Dolinschek: Mobilfunktaktung: Namhafte Betreiber werden zusätzlichen Tarif mit sekundengenauer
Abrechnungsoption anbieten
Wien (nst) - "Im Laufe der letzten Monate ist eine aus verbraucherpolitischer Sicht äußerst
negative Entwicklung bei der Verrechnung von Mobilfunkverbindungen festzustellen. So wurden die Taktungsintervalle
von zumeist 30/30 auf 60/30 beziehungsweise im Extremfall auf 90/60 ausgeweitet. Die langen Taktungsintervalle
belasten besonders Kurztelefonate. Lange Gespräche mit niedrigen Minutenentgelten werden de facto durch kurze
Telefonate teilweise mitfinanziert", betonte Konsumentenschutzstaatssekretär Sigisbert Dolinschek am
20.07.bei einer Pressekonferenz.
Aus Sicht des Konsumentenschutzministeriums ist die Art der Verrechnung für KonsumentInnen in aller Regel
nicht nachvollziehbar, weshalb fraglich ist, ob eine nicht sekundengenaue Verrechnung ab der 1. Sekunde nicht als
intransparent zu beurteilen ist und daher rechtswidrig wäre.
Das Konsumentenschutzministerium hat sich dazu entschieden, zur raschen Lösung des Problems mit der Mobilfunkbranche
Gespräche zu führen. An den Gesprächen nahm auch die Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH teil.
Durch die Gespräche sollte erreicht werden, dass die KonsumentInnen möglichst bald von Verbesserungen
profitieren können
Mobilkom Austria, T-Mobile, ONE, tele.ring, Drei, Tele2UTA - und somit alle namhaften Betreiber - werden zusätzlich
zu den bestehenden Tarifen entweder einen eigenen sekundengenau abgerechneten Tarif oder einen Tarif mit sekundengenauer
Abrechnungsoption anbieten. Dieser Tarif soll im Spätsommer beziehungsweise Anfang Herbst den KonsumentInnen
zur Verfügung stehen. Von der Beauftragung einer Klage durch das BMSG zur Klärung der grundsätzlichen
rechtlichen Taktungsproblematik wird daher Abstand genommen.
Außerdem sicherten die Unternehmen Bemühungen zu, die aus Sicht des Konsumentenschutzministeriums verbesserungswürdigen
Information betreffend Taktung in Werbematerialen, auf der Website, in Tarifblättern und Allgemeinen Geschäftsbedingungen
zu prüfen und transparenter zu gestalten.
"Wichtig ist, dass die Möglichkeit, auch einen sekundengenau abgerechneten Tarif wählen zu können,
den KonsumentInnen auch bewusst wird. Dazu wird das BMSG auch seinen Beitrag leisten, und im Herbst auf der Website
(www.bmsg.gv.at) im Fachbereich Konsumentenschutz über die Produktpalette der sekundengenau abgerechneten
Tarife informieren", so Dolinschek weiter.
"Ich hoffe, dass dies einen Impuls für die Branche darstellt, in der Produktpalette für KonsumentInnen
immer mehr sekundengenau abgerechnete Tarife anzubieten", schloss der Staatssekretär. |