zu erhalten.“ |