1,5 Millionen Euro in den Ausbau investiert - Neue Rohstoffhalle eröffnet und neuer mobiler
Hafenkran angekauft
Wien (rk) - Der Wiener Hafen verbreitert neuerlich seine Angebotspalette. Nachdem das Unternehmen
im Jahr 2004 verstärkt in den Schüttgut-Umschlag eingestiegen ist, wird dieses Geschäftsfeld nun
weiter ausgebaut. Dazu hat der Wiener Hafen im Jänner 2006 mit dem Bau einer neuen Rohstoffhalle begonnen,
die speziell zur Lagerung und Abfertigung von Schüttgütern konzipiert ist, die in kleinen Mengen - bis
500 Tonnen - geliefert werden. Die Anlieferung dieser Waren wie zum Beispiel Salz, Soda, Graphit oder Magnesit,
erfolgt in so genannten Big Bags oder als lose Ware. In der Halle können aber auch Paletten und Stahlcoils
(Blechrollen) gelagert werden. Nach nur sechs Monaten Bauzeit nahmen Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Vizebürgermeister
Sepp Rieder sowie die Hafendirektoren Walter Edinger und Friedrich Pacejka die neue - mittlerweile zweite Schüttguthalle
- offiziell in Betrieb. Angekauft wurde auch ein neuer mobiler Hafenkran zum raschen Be- und Entladen der Schiffe.
In Summe hat das Unternehmen in die neue Halle und den neuen Kran 1,5 Millionen Euro investiert.
Die Investitionen, um das Schüttgut-Geschäft weiter anzukurbeln, sind Teil des größten Ausbauprogrammes
in der Geschichte des Wiener Hafens. Im Zeitraum 2005 bis 2008 werden mehr als 150 Millionen Euro in die Hafenerweiterung
fließen. Im Mittelpunkt des Hafenausbaus stehen weiters die Erweiterung des Containerterminals, der Ausbau
der Bahn- und Straßeninfrastruktur im und um den Hafen und der Einbau eines neuen Hafentores im Hafen Freudenau
zum Hochwasserschutz.
Seit 2004 engagiert sich der Wiener Hafen verstärkt im Schüttgut-Geschäft
Bereits im Jahr 2004 hat der Wiener Hafen begonnen, sich im Bereich des Schüttgut-Umschlages verstärkt
zu engagieren. Voraussetzung, um sich in diesem Geschäftsfeld erfolgreich betätigen zu können, sind
ausreichend gedeckte - und damit vor Wind und Wetter geschützte - Lagerflächen.
Das Schüttgut-Geschäft konzentriert sich auf zwei Bereiche, einerseits den Umschlag großer Mengen,
die hauptsächlich als lose Ware geliefert werden und andererseits die Kleinmengen bis 500 Tonnen die überwiegend
in Big Bags abgepackt oder in Säcken auf Paletten gestapelt sind.
Für das Geschäft mit den Großmengen wurde im Wiener Hafen bereits im Jahr 2004 eine Spezialhalle
mit sechs Boxen zu einem Fassungsvermögen von jeweils 1.500 Tonnen errichtet. Damit ist die Ausweitung des
Schüttgut-Geschäfts ausgezeichnet gelungen. Die umgeschlagenen Schüttgutmengen sind zwischen 2004
und 2005 um 50 Prozent von 270.000 Tonnen auf 400.000 Tonnen gestiegen. Die erste Schüttguthalle ist deshalb
mittlerweile nahezu vollständig ausgelastet.
Um auch im Geschäft mit den Schüttgut-Kleinmengen verstärkt tätig werden zu können, wurde
nun die neue, jetzt eröffnete Rohstoffhalle gebaut. Nun kann der Wiener Hafen in beiden Segmenten des Schüttgut-Geschäftes
erfolgreich agieren. Die Nachfrage steigt enorm, weil immer mehr Roh- und Grundstoffe aus Südosteuropa kommen,
und geeignete Lager- und Umschlagkapazitäten entlang der Transportrouten Mangelware sind.
Neue Rohstoffhalle: Platz für sechs Schiffsladungen Rohstoffe, abgefüllt zum Beispiel in Big Bags
Die neue Rohstoffhalle befindet sich am Nordufer des Hafen Freudenau und hat eine Gesamtfläche von 1.500 m².
