Wien (statistik austria) - Die österreichische Wirtschaft wuchs nach Berechnungen von Statistik Austria
im Jahr 2005 um 2,0%. Das durchschnittliche Wachstum der 15 EU-Mitgliedsländer vor dem 1. Mai 2004 betrug
1,5%, jenes der 25 EU-Mitgliedsländer lag bei 1,6% (Quelle: Eurostat, New Cronos Datenbank, Juli 2006). Die
OECD-Länder verzeichneten im Durchschnitt erneut ein deutlich stärkeres Wachstum von 2,7% (Quelle: OECD,
Main Economic Indicators, Juni 2006).
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist 2005 zu laufenden Preisen um 9,3 Mrd. Euro bzw. 3,9% auf rund 245,1 Mrd. Euro
angestiegen. Das BIP pro Einwohner betrug 29.770 Euro (+3,2%). Das Bruttonationaleinkommen (BNE) erhöhte sich
um 9,6 Mrd. Euro (+4,1%) und stieg damit etwas stärker als das BIP.
Auf der Entstehungsseite des Bruttoinlandsprodukts verzeichnete das Kredit- und Versicherungswesen das markanteste
Wachstum (real +6,9%). Auch der Wirtschaftsbereich Verkehr und Nachrichtenübermittlung zeigte ein kräftiges
reales Plus von 4,0%. Die Sachgütererzeugung wies mit einem realen Plus von 2,6% den deutlichsten Zuwachs
im produzierenden Bereich auf, der insgesamt mit einem realen Wachstum von 2,1% hinter der Entwicklung des Dienstleistungssektors
(+2,3%) zurückblieb.
Verwendungsseitig war erneut ein kräftiges Exportwachstums zu beobachten. Die Exporte von Waren und Dienstleistungen
wuchsen mit nominell +9,3% und real +6,4% abermals am stärksten von allen Endnachfrageaggregaten. Die Inlandsnachfrage
war von einem leichten Rückgang der Bruttoinvestitionen (real -0,4%) und einer schon 2004 einsetzenden Erholung
der Konsumnachfrage (real +1,8%) gekennzeichnet. Die Konsumausgaben der privaten Haushalte lagen nominell um 3,5%
und real um 1,7% über dem Niveau des Jahres 2004. Der öffentliche Konsum (Konsumausgaben des Staates)
erhöhte sich nominell um 4,1%, was eine reale Steigerung von 1,9% ergab.
Der Zuwachs bei den Bruttoanlageinvestitionen fiel mit real +0,3% ähnlich schwach aus wie bereits 2004 (real
+0,6%). Die neuerlich eher bescheidene Entwicklung betraf alle Investitionsgüter, wobei bei den Fahrzeuginvestitionen
und den Maschineninvestitionen nur ein realer Zuwachs von 0,1% zu beobachten war. Mit einem realen Wachstum von
+0,4% lagen die Bauinvestitionen nur unwesentlich darüber. Der Wohnbau, der 2004 nach langer Zeit wieder ein
leichtes reales Plus von 0,6% aufweisen konnte, legte 2005 real um 0,1% zu.
Das verfügbare Nettoeinkommen der Volkswirtschaft zu laufenden Preisen verzeichnete 2005 einen Anstieg von
4,4% auf 205,5 Mrd. Euro. Das Arbeitnehmerentgelt (die Summe aller Geld- und Sachleistungen von Arbeitgebern an
Arbeitnehmer) stieg um 2,9%, Bruttobetriebsüberschuss und Selbständigeneinkommen wuchsen mit +5,4% deutlich
stärker.
Die gesamtwirtschaftliche Arbeitsproduktivität je Beschäftigtem (in Vollzeitäquivalenten) stieg
um 0,7%, je geleisteter Arbeitsstunde betrug der Produktivitätszuwachs 1,2%. Der “BIP-Deflator“ (der implizite
Preisindex, errechnet aus nominellem und realem Bruttoinlandsprodukt) erhöhte sich um 1,9% und lag damit unter
der Entwicklung der Verbraucherpreise (+2,3%). |