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"Dringliche" zum Thema "Steuerbelastung" |
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erstellt am
14. 07. 06
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Matznetter:
kritisiert "Beutezüge in den Geldtaschen der Arbeitnehmer"
Wien (sk) - Scharfe Kritik an den ausgedehnten und wiederholten "Beutezügen in den
Geldtaschen" der Arbeitnehmer, Pensionisten und Klein- und Mittelunternehmen seitens der Bundesregierung übte
SPÖ-Finanz- und Budgetsprecher Christoph Matznetter am 13.07. im Rahmen einer von der SPÖ initiierten
Dringlichen zum Thema "Steuerbelastung" im Nationalrat. Die Regierung "schaufelt Geld aus der Tasche
der ArbeitnehmerInnen, PensionistInnen und der Klein- und Mittelunternehmer in die Taschen der Großkonzerne",
so Matznetter.
Dass Finanzminister Grasser angesichts der massiven Steuerbelastung der österreichischen Bevölkerung
die "Chuzpe" habe, die Worte "fühlen Sie sich entlastet" in den Mund zu nehmen, sei "unglaublich"
– vielmehr müsse es richtigerweise heißen: "Fühlen Sie sich von dieser Bundesregierung gefrotzelt
und verraten" – einer Regierung, die eine Wirtschaftspolitik "pro Finanzgroßkapital und gegen die
Arbeitnehmer und KMU" mache.
Matznetter ortete "Verrat an den Interessen einer Mehrzahl der österreichischen Steuerzahler" sowie
eine investitionsfeindliche Politik im Inland, mit der die Förderung von verlustbringenden Unternehmen (durch
Gruppenbesteuerungsprivilegien und KöSt-Senkung) im Ausland scharf konstrastiert. Die SPÖ sei für
eine sofortige Entlastung des Mittelstands im Ausmaß von 300 bis 400 Euro, für sofortige steuerliche
Investitionsbegünstigungen sowie für einen Wachstums- und Stabilitätsfonds, machte Matznetter klar.
Weitere Maßnahmen der SPÖ: Abschaffung der Mindest-Körperschaftssteuer, Schaffung von 100.000 neuen
Kinderbetreuungs- und von 100.000 neuen Ganztagsplätzen, eine Erhöhung der Pendlerpauschale und des Kilometergelds.
Die von der Bundesregierung verschuldeten Maßnahmen hätten - im Gegensatz zu den vollmundigen Versprechungen
- den Faktor Arbeit keineswegs entlastet, so Matznetter mit Blick etwa auf die Abschaffung des Entgeltfortzahlungs-Fonds
– was ein "Attentat auf die heimischen Klein- und Mittelunternehmen" darstelle. Die Kürzungen der
Absetzbeträge für Arbeitnehmer, Pensionisten und die unzureichende Erhöhung von Pendlerpauschale
und Kilometergeld hätten die Situation weiter verschärft und seien auch Ausdruck einer Politik, die jene
Unternehmen "bestraft", die im Ausland investieren.
Regierung hat ArbeitnehmerInnen verraten
Seit Antritt der Regierung Schüssel gebe es nur mehr ein "sehr mäßiges Realwachstum von 7,6
Prozent" in insgesamt sechs Jahren, gleichzeitig sei das Realeinkommen der ArbeitnehmerInnen aber nur um ein
mageres Prozent gestiegen, erläuterte Matznetter mit Hinweis darauf, dass die sich daraus ergebende "Differenz
nicht angekommen" sei. Eine solch hohe Differenz habe es in all den Jahren von 1945 bis 2000 unter SPÖ-Regierungsbeteiligung
niemals gegeben. Auch die Lohnquote gebe eine "schauderliche Bilanz" über die Politik der Bundesregierung:
So habe diese 1999 noch 58,1 Prozent vom BIP betragen, während sie 2005 auf 54,7 Prozent geschrumpft sei,
so Matznetter, der klarmachte: "Diese Bundesregierung hat die ArbeitnehmerInnen verraten – und BZÖ/FPÖ
haben dabei sechs Jahre lang mitgemacht". Beim Wirtschaftswachstum rangiere man im letzten Drittel, nämlich
an schlechter 18. Stelle – da sei es "unfassbar und peinlich", dass die Regierungsparteien "Selbstbeweihräucherung"
betreiben, statt diese "Schieflage zu beheben".
