Wien (bmi) - Österreichischen und kroatischen Polizisten gelang es, eine organisierte Geldfälscherbande
auszuheben und 1,2 Millionen Euro an Falschgeld sicherzustellen – die größte Falschgeldmenge, die jemals
in Österreich sichergestellt werden konnte.
Ermittler des Landeskriminalamts Vorarlberg erhielten vor einigen Monaten Hinweise auf eine Bande, die Falschgeld
in Vorarlberg zum Verkauf anbot. Von Fahndern des Bundeskriminalamts konnte festgestellt werden, dass die organisierte
Tätergruppe plante, rund 1.2 Millionen Euro Falschgeld von Kroatien nach Wien zu transportieren und es dort
in Umlauf zu bringen. Doch die Täter wichen von ihrem Vorhaben ab, das Falschgeld in Wien zu übergeben.
Deshalb nahm das österreichische Bundeskriminalamt Kontakt auf mit der kroatischen Polizei, die in Zagreb
drei Täter (bosnische und montenegrinische Staatsbürger) festnehmen und 2.393 Stück gefälschte
500 Euronoten im Gegenwert von 1,196.500 Euro sicherstellen konnten. Beamte des Wiener Bundeskriminalamts waren
bei sämtlichen Ermittlungen dabei.
"Der Gegenwert von 1,196.500 Euro stellt die größte für Österreich bestimmte Falschgeldmenge
dar, die jemals sichergestellt werden konnte. Europaweit handelt es sich um eine der höchsten Menge von sichergestelltem
Falschgeld bisher", sagte Innenministerin Liese Prokop.
Im 1. Halbjahr 2006 wurden in Österreich 2.436 Fälschungen aus dem Umlauf sichergestellt – das sind 42
Prozent weniger als im Vergleichzeitraum des Vorjahres (4.247). Damit ist ein absoluter Tiefststand an Euro-Fälschungen
in Österreich seit der Euro-Einführung erreicht. Der für das heurige Jahr entstandene Schaden aufgrund
von Fälschungen beträgt 215.020 Euro das entspricht einem Rückgang von fast 50 Prozent (211.310.-)
gegenüber dem Vorjahr (426.330.-)
Dieser Rückgang erklärt sich vor allem aus den Erfolgen in der internationalen polizeilichen Zusammenarbeit.
Die Aushebung mehrerer Druckereien in Süd- und Osteuropa führte zu einem massiven Rückgang bei mehreren
Fälschungsklassen.
Auch die Sprengung in Österreich operierender Verteilergruppen schlägt sich positiv auf die Bilanz nieder.
Hier gelang es im Vorjahr mit dem Fall "Ivanov" durch die Zusammenarbeit von Ermittlern aus Bulgarien,
von EUROPOL und dem österreichischen Bundeskriminalamt eine weit verzweigte kriminelle Falschgeldorganisation
zu zerschlagen.
Die am häufigsten gefälschte Banknote war im 1. Halbjahr 2006 mit 40 Prozent der 50 Euro-Schein, gefolgt
vom 100 Euro-Schein mit 26 Prozent und dem 20 Euro-Schein mit 19 Prozent. |