Insgesamt sehr gute Industriedynamik verbessert die Beschäftigungslage – Industrie- wachstum
könnte im Sommer 8% erreichen
Wien (ba-ca) - Der BA-CA EinkaufsManagerIndex ist im Juli nach dem sehr hohen Wert vom Juni (58,0) auf 57,1
zurückgegangen. "Es war nicht zu erwarten, dass Österreichs Wirtschaft die sehr hohe Dynamik, die
unser EMI im Juni andeutete, auf Dauer wird halten können", meint Marianne Kager, Chefvolkswirtin der
Bank Austria Creditanstalt (BA-CA). "Aber auch die aktuellen Werte des BA-CA EMI lassen ein weiter sehr starkes
Wachstum für Österreichs Industrie im Sommer 2006 erwarten."
Bemerkenswert, wenn auch nach der jüngsten internationalen Entwicklung nicht unerwartet, schätzen die
Einkaufsmanager die Exportnachfrage im Juli wieder etwas dynamischer ein. Der entsprechende Index stieg von 56,7
auf 57,9. Dagegen konnte die Inlandsnachfrage ihre hohe Dynamik nicht halten, wodurch die gesamte Auftragsdynamik
leicht zurückging. Der Wert lag mit 57,6 etwas niedriger als im Juni (59,6). Die Einkaufsmanager melden auch
im Juli eine sehr starke Produktionsdynamik. Mit 57,5 lag der Index weiter deutlich über der 50er Marke. Seit
mehr als einem Jahr schon steigen die Produktionswerte Monat für Monat. Kager: "Das Wachstum der Industrie
könnte im Sommer damit bei rund acht Prozent liegen."
Seit 8 Monaten steigen die Beschäftigtenzahlen in der Industrie
Positive Begleiterscheinung dieser anhaltend starken Dynamik der österreichischen Industrie: Seit
nunmehr acht Monaten wird eine steigende Beschäftigung gemeldet. Der Index erreicht im Juli mit 54,7 den höchsten
Wert seit mehr als sechs Jahren. "Das Tempo, mit dem die Beschäftigtenzahlen steigen, hat nochmals zugenommen.
Volle Auftragsbücher bei starker Produktionsdynamik führen zunehmend zu steigender Beschäftigung",
so Kager.
Ein weiterer Effekt der starken Nachfrage ist in längeren Lieferzeiten und teils auch in Lieferengpässen
zu sehen - trotz steigendem Produktionsvolumen und Ausweitung der Kapazitäten. Zudem werden weiterhin stark
steigende Einkaufspreise gemeldet. Der Index liegt mit 71,3 nicht nur sehr hoch, sondern hat sich nochmals gesteigert.
Zugleich können die Betriebe dank der starken Konjunktur die Verkaufspreise zunehmend erhöhen: Der Index
steigt von 55,6 auf 56,2 und erreichte den höchsten Wert seit Beginn der Befragung.
2,5% Wachstum für 2006, Abschwung nicht vor 2007
Die Ökonomen der BA-CA gehend davon aus, dass sich in den nächsten Monaten die Dynamik der Industrie
weiter etwas abschwächen wird. "Derzeit sind aber noch keine Anzeichen einer deutlichen Eintrübung
des Konjunkturklimas erkennbar. Der Aufschwung setzt sich damit länger fort als ursprünglich erwartet",
so Kager abschließend. Ein Wirtschaftswachstum 2006 von rund 2,5% ist nach Meinung der BA-CA Ökonomen
sehr gut abgesichert, eine Abschwächung konnte sich frühestens zu Beginn von 2007 zeigen.
Anmerkung: Werte des EMI über 50,0 weisen auf ein Wachstum gegenüber dem Vormonat hin, Notierungen unter
50,0 signalisieren einen Rückgang. Je weiter die Werte von 50,0 entfernt sind, desto größer sind
die Wachstums- bzw. Schrumpfungstendenzen. Diese Aussendung enthält die Originaldaten aus der Monatsumfrage
unter Einkaufsleitern der Industrie Österreichs, die von der Bank Austria Creditanstalt gesponsert und unter
der Schirmherrschaft des ÖPWZ seit Oktober 1998 von NTC Research durchgeführt wird. |