Universitätsbibliothek Neu vorgestellt  

erstellt am
12. 07. 06

Innsbruck (universität) - Mit dem Umbau der Universitätsbibliothek Neu wird ein „Zentrum des Wissens“ mitten in der Stadt Innsbruck ausgebaut. Das Service der Landesbibliothek für Tirol wird optimiert und die Benutzerfreundlichkeit erhöht.

In den 70er Jahren wurde vom Bildungsministerium eine gemeinsame geisteswissenschaftliche Fakultätsbibliothek angedacht. Die Umsetzung ist allerdings bisher ausgeblieben. Die Universitätsleitung unter Rektor Manfried Gantner hat die Idee wieder aufgenommen und hat seit 2004 konsequent mit der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) die Realisierung dieses Großbauprojektes vorangetrieben. „Insgesamt wurden dreizehn Instituts- und drei Fakultätsbibliotheken an einem Standort zusammengeführt. Mit der Zusammenlegung wurden neue Lehr- und Forschungsflächen an den geisteswissenschaftlichen Fakultäten erschlossen. Im Zuge der Umbaumaßnahmen wird eine Restrukturierung des gesamten Areals der Geisteswissenschaften vorgenommen und es werden zentrale Forderungen des ArbeitnehmerInnenschutzes erfüllt“, stellt Rektor Gantner die Vorteile des Umbaus heraus. Wie beim Neubau Chemie wird auch die Universitätsbibliothek neu gemeinsam mit der Medizinischen Universität genutzt.

Nach Innsbruck fließen 140 Millionen Euro
DI Christoph Stadlhuber, Geschäftsführer der BIG, freut sich über das Generalsanierungspaket der österreichischen Bundesregierung: „Insgesamt werden 620 Millionen Euro in den kommenden Jahren in die Infrastruktur der österreichischen Universitäten investiert.“ Insgesamt über 140 Millionen Euro werden der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck (LFU) für ihre Bauvorhaben vom Neubau Chemie / Pharmazie und Theoretische Medizin über die Restrukturierung des Technik-Areals bis zur Universitätsbibliothek neu zur Verfügung gestellt. Die Universitätsbibliothek neu ist ein besonders attraktives Bauprojekt: „Mit der Umgestaltung rückt die Universität noch näher an die Stadt heran und lädt die Bürgerinnen und Bürger von Tirol zur Nutzung ihrer Landesbibliothek ein“, so Stadlhuber.

Service wird optimiert
Das Projekt „Universitätsbibliothek“ neu ist nicht nur eine Bau-, sondern auch eine Serviceoffensive an der LFU Innsbruck. „Mit dem Umbau wird die heutige Universitätsbibliothek um eine umfassende geisteswissenschaftliche Fakultät zu einer Universitätsbibliothek neu erweitert. Das Service wird mit einem One-Stop-Shop und längeren Öffnungszeiten benutzerfreundlich sein“, führt HR Dr. Martin Wieser, Vizerektor für Personal und Infrastruktur sowie Universitätsbibliotheksdirektor, aus. Er sieht Einsparungspotenziale in der Verwaltung konzentrierter Lagerbestände z.B. beim zentralen Einkauf von Literatur. Das Grundkonzept sieht eine Freihand-Ausleihe im neuen Anbau vor. Die heutige Universitätsbibliothek soll künftig verstärkt ein zentrales Verwaltungsgebäude werden. „Mit der Universitätsbibliothek neu werden wir als Landesbibliothek die Literaturversorgung weiter optimierten“, erwartet Wieser. Im Jahr 2005 wurden 86.948 KundInnen registriert. Mehr als ein Drittel waren externe NutzerInnen. Da die Bibliotheksbestände weiter wachsen werden, soll das Magazin in der Bachlechnerstraße angemietet bleiben.

Innsbruck ist Bildungsstadt
Für die Bürgermeisterin Hilde Zach ist eines geklärt: „Innsbruck stellt sich immer die Frage: Was sind wir? Ich meine, wir sind vor allem eine Bildungsstadt. Mit dem Ausbau unserer Universität setzen wir auf die Zukunft unserer Region.“ Mit dem Umbau der Universitätsbibliothek neu verbindet sie eine Qualitätssteigerung der Aus- und Weiterbildung in Tirol. „Die Bibliothek wird nun zugänglicher und die in den letzten Jahren begonnene Öffnung der Universität wird mit diesem Bau architektonisch um- und fortgesetzt“, ergänzt Zach in ihrer Funktion als Vorsitzende der Volkshochschulen in Tirol.

AbsolventInnen bauen an ihrer Alma Mater
Das Architekturbüro Eck, Reiter, Rossmann hat ein sehr offenes und funktionales Gebäude entworfen. Nach den Vorstellungen der Architekten wird das GEIWI-Forum künftig direkt von der Universitätskreuzung einseh- und begehbar sein. „Die Nutzfläche wird bis zum Straßenverlauf erweitert. Über Sitzstufen kann die Bibliothek direkt von der Universitätskreuzung erreicht werden. Es wird somit eine Bibliothek direkt an der Straße entstehen“, erläutert DI Peter Reiter. Alle drei Architekten der Agentur S 14 sind AbsolventInnen der LFU Innsbruck.

Die Universitätsbibliothek in Zahlen
Als Landesbibliothek für Tirol mit einem Gesamtbestand von rund 3,2 Millionen Bänden und 7.470 abonnierten sowie 18.420 lizenzierten elektronischen Zeitschriften ist die Universitätsbibliothek ein „Zentrum des Wissens“ mitten in der Stadt Innsbruck. Nach der Integration der neuen geisteswissenschaftlichen Bibliothek in das Bruno-Sander-Haus und dem organisatorischen Zusammenschluss mit der Universitätsbibliothek wird eine zusätzliche Nutzfläche von rund 2.200 Quadratmetern geschaffen. Die Errichtungskosten wurden mit 33 Mio. Euro kalkuliert. Für die technische Ausstattung werden weitere 2,8 Mio. Euro veranschlagt. Im Frühjahr 2007 wird mit dem Umbau begonnen. Es ist eine Bauzeit von 2,5 Jahren vorgesehen.
     
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