Sie bietet Platz für insgesamt sechs Schiffsladungen Rohstoffe und ist so aufgebaut, das sowohl Rohstoffe
abgefüllt in Big Bags in Säcken gestapelt auf Paletten bzw. als lose Waren in Kleinmengen bis 500 Tonnen
gelagert werden können. Die neue Halle ist deshalb in drei Abschnitte gegliedert, wobei zwei davon jeweils
eine Fläche von 425 m² und ein Abschnitt eine Fläche von 650 m² aufweisen. So können die
Schüttgüter, egal ob sie als lose Ware oder in verschiedenen Formen abgepackt kommen, optimal und getrennt
voneinander gelagert werden.
Über drei elektrisch betriebene Rolltore, die jeweils fünf Meter hoch und breit sind, können Radlader
und Stapler in die Halle fahren. Zwei Meter hohe Stahlbetonstützwände ermöglichen die Lagerung von
losen Gütern mit einem Gesamtvolumen von ca. 6.200 m³. Zudem ist die Halle mit einem 744 m² großen
Vordach ausgestattet, sodass die Warenmanipulation auch bei Schlechtwetter möglich ist. Insgesamt hat der
Hafen in die Halle, die in knapp einem halben Jahr errichtet wurde, rund 700.000,-- Euro investiert.
Ebenfalls Neu: Mobiler Hafenkran mit einer Tragkraft von 10-Tonnen
Zur Erweiterung der Umschlagskapazität von per Schiff angelieferten Gütern, aber auch zur Verbesserung
der Betriebssicherheit im Umschlagsbereich hat der Wiener Hafen einen mobilen Hafenkran, den "Mobilbagger
A 954 C" der Marke Liebherr, angeschafft. Die Tragkraft des Krans beträgt 10 Tonnen, die Motorleistung
rund 326 PS. Verschiedene Arbeitsmittel wie Leichtgut-, Schotter-, Mehrschalengreifer, Holz- und Papierzange oder
auch Haken können rasch, abgestimmt auf den jeweiligen Arbeitseinsatz, gewechselt werden. Der Greifer des
Krans kann bis zu 4,5 m3 Schüttgut aufnehmen. Während des Verladevorganges wird die Ware auch gleich
gewogen. Der mobile Hafenkran wird nicht nur bei den Schiffen zum Verladen und Löschen der Ware verwendet
werden, sondern ist auch für den Einsatz bei Eisenbahnwaggons geeignet. Die Anschaffungskosten für den
Kran betrugen 800.000,-- Euro.
Wiener Hafen: Rekordergebnis im Jahr 2005 Mehr Umsatz, mehr Fracht, mehr Passagiere und mehr Schiffe
Der Güterumschlag im Wiener Hafen konnte im Jahr 2005 um ein Viertel gesteigert werden und erreichte
mit 4,5 Millionen Tonnen einen neuen Rekordwert. Besonders gut entwickelt haben sich die Güterströme
im Binnenschiffstransport. In den drei Häfen Freudenau, Albern und Lobau wurden 1.670 Schiffe abgefertigt
und dabei 1,7 Millionen Tonnen umgeschlagen. Dieser Wert liegt um 27 Prozent über dem Ergebnis des Jahres
2004. Neben dem Güterumschlag konnte der Wiener Hafen im Geschäftsjahr 2005 auch in nahezu allen anderen
Bereichen - vom Umsatz und dem Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit bis hin zu den im Personenhafen
abgefertigten Passagieren - starke Zuwächse verzeichnen und damit seine Rolle als wichtigstes und größtes
österreichisches Güterumschlagzentrum an der Donau festigen.
Der Umsatz der Wiener Hafen-Gruppe - das sind die Wiener Hafen GmbH & CoKG und ihre Tochterunternehmen - ist
auf 40 Millionen Euro geklettert. Im Jahr 2004 waren es 37,9 Millionen Euro. Das entspricht einer Steigerung um
5,5 Prozent. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) konnte von 6,4 Millionen Euro
auf 8,2 Millionen Euro (plus 28,0 Prozent) erhöht werden. Bei der Wiener Hafen-Gruppe sind 218 MitarbeiterInnen
beschäftigt.
Im Logistikzentrum Hafen Wien - es umfasst das gesamte Hafenareal mit der Wiener Hafen-Gruppe und alle weiteren
dort ansässigen privaten Unternehmen - wurden 2005 zusammen 11 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen (2004:
10 Millionen Tonnen). Davon entfielen 4,5 Millionen Tonnen Güter auf die Wiener Hafen- Gruppe, das waren um
25 Prozent mehr als im Vorjahr (2004: 3,6 Millionen Tonnen). Alle rund 120 im Wiener Hafen angesiedelten Unternehmen,
darunter Logistiker wie Schenker, Kühne & Nagel, DHL oder die Rail Cargo Austria beschäftigten im
Jahr 2005 insgesamt rund 5.000 ArbeitnehmerInnen. |