Bis 28. August 2006 besteht Möglichkeit zur Stellungnahme zum
vom Lebensministerium vorgelegten Entwurf
Wien (bmlfuw) - „Radfahren spart Sprit, schont die Umwelt und entlastet den Verkehr. In Österreich
sind 25 Prozent aller Autofahrten kürzer als 2 km und 50 Prozent aller Autofahrten kürzer als 5 km, das
sind ideale Radfahrdistanzen. Gerade im städtischen Verkehr hat Radfahren großes Potential. Aufgrund
all dieser vielen Vorteile wurde der „Masterplan Radfahren“ ausgearbeitet. Dieser sieht eine Reihe von konkreten
Maßnahmen zur Förderung des Fahrradverkehrs in Österreich vor“, so Umweltminister Josef Pröll
am 21.07. anlässlich der Versendung des Entwurfs zum „Masterplan Radfahren“. Damit soll anderen Ministerien,
Ländern, Gemeinden sowie interessierten Organisationen bis zum 28. August 2006 Gelegenheit zur Stellungnahme
gegeben werden.
Für die Förderung des Radverkehrs sind die Zuständigkeiten zersplittert. Die Verbesserung und Ausbau
der Rad-Infrastruktur liegt bei Ländern und Gemeinden. Auf Bundesseite ist vor allem der Verkehrsminister
durch eine fahrradfreundliche Straßenverkehrsordnung gefordert. Ziel des Masterplans ist es neue Impulse
zur Forcierung des Radverkehrs zu geben, insbesondere des Alltagsradverkehr. Es soll dadurch eine deutliche
Steigerung des Radverkehrsanteils (Anteil der am Fahrrad zurückgelegten Wege an allen Wegen) erreicht werden.
In Österreich liegt der Radverkehrsanteil mit ca. 5 Prozent im internationalen Vergleich eher niedrig. In
Holland beträgt dieser 27 Prozent, in Dänemark 18 Prozent und in Deutschland 10 Prozent. In Österreich
hat sich Salzburg in den letzten Jahren gut entwickelt, hier liegt der Radverkehrsanteil bei 16 Prozent. Schlusslicht
ist Wien mit 3 Prozent. Ziel des Masterplans Radfahren ist die Erhöhung des Radverkehrsanteils in allen Bundesländern
auf 13 Prozent. Der von Umweltminister Pröll vorgelegte „Masterplan Radfahren“ stellt hierzu sieben Handlungsfelder
und 17 konkrete Maßnahmen in den Vordergrund:
- Verstärkte Zusammenarbeit und Abstimmung der für den Radverkehr zuständigen Akteure (bundesweite
Koordination, Information, Qualitätssicherung)
- Attraktive und sichere Infrastruktur (Ausbau von Radverkehrsinfrastrukturanlagen, radfahrfreundliche Wege,
zielnahe / attraktive / sichere Abstellanlagen, etc.)
- Radfahrfreundliche und sichere Verkehrsorganisation (Verkehrsberuhigung, Geschwindigkeitsdämpfung des
motorisierten Straßenverkehrs, etc.)
- Wirksames Mobilitätsmanagement für den Radverkehr (Aktions- und Beratungsprogramme, Förderschienen)
- Optimierung der intermodalen Vernetzung mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (Bike + Ride, Fahrradverleihsysteme,
Fahrradmitnahme, etc.)
- Neue Wege bei der Bewusstseinsbildung und Verkehrsausbildung (Hebung des Images das Fahrrades, Information
zu persönlichen Umwelt- und Gesundheitseffekten, Kostenersparnis, Schwerpunkt Kinder und Jugend „pro Fahrrad“,
etc.)
- Umsetzung radfahrfreundlicher Rahmenbedingungen (finanzielle und steuerliche Anreize zum Radfahren, rechtliche
Stärkung in Straßenverkehrsordnung / Bauordnungen / Planungsrichtlinien, Forschungsschwerpunkt Radverkehr,
etc.)
Durch die Verlagerung von kurzen, privaten Autofahrten auf den Radverkehr können wesentliche positive Umweltwirkungen
erreicht werden. Weniger Feinstaub sowie Verringerung der Treibhausgase und des Lärms sind die Effekte. Die
positiven Gesundheitswirkungen durch mehr Bewegung sind ein weiterer erfreulicher Aspekt.
„Mobilität soll effizient und umweltfreundlich sein. Sie soll aber auch gesund und sicher sein. Radfahren
kombiniert all das und macht noch dazu Spaß. Als Umweltminister lade ich alle ein die Förderung des
Radverkehrs zu einer Priorität zu machen. Für Österreichs Städte und Gemeinden, für die
Wirtschaft und die Unternehmen, die Verkehrsbetriebe und natürlich auch im Bereich der Veranstaltungen, der
Freizeit und Kultureinrichtungen“, erklärte Umweltminister Josef Pröll abschließend.
Der „Masterplan Radfahren“ ist im Internet auf http://umwelt.lebensministerium.at
abrufbar.
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