Wirtschaftswachstum 2005 erreichte 2,0 Prozent  

erstellt am
14. 07. 06

Wien (statistik austria) - Die österreichische Wirtschaft wuchs nach Berechnungen von Statistik Austria im Jahr 2005 um 2,0%. Das durchschnittliche Wachstum der 15 EU-Mitgliedsländer vor dem 1. Mai 2004 betrug 1,5%, jenes der 25 EU-Mitgliedsländer lag bei 1,6% (Quelle: Eurostat, New Cronos Datenbank, Juli 2006). Die OECD-Länder verzeichneten im Durchschnitt erneut ein deutlich stärkeres Wachstum von 2,7% (Quelle: OECD, Main Economic Indicators, Juni 2006).

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist 2005 zu laufenden Preisen um 9,3 Mrd. Euro bzw. 3,9% auf rund 245,1 Mrd. Euro angestiegen. Das BIP pro Einwohner betrug 29.770 Euro (+3,2%). Das Bruttonationaleinkommen (BNE) erhöhte sich um 9,6 Mrd. Euro (+4,1%) und stieg damit etwas stärker als das BIP.

Auf der Entstehungsseite des Bruttoinlandsprodukts verzeichnete das Kredit- und Versicherungswesen das markanteste Wachstum (real +6,9%). Auch der Wirtschaftsbereich Verkehr und Nachrichtenübermittlung zeigte ein kräftiges reales Plus von 4,0%. Die Sachgütererzeugung wies mit einem realen Plus von 2,6% den deutlichsten Zuwachs im produzierenden Bereich auf, der insgesamt mit einem realen Wachstum von 2,1% hinter der Entwicklung des Dienstleistungssektors (+2,3%) zurückblieb.

Verwendungsseitig war erneut ein kräftiges Exportwachstums zu beobachten. Die Exporte von Waren und Dienstleistungen wuchsen mit nominell +9,3% und real +6,4% abermals am stärksten von allen Endnachfrageaggregaten. Die Inlandsnachfrage war von einem leichten Rückgang der Bruttoinvestitionen (real -0,4%) und einer schon 2004 einsetzenden Erholung der Konsumnachfrage (real +1,8%) gekennzeichnet. Die Konsumausgaben der privaten Haushalte lagen nominell um 3,5% und real um 1,7% über dem Niveau des Jahres 2004. Der öffentliche Konsum (Konsumausgaben des Staates) erhöhte sich nominell um 4,1%, was eine reale Steigerung von 1,9% ergab.

Der Zuwachs bei den Bruttoanlageinvestitionen fiel mit real +0,3% ähnlich schwach aus wie bereits 2004 (real +0,6%). Die neuerlich eher bescheidene Entwicklung betraf alle Investitionsgüter, wobei bei den Fahrzeuginvestitionen und den Maschineninvestitionen nur ein realer Zuwachs von 0,1% zu beobachten war. Mit einem realen Wachstum von +0,4% lagen die Bauinvestitionen nur unwesentlich darüber. Der Wohnbau, der 2004 nach langer Zeit wieder ein leichtes reales Plus von 0,6% aufweisen konnte, legte 2005 real um 0,1% zu.

Das verfügbare Nettoeinkommen der Volkswirtschaft zu laufenden Preisen verzeichnete 2005 einen Anstieg von 4,4% auf 205,5 Mrd. Euro. Das Arbeitnehmerentgelt (die Summe aller Geld- und Sachleistungen von Arbeitgebern an Arbeitnehmer) stieg um 2,9%, Bruttobetriebsüberschuss und Selbständigeneinkommen wuchsen mit +5,4% deutlich stärker.

Die gesamtwirtschaftliche Arbeitsproduktivität je Beschäftigtem (in Vollzeitäquivalenten) stieg um 0,7%, je geleisteter Arbeitsstunde betrug der Produktivitätszuwachs 1,2%. Der “BIP-Deflator“ (der implizite Preisindex, errechnet aus nominellem und realem Bruttoinlandsprodukt) erhöhte sich um 1,9% und lag damit unter der Entwicklung der Verbraucherpreise (+2,3%).
     
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