Vorzugszeugnis für Kärntens Seen  

erstellt am
13. 07. 06

LR Rohr präsentierte aktuelle Badewasser-Untersuchung 2006 – Für Sanierung "Bleistätter Moor" 5,9 Millionen Euro Bundesmittel gesichert
Klagenfurt (lpd) - Wenige Tage nach Schulschluss und Sommerferienbeginn war am 13.07. auch große Zeugnisverteilung für 42 Kärntner Badeseen. Und wie schon die Jahre zuvor konnte Umwelt- und Wasserwirtschaftsreferent LR Reinhart Rohr auf Grund der limnologischen Untersuchungen durch die Gewässerökologie der Abteilung Umweltschutz und Technik, dem Kärntner Institut für Seenforschung und dem Institut für medizinische Mikrobiologie und Hygiene Klagenfurt Bestnoten verteilen. 36 „Sehr gut“, sechs „Gut“ und ein knapper „Dreier“ (2,7) – in der Bewertungssprache als „geeignet“ bezeichnet – sprechen in dieser Hinsicht eine deutliche Sprache. Fazit: Kärntens „größte Badewannen“ sind hygienisch einwandfrei, haben Trinkwasserqualität und zählen zu den saubersten Gewässern in ganz Europa, wie auch von der EU jährlich bestätigt wird.

Das heuer wieder erreichte Spitzenergebnis sei umso bemerkenswerter, als dass die Voraussetzungen dafür diesmal für die Seen äußerst ungünstig waren, sagte Rohr. Zuerst ein strenger Winter mit einer langen Eisbedeckung und danach im Spätfrühjahr eine wahre Rekordblüte mit einem entsprechend großen Nährstoffeintrag. Aber Kärntens „Natur-Badewannen“ hätten einmal mehr eine Top-Kondition bewiesen, und alles locker weggesteckt.

Rohr zeigte sich erfreut darüber, dass die über die Grenzen Kärntens hinaus bekanntesten Badegewässer wie Wörther See, Weißensee, Millstätter See, Faaker See, Keutschacher See, Längsee, Pressegger See oder Klopeiner See – um nur die wichtigsten zu nennen, aber auch der durch Algenauftrieb im Bereich des Bleistätter Moors in Diskussion geratene Ossiacher See durch hygienisch einwandfreies Wasser und die Bewertung „Sehr gut“ glänzen. Dem optisch nicht schönen, gesundheitlich aber völlig unbedenklichen Algenaufkommen in der „Natura 2000“-Schutzzone im Ostbecken des Ossiacher Sees werde wieder durch Algen-Abschöpfboote sowie ab Herbst mit umfangreichen Sanierungsmaßnahmen im Bereich Bleistätter Moor und Tiebel-Mündung intensiv zu Leibe gerückt, so Rohr. Denn so paradox es klingt: Je sauberer das Wasser, desto leichter können sich die Algen durch das intensivere Sonnenlicht am Seegrund, gekoppelt mit der Nährstoffzufuhr aus dem Moor entwickeln.

In intensiven Verhandlungen mit dem Finanzministerium ist es Rohr bekanntlich gelungen, für die Sanierung des Bleistätter Moors 5,9 Millionen Euro an Bundesmitteln aus dem Topf der Ringtauschmittel für Kärnten zu sichern. Insgesamt wird das auf mehrere Jahre ausgelegte Sanierungsprogramm rund sieben Millionen Euro kosten. Über den Sommer werden die Algen in der Ossiachersee-Ostbucht mit Spezialbooten abgeschöpft. Im Herbst d. J. beginnt dann die Intensivsanierung mit drei Teilmodulen. Modul eins beinhaltet das Ausbaggern der Tiebelmündung und eine Vertiefung des Flussbettes im Einzugsbereich des Ossiacher Sees. Modul zwei sieht den Bau eines Flutungsbeckens für eine ökologische Flachwasserzone vor. Anschließend soll bei Modul drei über mehrere Jahre der nährstoffreiche Schlamm in der Ostbucht abgesaugt und damit den Algen nachhaltig der sprichwörtliche Nährboden entzogen werden, so Rohr.

Wie Rohr im Zuge der Präsentation des Seenberichtes weiters sagte, sei die Sauberkeit der Kärntner Seen das Ergebnis jahrzehntelanger intensiver Maßnahmen im Umweltschutz und der hervorragenden Arbeit der Gewässerökologie der Umweltabteilung und des Kärntner Seenforschungsinstitutes. Die in den 70er Jahren errichteten und damals von der Wirtschaft auf Grund des hohen finanziellen Aufwandes heftig kritisierten „Ringkanalisationen“ hätten sich als richtungsweisende Maßnahme erwiesen. Seither profitiere der gesamte Tourismus durch die Werbung mit Seen in Trinkwasserqualität, so Rohr, der daran erinnerte, dass Kärnten vor genau 15 Jahren für seine Gewässerschutz-Aktivitäten in London mit dem internationalen Umweltpreis ausgezeichnet wurde.

Dass Kärntens Seen „zum Herzeigen“ sind, nimmt der Umweltreferent wörtlich. Über die Wasserqualität kann man sich jederzeit unter http://www.kis.ktn.gv.at/seenbericht.htm oder unter http://www.badewasser.ktn.gv.at informieren. Und für Sehbehinderte steht bereits das vierte Jahr Kärntens einzige barrierefreie Abteilungshomepage unter http://www.umwelt-barrierefrei.ktn.gv.at zur Verfügung.
     
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