ATX macht Ferien  

erstellt am
20. 07. 06

Seitwärtsbewegung sollte einige Wochen anhalten – Erholung bis zum Jahresende
Wien (ba-ca) - Wenig Spannung sei an der Wiener Börse während der Sommermonate zu erwarten, die Zeichen stehen auf seitwärts. "Bis Jahresende sollte sich der ATX aber erholen, wenngleich die Gefahr besteht, dass die Tiefststände von Mitte Juni nochmals getestet werden könnten", meint Alfred Reisenberger, Leiter der Aktienanalyse Österreich der CA IB International Markets AG.

Generell herrscht ein internationaler Trend weg von Small- und Medium Caps, weil ihre Bewertungen mittlerweile viel höher als jene der Large Caps sind. Wien beweist aber wieder einmal, dass es anders ist. Mit einem KGV von 13,1 liegt der ATX viel näher bei DAX (14,5) oder S&P 500 (14) als bei den klassischen Mittelstands-Indizes (MDAX: 15,5 und Russell 2000: 29). Der Grund dafür liegt in der positiven Bewertung der heimischen Unternehmen und ihrer günstigen Gewinnentwicklung.

Kurzfristig kann die Volatilität in Wien durchaus hoch bleiben, was unter anderem mit äußeren Einflüssen zu tun hat. Die Investoren sind über Inflation, Zinsentwicklung und die politischen Konflikte mit deren Einfluss auf den Ölpreis besorgt. Man muss außerdem noch abwarten, wie die Gewinne des zweiten Quartals ausgefallen sind. Bis zum Jahresende hat der ATX aber eine Chance sich zu erholen und das Jahr auf einem Niveau von rund 3.900 bis 4.000 Punkten abzuschließen.

Kriterien für Investoren
Es bleibt weiterhin ratsam nicht den gesamten Markt zu kaufen, sondern sich die Unternehmen einzeln anzusehen und auf eine Reihe von Kriterien hin zu überprüfen. Generell sind momentan zyklische Werte nicht die Favoriten der Investoren, auch wenn diese in Wien eine günstige Bewertung und einen sehr guten Ausblick bieten.

Wenngleich die Empfehlungsliste der CA IB immer noch zyklische Werte beinhaltet, rät Reisenberger kurz- bis mittelfristig zu Aktien mit defensivem Charakter. Dazu zählen Österreichische Post, Conwert, Century Casinos und Verbund. Weiters rät er zur OMV, wo angesichts eines Ölpreises auf neuem Rekordniveau mit einem erneut starken Gewinnwachstum zu rechnen ist.
     
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