Der "zynische Ausspruch" von Finanzminister Grasser zeuge von dessen unerhörter "Chuzpe",
so Matznetter mit Blick etwa auf die Schlagzeilen der "Oberösterreichischen Nachrichten", wonach
die ÖsterreicherInnen "noch nie so viel Steuern zahlen mussten wie jetzt". Für Matznetter ist
völlig klar: "Sie knöpfen den Menschen die höchsten Steuern jemals ab". Dies illustriere
auch ein Blick auf folgendes Zahlenwerk: Die Umsatzsteuer sei in den Jahren 2000 bis 2006 um 14 Prozent gestiegen,
die Lohnsteuer sei im selben Zeitraum um 22 Prozent gestiegen, während die Körperschaftssteuer (KöSt)
um zwei Prozent zurückgegangen sei. Aber dieser Griff in die Brieftaschen gehe noch weiter, so der SPÖ-Finanz-
und Budgetsprecher mit Hinweis darauf, dass die Mineralölsteuer um ganze 33 Prozent erhöht wurde. Dies
bedeute für Menschen mit 1.200 bis 1.500 Nettomonats-Einkommen eine "eklatante Verschärfung ihrer
Lebensbedingungen", so Matznetter. Die Gewinner der Regierungspolitik hingegen seien die Großkapitalkonzerne
und die "Heuschreckenkapitalisten" (Spekulanten, Hedge-Fonds etc.), so Matznetters Kritik.
Die Bundesregierung betreibe eine Umverteilung von unten nach oben, unterstrich Matznetter, der als Beleg folgende
Zahlen präsentierte: Während der Anteil der Lohnsteuer am gesamten Steueraufkommen um sechs Prozent gestiegen
sei, sei der KöSt-Anteil daran um ganze 15 Prozent gefallen. Daraus gehe eindeutig hervor, dass die Schüssel-Regierung
Großunternehmen mit Steuerzuckerln beschenkt, aber den Arbeitnehmern und KMU "das Leben schwer macht".
Aber auch den PensionistInnen habe man etwa mit den ungerechten Pensionskürzungen massiv geschadet, so Matznetter
an die Adresse der Regierungsbank. Angesichts einer "Vervielfachung der Armut und einer Verdreifachung der
Armutsfälle" sollte sich die Regierung "schämen", so Matznetter abschließend. |
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Stummvoll: Dringliche Anfrage ist reine Ablenkungsstrategie der SPÖ
Wien (övp-pk) - Verständnis für die Dringliche Anfrage der SPÖ zeigte ÖVP-Finanzsprecher
Abg. Günther Stummvoll am 13.07. bei der Debatte über dieser Anfrage zum Thema Steuern. "Wenn man
so tief im roten Netzwerk des BAWAG-Skandals steckt, versucht man eben Ablenkungsstrategien, - umso mehr, da die
bisherigen Strategien der SPÖ zusammen gebrochen sind. Die erste Strategie war offensichtlich: Schuld ist
nicht der Dieb, sondern der Polizist, die zweite, dass hier nur kriminelle Manager am Werk waren, und nicht höchste
Politikfunktionäre wie Verzetnitsch, Tumpel oder Weninger.
Verwundert zeigte sich der ÖVP-Finanzsprecher allerdings über die Auswahl des Themas - dieses sei schließlich
eine "klassische Erfolgsstory dieser Regierungspolitik" und damit "ein aufgelegter Ball für
einen Elfmeter des Finanzministers". Er, Stummvoll, verstehe auch nicht, warum die SPÖ zwischen einer
erfolgreichen Finanzpolitik dieser Regierung und einer desaströsen Wirtschaftspolitik führender SPÖ-Funktionäre
einen direkten Vergleich produziere. Verbindend sei zumindest die Zahl drei - "drei Milliarden Euro Steuersenkung,
mit der diese Regierung die Steuerzahler entlastet, stehen zu drei Milliarden Gesamtschaden der BAWAG, durch den
die Gewerkschaftsmitglieder belastet werden". Der durchschnittliche Gewerkschaftsbeitrag liege bei zirka 250
Euro im Jahr. "Das heißt, dass die Mitgliedsbeiträge von 15 Jahren von 1,5 Millionen Gewerkschaftsmitglieder
in der Karibik und bei Refco versenkt wurden." Der Bürger könne sich hier selbst ein Bild machen.
Stummvoll ging zudem auf die Rede von SPÖ-Budgetsprecher Christoph Matznetter ein: "Als die großen
Konzerne verstaatlicht waren, Schulden machten und Arbeitsplätze abgebaut haben, waren sie für Sie gut.
Jetzt, wo sie Gewinne machen und Arbeitplätze schaffen, sind sie für die SPÖ plötzlich böse.
