Innsbruck (universität) - Mit dem Umbau der Universitätsbibliothek Neu wird ein „Zentrum des Wissens“
mitten in der Stadt Innsbruck ausgebaut. Das Service der Landesbibliothek für Tirol wird optimiert und die
Benutzerfreundlichkeit erhöht.
In den 70er Jahren wurde vom Bildungsministerium eine gemeinsame geisteswissenschaftliche Fakultätsbibliothek
angedacht. Die Umsetzung ist allerdings bisher ausgeblieben. Die Universitätsleitung unter Rektor Manfried
Gantner hat die Idee wieder aufgenommen und hat seit 2004 konsequent mit der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG)
die Realisierung dieses Großbauprojektes vorangetrieben. „Insgesamt wurden dreizehn Instituts- und drei Fakultätsbibliotheken
an einem Standort zusammengeführt. Mit der Zusammenlegung wurden neue Lehr- und Forschungsflächen an
den geisteswissenschaftlichen Fakultäten erschlossen. Im Zuge der Umbaumaßnahmen wird eine Restrukturierung
des gesamten Areals der Geisteswissenschaften vorgenommen und es werden zentrale Forderungen des ArbeitnehmerInnenschutzes
erfüllt“, stellt Rektor Gantner die Vorteile des Umbaus heraus. Wie beim Neubau Chemie wird auch die Universitätsbibliothek
neu gemeinsam mit der Medizinischen Universität genutzt.
Nach Innsbruck fließen 140 Millionen Euro
DI Christoph Stadlhuber, Geschäftsführer der BIG, freut sich über das Generalsanierungspaket
der österreichischen Bundesregierung: „Insgesamt werden 620 Millionen Euro in den kommenden Jahren in die
Infrastruktur der österreichischen Universitäten investiert.“ Insgesamt über 140 Millionen Euro
werden der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck (LFU) für ihre Bauvorhaben vom Neubau Chemie / Pharmazie
und Theoretische Medizin über die Restrukturierung des Technik-Areals bis zur Universitätsbibliothek
neu zur Verfügung gestellt. Die Universitätsbibliothek neu ist ein besonders attraktives Bauprojekt:
„Mit der Umgestaltung rückt die Universität noch näher an die Stadt heran und lädt die Bürgerinnen
und Bürger von Tirol zur Nutzung ihrer Landesbibliothek ein“, so Stadlhuber.
Service wird optimiert
Das Projekt „Universitätsbibliothek“ neu ist nicht nur eine Bau-, sondern auch eine Serviceoffensive
an der LFU Innsbruck. „Mit dem Umbau wird die heutige Universitätsbibliothek um eine umfassende geisteswissenschaftliche
Fakultät zu einer Universitätsbibliothek neu erweitert. Das Service wird mit einem One-Stop-Shop und
längeren Öffnungszeiten benutzerfreundlich sein“, führt HR Dr. Martin Wieser, Vizerektor für
Personal und Infrastruktur sowie Universitätsbibliotheksdirektor, aus. Er sieht Einsparungspotenziale in der
Verwaltung konzentrierter Lagerbestände z.B. beim zentralen Einkauf von Literatur. Das Grundkonzept sieht
eine Freihand-Ausleihe im neuen Anbau vor. Die heutige Universitätsbibliothek soll künftig verstärkt
ein zentrales Verwaltungsgebäude werden. „Mit der Universitätsbibliothek neu werden wir als Landesbibliothek
die Literaturversorgung weiter optimierten“, erwartet Wieser. Im Jahr 2005 wurden 86.948 KundInnen registriert.
Mehr als ein Drittel waren externe NutzerInnen. Da die Bibliotheksbestände weiter wachsen werden, soll das
Magazin in der Bachlechnerstraße angemietet bleiben.
Innsbruck ist Bildungsstadt
Für die Bürgermeisterin Hilde Zach ist eines geklärt: „Innsbruck stellt sich immer die Frage: Was
sind wir? Ich meine, wir sind vor allem eine Bildungsstadt. Mit dem Ausbau unserer Universität setzen wir
auf die Zukunft unserer Region.“ Mit dem Umbau der Universitätsbibliothek neu verbindet sie eine Qualitätssteigerung
der Aus- und Weiterbildung in Tirol. „Die Bibliothek wird nun zugänglicher und die in den letzten Jahren begonnene
Öffnung der Universität wird mit diesem Bau architektonisch um- und fortgesetzt“, ergänzt Zach in
ihrer Funktion als Vorsitzende der Volkshochschulen in Tirol.
AbsolventInnen bauen an ihrer Alma Mater
Das Architekturbüro Eck, Reiter, Rossmann hat ein sehr offenes und funktionales Gebäude entworfen.
Nach den Vorstellungen der Architekten wird das GEIWI-Forum künftig direkt von der Universitätskreuzung
einseh- und begehbar sein. „Die Nutzfläche wird bis zum Straßenverlauf erweitert. Über Sitzstufen
kann die Bibliothek direkt von der Universitätskreuzung erreicht werden. Es wird somit eine Bibliothek direkt
an der Straße entstehen“, erläutert DI Peter Reiter. Alle drei Architekten der Agentur S 14 sind AbsolventInnen
der LFU Innsbruck.
Die Universitätsbibliothek in Zahlen
Als Landesbibliothek für Tirol mit einem Gesamtbestand von rund 3,2 Millionen Bänden und 7.470 abonnierten
sowie 18.420 lizenzierten elektronischen Zeitschriften ist die Universitätsbibliothek ein „Zentrum des Wissens“
mitten in der Stadt Innsbruck. Nach der Integration der neuen geisteswissenschaftlichen Bibliothek in das Bruno-Sander-Haus
und dem organisatorischen Zusammenschluss mit der Universitätsbibliothek wird eine zusätzliche Nutzfläche
von rund 2.200 Quadratmetern geschaffen. Die Errichtungskosten wurden mit 33 Mio. Euro kalkuliert. Für die
technische Ausstattung werden weitere 2,8 Mio. Euro veranschlagt. Im Frühjahr 2007 wird mit dem Umbau begonnen.
Es ist eine Bauzeit von 2,5 Jahren vorgesehen. |