Falsche Konzepte führen zu echten Pleiten", zeigte sich der Finanzsprecher erfreut, dass die SPÖ-Konzepte
nun endlich verschwunden seien. "Wenn Steuersätze gesenkt werden, bewirkt das einen Wirtschaftsaufschwung
und damit mehr Arbeitsplätze und mehr Einkommen", so Stummvoll über die Politik dieser Regierung.
Wenn die SPÖ zudem kritisiere, dass die Pensionen stark gekürzt wurden, so verwechsle sie diese Regierung
offenbar mit der rot-grünen in Deutschland. Dort habe es sieben Jahre keine Pensionsanpassung gegeben; in
Österreich hingegen jedes Jahr eine Pensionserhöhung. In sechs Jahren seien die Mindestpensionen für
Alleinstehende um 100 Euro angehoben worden, in den Jahren zuvor unter SPÖ-Verantwortung hingegen nur um 29
Euro. "Das ist soziale Verantwortung. Sozial ist, wer Arbeit schafft - und der kann dann auch Gewinne verteilen",
so Stummvoll.
"Wir haben bei der politischen Wende 2000 bewusst gesagt, dass wir für 2000 bis 2010 eine strategische
Planung machen. Wenn Sie jetzt die Kennzahlen ansehen - auch wenn Sie noch so viel Schwarzmalen - dann werden Sie
sehen, dass wir diese Ziele früher erreichen als geplant. Wir sind gut unterwegs und überzeugt, den Auftrag
der Wähler, diese erfolgreiche Politik für die nächsten Jahre fortzusetzen, zu bekommen", so
der Abgeordnete abschließend in Richtung SPÖ. |
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Scheibner: "Eine solche Dringliche Anfrage im Nationalrat einzubringen,
ist Verhöhnung des Oppositionsmittel"
Wien (bzö) - "Eine solche Dringliche Anfrage im Nationalrat einzubringen, ist eigentlich
eine Verhöhnung des Oppositionsmittel, das sollte man in der Geschäftsordnung einmal festhalten",
stellte der Klubobmann des Freiheitlichen Parlamentsklub-BZÖ Abg. Herbert Scheibner am 13.07. im Zuge der
Debatte zur SPÖ-Dringlichen Anfrage fest.
Es gehöre schon wirklich Einiges an schauspielerischer Qualität dazu, daß man sich - wie Kollegin
Bures - ans Rednerpult stelle und sich dann als Vertreterin der Armen und Schwachen aufspiele. "Wir haben
aber in der zweiten Republik die größte Steuersenkung gemacht. Die SPÖ ist hingegen in den 90er
Jahren stecken geblieben", betonte Scheibner.
"Wir mußten am Anfang 2000/2001 die Steuerquote anheben, um das Budgetdefizit, das uns die SPÖ
hinterlassen hat, zu sanieren. Wir haben es geschafft. Das Nulldefizit ist gelungen. Als zweiten Schritt muß
diese Steuer- und Abgabenquote gesenkt werden und wir haben die Steuersenkung gegen die Stimmen der SPÖ durchgesetzt.
Wir freuen uns nun, daß heute die Steuer- und Abgabenquote wieder bei 40% ist", erklärte Scheibner.
Im roten Wien würde die Bevölkerung durch die Erhöhung der Kanalgebühren um 28%, durch die
Erhöhung der Müllgebühren um 20% und durch die Erhöhung der Gaspreise um 17% und der Strompreise
um 5% belastet. "Das trifft alle, ohne jede Einkommensbeschränkung, das hat Ihre rote Stadtverwaltung
gerade heuer den unteren Einkommensschichten verordnet", kritisierte Scheibner.
Die SPÖ sei in Wahrheit die Steuererhöhungspartei. Heute kritisiere Matznetter die KÖST-Senkung,
habe aber 2003 selbst in einem Antrag, die Absenkung des Steuersatzes auf bis zu 25% gefordert. "Jetzt auf
einmal ist er dagegen. Wir haben es Gott sei Dank umgesetzt", meinte Scheibner.
"Müßten wir nicht den SPÖ-Schuldendienst bedienen, hätten wir in den sechs Jahren dieser
Wenderegierung einen Überschuß von 20 Mrd. Euro erwirtschaften. Dieses Geld hätten wir den Steuerzahlern
zurückgeben könnten. Wir zahlen aber heute noch für die Schulden, die sie in 30 Jahren erwirtschaftet
haben", sagte Scheibner.
"Trotz all dieser Bürden haben wir aber Österreich weitergebracht. Wir werden unsere Energie auch
weiterhin dahin einsetzen, daß es Österreich gut geht und daß Österreich auch in Zukunft
gut, aktiv und modern regiert wird", schloß Scheibner |
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vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion
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